“Neutrale” Athleten aus Russland benannt

Adelia Petrosian oder Alina Gorbacheva, Petr Gumennik oder Vladislav Dikidzhi aus Russland dürfen als neutrale Athleten an der Olympiaqualifikation in Peking im September teilnehmen. Kein Paar oder Tanzpaar erhielt eine Zulassung.

Für Belarus gab es Zusagen für Vasil Barakhouski, Yauheni Puzanau, Viktoria Safonova, Nastassia Sidarenka und das Eistanzpaar Viktoria Plaskonnaya/Uladzislau Sytsik.

Die ISU hat auf ihrem Vorstandsmeeting am Montag (12. Mai) über die Anträge auf Zulassung im neutralen Status entschieden. Bereits vorher hatten die ISU (mit Hilfe einer Agentur) die Sportlerinnen und Sportler dahingehend überprüft, ob sie die Voraussetzungen erfüllen. Die Knackpunkte hier waren keine Verbindungen zum Militär und keine Unterstützung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sowie keine Verstöße gegen Anti-Dopingregeln.

Bis zum 28. Februar mussten der russische und der belarussische Verband jeweils eine Läuferin, einen Läufer, ein Paarlaufpaar und Eistanzpaar sowie pro Disziplin einen Ersatz benennen. Diese Sportlerinnen und Sportler durchliefen die Überprüfung.

Wenn die als Nummer eins nominierten Sportler abgelehnt wurden - hier also Alexandra Stepanova/Ivan Bukin und Anastasia Mishina/Alexander Galliamov - war der Ersatz automatisch ebenfalls ausgeschlossen, weil, so die ISU, der Ersatz nur im Falle einer Verletzung nachrücken dürfe. Die Nicht-Zulassung von Sportlern ist kein Grund zum Nachrücken. Wer warum konkret abgelehnt wurde, teilte die ISU nicht mit.

“Wir haben lange und intensiv versucht, die Gründe (für die Absage in den Paardisziplinen) herauszufinden, aber die Gründe sind nicht verständlich”, schreibt der russische Verband in einer Pressemitteilung. “Die ISU ist nicht dazu verpflichtet, sie uns zu erklären.”

Diese Entscheidung der ISU ist final. Es ist kein Einspruch möglich, schrieb die ISU. Allerdings hieß es noch in der ISU Communication 2680 (Opens in a new window), dass beim CAS gegen die Entscheidung des ISUVorstands Einspruch eingelegt werden könne (“It is the decision of the ISU Council to grant the status of AIN to Eligible Nominated Athletes and (sic) is subject to an appeal to CAS according to article 26 of the ISU Constitution”). Tatsächlich sollen die Stepanova/Bukin und Mishina/Galliamov einen Einspruch gegen die Entscheidung der ISU beim Sportsgerichtshof CAS vorbereiten, wie die Zeitung Sport-Express berichtet.

Die Eistänzer haben zudem auf Telegram einen Videoappell an die ISU und die neue IOC-Präsidentin Kirsty Coventry veröffentlicht und fordern, dass die ISU ihnen wenigstens die Gründe für die Absage mitteilt.

Tamara Moskvina, bei der Mishina/Galliamov trainieren, reagierte gefasst. “Wir haben dieses Szenario mit Nastja (Mishina) und Sasha (Galliamov) besprochen”, sagte sie der russischen Presse. “Die Mitteilung der ISU ist draußen, das heißt, wir fahren mit einem anderem Szenario fort und vergeuden keine Zeit mit fruchtlosen Überlerungen, sondern planen die realen nächsten Handlungen.”

Sollten neue Hinweise, die Grund für einen Ausschluss wären, oder Fehlverhalten der aktuell zugelassenen Läufer bekannt werden, können sie übrigens (samt Ersatz) jederzeit wieder ausgeladen werden.

Der russische Verband bestätigte, dass Petrosian und Gumennik an Nummer eins gesetzt sind.

Russische Hardliner forderten, dass die Zugelassenen “aus Solidarität” auf eine Teilnahme an den Spielen verzichten sollten.

Diese Meldung wird bei Bedarf aktualisiert.

Quellen: ISU Communication 2708 (Opens in a new window); Russischer Eislaufverband (Opens in a new window); Live Blog mit Reaktionen aus Russland bei Sports.ru (Opens in a new window); Alexandra Stepanova auf Telegram (Opens in a new window); Sport-Express (Opens in a new window)

Text & Photos: Tatjana Flade