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Liebe Pfefferhasis und Newsletter-Mäuse,

ich habe im Wochenrückblick kein Wort zu Sahra Wagenknecht verloren. Ich hatte einfach keine Lust dieser schrecklichen Heuchlerin meine Aufmerksamkeit zu schenken. Gleichzeitig denke ich aber viel zu viel über sie bzw. ihre Strategie nach. Was kommt nach der kompletten Zerstörung der Partei „Die Linke“? Wohin führt sie ihr Querfrontweg? Nach dem Schulterschluss mit Querdenker*innen (Opens in a new window) und TERFs (Opens in a new window), macht sie aktuell vor allem mit flüchtlingsfeindlicher Rhetorik Stimmung für ihr neu gegründetes „Bündnis Sahra Wagenknecht“. Im Gründungsmanifest (Opens in a new window) ist von „einflussreichen Lobbys“ (ಠ_ಠ) die Rede und es wird die Forderung nach einer Gesellschaft erhoben, für die andere ehrlicherweise den Begriff „Volksgemeinschaft“ nutzen würden. Wagenknecht umschreibt es aber lieber so: „Unser Ziel ist eine Gesellschaft, in der das Gemeinwohl höher steht als egoistische Interessen und in der nicht Trickser und Spieler gewinnen, sondern diejenigen, die sich anstrengen und gute, ehrliche und solide Arbeit leisten.“ Meine generell umfangreichen Zukunftsängste wurden nun noch um eine AfD-BSW-Koalition ergänzt.

Wie sollen wir nicht Angst haben vor einer Zukunft, die jeden Tag ein bisschen weniger lebenswert erscheint? In der das Leid der Menschen nur Wachstum zu kennen scheint und sich die widerstreitenden Positionen mehr und mehr verhärten, die Gräben immer tiefer werden? In der wir uns zunehmend nur noch um uns selbst kümmern und um unsere nächsten Angehörigen, während wir immer weiter abstumpfen für das Elend der Anderen?

Auch der Wochenrückblick ist wieder einmal voller Elend (und ich habe nicht mal alles berücksichtigt. Kein Wort über die Situation im Kongo (Opens in a new window) oder den türkischen Terror gegen die Menschen in Rojava (Opens in a new window)) . Es geht u.a. um mehrere Femizide in Deutschland, das menschenverachtende „Rückführungsverbesserungsgesetz“ der Ampel und Jens Spahns Forderung nach physischer Gewalt gegen Flüchtlinge sowie ein grauenhaftes Mass-Shooting in den USA.

Das Kümmern um die eigene psychische Gesundheit ist für viele von uns eine große Herausforderung dieser Tage. Ich wünsche uns allen, dass wir es schaffen, liebevoll mit uns selbst und anderen umzugehen. Die Journalistin Vanessa Vu hat gestern in ihrer Instagramstory geschrieben: „Eine radikal humanistische Haltung jenseits aller Lager hat sich noch nie weniger selbstverständlich und dringlicher angefühlt.“ Diese Worte fühle ich tief. Und auch die folgenden: „Während hier alle rhetorisch und visuell aufrüsten, ist mein Beitrag also eine Abrüstung – vor allem in mir selbst: Innehalten, informieren, hinterfragen, sich nicht von Hass und Verzweiflung mitreißen lassen, handlungsfähig bleiben.“

Mit diesem Vorsatz zur Abrüstung gehe ich in die neue Woche, bis dahin danke ich euch wie immer fürs Lesen. Habt es gut und passt auf euch und einander auf,

Hasengrüße!

Ulla

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