Die Träume der Spinnen

Hallo und willkommen zu einer neuen Ausgabe Schreibers Naturarium Kids! 

Hast du gut geschlafen? Vielleicht sogar etwas geträumt?

Wenn wir schlafen, träumen wir oft. Jedoch nicht immer erinnern wir uns daran, was ja auch manchmal hilfreich sein kann. Wenn ich einen Albtraum hatte, habe ich keine Lust, da nochmal dran zu denken.

Doch wusstest du, dass auch Tiere träumen können?

Wenn ein Hund träumt, sieht das beispielsweise so aus:

Ich habe drei Hunde, und bei denen ist das so ähnlich: Sie bellen im Schlaf, winseln und strampeln mit den Beinen. Manchmal kauen sie sogar, dann weiß ich, dass sie vom Fressen träumen.

Da wir Hunde nicht fragen können, was sie träumen, ist die Forschung hier gar nicht so einfach. Einen Mensch können wir fragen: Hattest du einen Albtraum? Wovon hast du geträumt? Bei Tieren ist das nicht so leicht herauszufinden. Was in den Köpfen unserer Haustiere vorgeht, können wir deshalb nur ahnen.

Auch andere Tiere träumen: Wir kennen ein ähnliches Verhalten von Katzen, Schweinen und Vögeln.

Doch wie sieht es mit sehr kleinen Tieren aus?

Achtbeinige Akrobaten

Das hier ist eine Springspinne:

Süß, oder? Es gibt viele tausende Arten, die auf der ganzen Welt vorkommen. Auch bei uns gibt es Springspinnen. Die Arten bei uns in Deutschland, Österreich oder der Schweiz sind oft winzig klein.

Ihren Namen haben sie daher, weil sie beim Jagd auf Insekten weit hüpfen können. Sie sehen also ein Insekt, konzentrieren sich, springen: Zack, haben sie es geschnappt.

Damit sie dabei nicht herunterfallen und sich verletzen, sichern sie sich oft mit einem Spinnenfaden ab. Das ist dann ein bisschen wie beim Bungee-Springen oder bei einem Bergsteiger: Ein Sicherungsseil sorgt dafür, dass niemand abstürzt.

Doch können Spinnen auch träumen?

Als Lockdown war, hat die Forscherin Daniela Rößler ein paar Springspinnen zu Hause auf der Fensterbank in einer Box gehalten. Spinnen sind sehr gute Beobachtungstiere. In der Box waren 34 Springspinnen-Babys. Der Forscherin ist dann etwas Seltsames aufgefallen:

Statt wie sonst immer zusammengerollt in einem kleinen Nest aus Spinnenweben zu schlafen, baumelten die Spinnen von der Decke. Und sie zuckten so komisch dabei. Es sah aus, als hätten sie einen kleinen Anfall.

Daniela Rößler hat sich das dann genauer mit einer Lupe angeschaut. Die Spinnenbabys zappelten im Schlaf mit den Beinen. Außerdem bewegten sich ihre Augen schnell hin und her. Die Forscherin dachte sich: Oh, das ist vielleicht REM-Schlaf!

Der REM-Schlaf

Komisches Wort, oder? Ich erkläre es kurz: Mit "REM-Schlaf" bezeichnet man die Schlafphase, in der wir träumen. Dabei bewegen wir auch unter unseren geschlossenen Augenlidern die Augen schnell hin und her. Wenn du jemanden schlafen siehst und die Person das macht, weißt du: Aha, die Person träumt gerade!

Bisher wusste man nicht, dass kleine Tiere wie Spinnen das auch können. Man dachte, das können nur Säugetiere oder Vögel. Doch scheinbar haben auch Spinnen Träume, was eine spannende Entdeckung ist. 

Schade, dass wir die kleinen Springspinnen nicht fragen können, wovon sie geträumt haben.

Erzähl mal: Was glaubst du, wovon Spinnen träumen? Antworte mir auf diese Mail oder kommentiere es hier drunter. Ich bin gespannt auf deine Ideen! 

Bis zum nächsten Mal! :)

Jasmin