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Vorleben

  • Blog-Artikel vom 04.07.2022

Als ich Mutter wurde, habe ich mir vorgenommen, meiner kleinen Tochter vorzuleben wie das Leben so ist.

Beziehung statt Erziehung.

Vorleben statt Vorschreiben.

Dabei komme ich immer wieder an meine Grenzen. Um etwas vorzuleben, muss man es erstmal selbst leben können. Klar kann ich mich bemühen das Messer nicht abzulecken und nicht so oft „Scheiße“ zu sagen, aber mal ganz ehrlich – wenn sie ein Messer ablecken kann ohne sich zu verletzten weil sie ein gutes Vorbild hatte, dann ist das doch garnicht so verkehrt und wenn mal was so richtig schief geht, dann ist es ja wohl auch ziemlich „Scheiße“ und darf auch so genannt werden. (Beides tut sie mit 2 Jahren schon zu meiner Zufriedenheit)

Aber wie soll ich ihr vorleben sich selbst zu lieben wie sie ist, wenn ich doch selbst manchmal mit der Liebe zu mir hadere? Wie soll ich ihre Toleranz und Vielfalt vorleben, wenn immer mal wieder meine eingebauten Schubladen öffne die von klein auf bei mir angelegt wurden? Welche Werte habe ich ganz automatisch verinnerlicht und welche davon will ich wirklich leben und weitergeben?

Die Antwort ist ziemlich einfach, die Umsetzung nicht immer so: In dem ich an mir arbeite, mein Bild von mir und der Welt überdenke, Blockaden auflöse, meine Schatten anschaue und die dunklen Flecken durchquere. Immer wieder. Immer wieder neu.

Ich beschäftige mich schon länger mit Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität, es gibt viele kleine und große Baustellen in meinem Leben, Altlasten die ich mit mir rum trage und Situationen die sich nach einer Aufarbeitung besser anfühlen.

Es braucht Mut und Disziplin, Durchhaltevermögen und Fokussierung um diesen Weg zu gehen. Manchmal braucht es nur ein kleines Klick im Kopf und alles verändert sich, das andere Mal muss ich tief graben, reflektieren und mit Mühe etwas ändern. Immer wieder gibt es Rückschläge oder unerwartet Wendungen, aber immer ist es so das eine Tür die einmal geöffnet wurde nicht wieder geschlossen werden kann. Wenn ich einmal herausgefunden hab das … (Beispiel) kann ich diese Wissen nicht mehr auslöschen, es ist da und es setzt sich und das ist gut so. Von Zeit zu Zeit verdränge ich noch mal die ein oder andere Erkenntnis, wenn gerade kein Raum für tiefgehende Prozesse da ist, aber ganz verschwinden wird das Thema niemals wieder sobald es einmal aufgeploppt ist, das bedeutet nämlich das es jetzt dran ist auf meinem Lebens- und Entwicklungsweg.

Nach jedem Entwicklungsschritt fühlt es sich gut an, freier und oft auch ein Stückchen heller. Jeder von uns hat unendliches Entwicklungspotenzial, der Weg ist das Ziel, denn ein Ende wird (es in diesem Leben) nicht geben. Die Neugier und der Wunsch mich zu entwickeln und meinem innersten Selbst immer näher zu kommen treiben mich an. Ebenso wie die Freude an diesen Themen, die Größte Motivation ziehe ich aber mittlerweile aus dem Wunsch meinen Kindern keine Altlasten mitgeben zu wollen. Ihnen die Freiheit zu geben die sie verdient haben. Sie werden schon genug zu tun haben mit ihren eigenen Päckchen, da sollen sie in dem Rucksack den sie von mir mitbekommen, nichts anderes finden außer Liebe.

Die Welt braucht mehr kreative Köpfe und empathische Leitfiguren. Und wie so oft im Leben fängt alles im kleinen an, bei uns selbst und wird dann in mini Schritten groß, riesengroß und weltverändernd. Jeder neue kleine Mensch hat das potenzial etwas in dieser Welt zu bewegen, geben wir Ihnen die Freiheit das zu tun was sie für richtig halten.

Es geht nicht um meine Kinder, es geht um MICH,

für mich und für meine Kinder - und für alle anderen in meinem Umfeld und der Welt.


Foto: 2019 mit Babybauch

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