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Wie ich zur Weltenbummlerin wurde

Ich im Vordergrund vor Otto, der Titel des Artikels `Wie ich zur Weltenbummlerin wurde´ steht groß über dem ganzen Bild

Diese Frage wurde und wird mir oft gestellt, vor allem auch von Familienmitgliedern. „Woher hast du das nur, dieses Fernweh?“ Ihre Verwunderung ist berechtigt, ist doch kein anderes meiner Familienmitglieder so viel gereist wie ich. Meine Eltern erkunden schon immer am liebsten Deutschland und mein Bruder hat in seinen 28 Jahren vielleicht vier Wochen im Ausland verbracht - für Pauschalurlaub, oder Besuche. Obwohl meine Familie mein Verlangen zu Reisen und weg zu sein vermutlich nie ganz verstanden hat, haben sie mich immer bei all meinen Plänen unterstützt. Wäre ich in anderen Kreisen vermutlich der Sonderling gewesen, hatte ich in meinem Umfeld Glück und auch all meine Freund:innen fragen nicht mehr, wann ich endlich zurück komme, sondern nur, wann ich mal wieder da bin. Vielleicht ist es also keine vererbbare Sache, dieses Reisefieber. Ich weiß nur, dass es schon immer da war. Dass ich schon immer reisen und die ganze Welt sehen wollte. Dafür habe ich tatsächlich recht spät damit angefangen.

Die übergroße Statue eines Kiwivogels rechts im Bild, ich lehne mich Links zu ihrem Kopf herunter

Während meine Schulkamerad:innen schon in den Schulferien mit ihren Familien exotische Orte gesehen haben, bin ich kreuz und quer durchs Allgäu gewandert. Fand das damals nur so medium cool. Konnte ja niemand ahnen, dass das später mal meine liebste Outdooraktivität werden würde. Das erste Mal das Meer gesehen habe ich mit 14 auf einem Schüleraustausch in Frankreich. Na gut, das stimmt nicht. Ich war davor zweimal an der Ostsee, aber die zählt halt irgendwie nur so halb als Meer. Mit 15 fand ich einen Flyer, der für Gastro Jobs auf einem Kreuzfahrtschiff warb. Das ich Konditorin werden wollte, hatte ich damals schon beschlossen und nun stand der ganze Plan – als Konditorin durch die Welt reisen und alle Süßigkeiten der Welt probieren.

Klassischer Start ins Reiseleben

Nach dem Abitur habe ich die klassische Neuseeland Backpack- Reise gemacht, die bei meiner Generation damals zum guten Ton gehörte. Ich zog mit einer Freundin los, auf die Idee allein zu gehen, bin ich keine Sekunde gekommen. Schon deshalb nicht, weil ich kein Talent zur Planung oder Organisation habe und das so gut an meine Freundin abgeben konnte. Für die Reise durch den Inselstaat haben wir uns ein Auto gekauft und auch darin geschlafen. Im Auto zu schlafen war damals eine ganz verrückte Idee für mich, etwas vollkommen Neues und Unbekanntes. Worte wie #vanlife existierten 2011 vermutlich noch nicht einmal. Selbst Camping war mir bis zu dieser Reise nicht wirklich begegnet, aber ich entdeckte schnell, dass mir Wandern, Roadtrips und weniger Duschen nicht nur nichts ausmachen, sondern sogar Spaß machen. Nach dieser ersten großen Reise habe ich durch die Ausbildung hindurch mehrere kurze Städtetrips, zum Beispiel nach Budapest und Lissabon, gemacht, soviel das Lehrgehalt eben hergab. Von einer erneuten großen Reise war nichts zu sehen.

Auch habe ich erst in diesen Jahren nach der Schule so richtig verstanden, wozu man dieses Englisch braucht. Vom Reisen motiviert fing an Serien und Filme auf Englisch zu schauen. Der klassische Weg, wie vermutlich die meisten von uns Englisch gelernt haben, oder gibt es jemanden, der das in der Schule gelernt hat? Frau Hainmüller hätte sich vermutlich gefreut, wenn ich auf diese Idee ein paar Jahre früher gekommen wäre - wäre einfacher zu korrigieren gewesen.

Ich stehe hinter einer Holztafel, vor einer Bergkulisse mit See. Man sieht nur meinen Kopf, ich lächle breit und trage einen Rucksack

Raus in die große Welt

Nach der Ausbildung ging mein Welteroberungsplan dann erst so richtig los. Ich arbeitete als Konditorin in verschiedenen Ländern und auf einem Kreuzfahrtschiff. Unternahm zwischen den Jobs kleine und große Backpack-Touren in Länder wie Chile und Marokko und konnte nicht genug davon bekommen, mehr von der Welt zu sehen.

2020 startete ich in das bisher größte Reiseabenteuer meines Lebens – das #vanlife! In den zwei Jahren mit Otto waren wir in 16 Ländern und sind über 60.000 km gefahren. Ich habe schon so viel von dieser Welt gesehen und habe trotzdem das Gefühl, es geht gerade erst los.

Da draußen ist noch so viel Welt zu entdecken – ich kann es kaum erwarten. Kommst du mit?

Mehr darüber, wie Otto und ich uns gefunden haben kannst Du im nächsten Beitrag lesen. Und wie es schließlich dazu kam, dass ich Vollzeit in ein Auto eingezogen bin und damit durch die Welt reise, findest Du ebenfalls auf diesem Kanal.

Topic Leben

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