Skip to main content

Liebes Netzwerk,

mein erstes journalistisches Praktikum habe ich beim Daily Star Lebanon gemacht und mein großartiger Kollege Jay sagte: „Eigentlich wollte ich Rockstar werden, aber ich bin völlig unmusikalisch, deshalb bin ich Journalist geworden.“

Ich glaube, ein bisschen von seiner Eitelkeit lebt in vielen von uns, zumindest freut es mich immer, meinen Namen über einem Text zu sehen, der viel gelesen wird. Und dann sagte Ellen Heinrichs vom Bonn Institute (Opens in a new window)in unserem letzten Call: Laut einer Studie bei Focus Online (Opens in a new window) bleiben Leser:innen zweieinhalb mal länger dran, wenn ein Artikel einen konstruktiven Dreh hat.

Ähnliches galt auch während der Corona-Pandemie. Als alle das Problem schon verstanden hatten, hätten Redaktionen ihre Leserschaft noch halten können, wenn sie Lösungen präsentierten und kritisch einordneten. Und bessere Laune mache es auch, weil man als Redakteur:in nicht den ganzen Tag nur auf Doom starrt, oder wie Ellens Kollege Alex Sängerlaub sagte: „Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Leser wieder kommen, wenn sie nach der Lektüre nicht das Gefühl haben, sich erschießen zu wollen."

Um also mit Jay zu sprechen: Mehr Konstruktives, mehr Rockstar. 

Wir fordern kritisch konstruktive Ansätze auch in unserer Charta für Klimajournalismus (Wenn du deinen Namen neben Unterzeichnende wie Maren Urner, Özden Terli, Eckart von Hirschhausen setzen willst, hier entlang: www.klimajournalismus.de/charta (Opens in a new window)). Zu unserem nächsten Call laden wir deshalb Désiree Schneider (Opens in a new window)von Perspective Daily ein, dem ersten Magazin für konstruktiven Journalismus in Deutschland. Sie diskutiert mit uns Ansätze, wie sich Konstruktives und Klimakrise verbinden lässt.

Und dann wird’s konkret: Zwei Trainer:innen von der Organisation Reinventing Society (Opens in a new window) bieten einen Blitzworkshop an, wie man Berichterstattung anders denken kann.

Wann: 6. Oktober, 18 Uhr

Zoom-Link (Opens in a new window)

Zoom-Calls sind schön, in echt treffen, ist schöner, und das machen wir zur Netzwerk Recherche-Jahreskonferenz (Opens in a new window) – rund um die Panels und rund um den Tresen.

Zuerst zu Hamburgs erster Klimajournalismus Kneipe:

Donnerstag 29.September 2022, 19 Uhr

im Aalhaus www.aalhaus.de (Opens in a new window)

Eggerstedtstraße 39

22765 Hamburg Altona

Und dann auf der Konferenz selbst:

Zum ersten Mal gibt es einen kompletten Track zu Klimaberichterstattung. Unsere beiden Netzwerk-Mitgründer:innen Leonie Sontheimer und Lorenz Matzat haben am Programm mitgearbeitet, es geht um Lobbyismus, Lokales, und die alte Leier vom Aktivismus-Vorwurf. I got a feeling, it's gonna be interesting.

"Das Highlight dieses Treffens war für mich schon, dass wir uns endlich alle mal in echt gesehen haben." Das könnte das Fazit nach der nr-Konferenz sein, aber es war Jürgen Döschner über unser Strategietreffen Anfang dieser Woche. Das alte Kernteam hat sich getroffen, eine neue Organisationsstruktur aufgesetzt, neue Mitglieder reingeholt und neue Projekte aufgesetzt. Mehr dazu im nächsten Newsletter.

Liebe, uneitle Grüße

Raphael Thelen fürs Netzwerk Klimajournalismus Deutschland

P.S. Manchmal dauert es länger, bis wir alle Gäste für die Calls zusammen haben, dann gibt's auch Verzögerung mit dem Newsletter-Versand. Damit ihr aber keinen Call verpasst, noch mal die Erinnerung: Wir treffen uns immer abends am ersten Donnerstag im Monat.