Liebe Pfefferhasis und Newsletter-Mäuse,
sicher habt ihr den großen Spaß diese Woche mitbekommen von einer vermeintlichen Löwin, die im Süden von Berlin gesichtet worden sein soll. Es dauerte nicht lang bis klar war: Bei der angeblichen Bestie handelte es sich nicht um eine Löwin, sondern bloß um ein schnödes Wildschwein. Die ganze Aufregung, die mit frühmorgendlichen Warnmeldungen über Notfall-Apps begann, hatte zumindest ein Gutes: Wir diskutieren endlich darüber, dass es dringend ein bundesweites Verbot für die private Haltung von Wildtieren (Opens in a new window) braucht. In Brandenburg wäre der Besitz einer Löwin stand jetzt völlig legal (Opens in a new window).
Eine klassische Sommerloch-Meldung, lange nicht so schön wie die von vor drei Jahren, als eine Wildsau am Teufelssee einem Nackten den Laptop klaute (Opens in a new window), aber sehr viel weniger schlimm als die jährlich neu aufgelegte „Freibad-Debatte“. Glaubt man Springerpresse und Co sind Berliner Freibäder Kriegsschauplätze, in die sich unbescholtene Bürger*innen nicht mehr hinein trauen. Die Realität ist natürlich eine andere (siehe bspw. hier (Opens in a new window)), aber damit lässt sich einfach nicht so gut Stimmung machen. Stattdessen werden einzelne Fälle aufgebauscht und zum „Kulturkampf“ erhoben. Kriminalität und Massenschlägereien in Öffentlichen Bädern sind eine absolute Ausnahme, auch wenn uns von rechts gern anderes erzählt wird. Zum Glück hat sich der Faktenfinder der Tagesschau die Zahlen mal genauer angesehen und kommt zu dem Schluss: „In Berlin ist die Zahl der registrierten Straftaten in Schwimmbädern im Jahr 2022 im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie auf 285 gesunken. Im Jahr 2019 waren es noch 358, 2013 sogar 512. Auch die Zahl der registrierten Gewalttaten lag 2022 unter den Werten von 2019.“ Insgesamt 57 Gewalt- und Sexualdelikte wurden 2022 in Berliner Schwimmbädern registriert, bei mehr als sechs Millionen Besucher*innen jährlich. (Zum Oktoberfest gingen letztes Jahr 5,7 Millionen Menschen, Anzahl der Strafanzeigen: 967.) Statt dass über den Personalmangel bei den Bäder-Betrieben, die mangelnden Freizeitangebote für Jugendliche (es gibt z.B. viel zu wenig Schwimm- und Freibäder in Berlin!) und die Kürzungen im sozialen Bereich diskutiert wird, gibt es also auch diesen Sommer wieder rassistische Stereotype und mehr Polizei. Die Senatsinnenverwaltung plant nun mobile Polizeiwachen vor ausgewählten Freibädern (Opens in a new window). Natürlich vor allem da, wo migrantisierte Jugendliche ihre Sommerferien verbringen wollen.
Im Wochenrückblick geht es heute u.a. um das Urteil gegen eine 19-Jährige in den USA, die nach einer illegalen Abtreibung ins Gefängnis muss, um neue Vorwürfe gegen Rammstein, das faschistische Tattoo von Mesut Özil und das Gedenken an die Opfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt.
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Silent Support Hasi: von 3,50€ auf 4,00€ (+14%)
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Belgischer Riese: von 12€ auf 14,50€ (+21%)
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Danke euch, wie immer fürs Lesen, habt es gut und passt auf euch und einander auf,
Hasengrüße!
Ulla