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Warum ich jeden Tag mehr am Verstand der Menschheit zweifle!

Jeden Tag ein bisschen mehr Irrsinn: Wie Facebook, X, TikTok und Co. uns in den Wahnsinn treiben und den gesunden Menschenverstand zersetzen.

Es fängt doch immer so harmlos an: Man nimmt sich vor, nur mal „kurz“ durch die sozialen Medien zu scrollen. Fünf Minuten. Zehn, maximal. Und doch, kaum hat man einmal den Daumen bewegt, fühlt man sich sofort wie in einer Art digitalem Irrenhaus. Verschwörungstheorien, Pseudowissenschaften und eine Armee selbsternannter Expert*innen überrollen einen mit Meinungen, die selbst auf dem Jahrmarkt für Kopfschütteln sorgen würden. Irgendwann fragt man sich ernsthaft: Waren Menschen schon immer so drauf – oder kam das erst mit dem Internet?

Von Katzenvideos zum Abgrund der Menschheit

Ach ja, die gute alte Zeit! Da war Social Media noch harmlos: Hier ein Katzenvideo, da ein lustiges Meme. Man hat gelacht, geteilt und gut war's. Man dachte wirklich, Social Media sei ein netter Zeitvertreib. Doch heute? Öffnest du Facebook oder Instagram, bekommst du statt niedlicher Kätzchen eine Flut aus Pseudowissen und Hasskommentaren direkt ins Gesicht geklatscht – frisch serviert und heiß wie ein Spiegelei auf der Motorhaube im Hochsommer. Was einst harmlose Unterhaltung war, fühlt sich jetzt an wie der Abgrund der Menschheit, der in Echtzeit in deinem Feed ausgespielt wird.

Es fängt so unschuldig an: Jemand postet ein Bild vom Mond – ja, der schöne, große Mond da oben, ein Bild voller Sehnsucht und Nachthimmelromantik. Aber halt! Ehe man sich versieht, stehen die „Flacherdler“ und selbsternannten NASA-Experten bereit, und was passiert? Ein Kommentarmassaker erster Klasse: "Der Mond ist nur eine Projektion!", „Alles von der NASA gefälscht!“ und „Ihr seid alle Schlafschafe!“ – und das sind noch die netten Beiträge. Der Wahnsinn ist so abgrundtief, dass einem das Gehirn schon beim Lesen einen Notruf schickt.

Und der absolute Wahnsinn? Wir klicken weiter. Tag für Tag. Warum? Vielleicht, weil wir heimlich fasziniert sind von diesem absurden Spektakel, das sich „Social Media“ nennt. Es ist wie bei einem Unfall auf der Autobahn: Man weiß, dass man besser wegsehen sollte, dass das Gaffen einem eigentlich nicht gut tut – aber das Absurde hat einen fest im Griff. Nur dass wir hier nicht von einem Unfall reden, sondern von einer täglichen Karambolage aus Wahnvorstellungen und Beleidigungen, die in den Kommentaren zu einem einzigen, gigantischen Wrack zusammenklatschen.

Der endlose Shitstorm: Streit um absolute Banalitäten

Willkommen im Empörungszirkus! Es scheint, als wäre das Internet die größte Empfindlichkeitssammelstelle der Welt geworden. Stell dir vor, du schreibst was völlig Belangloses, zum Beispiel, dass du Ananas auf Pizza magst. Klingt harmlos? Falsch gedacht. Plötzlich hast du eine Armee aus „echten Italienern“ am Hals, die dich als Feind des italienischen Kulturerbes deklarieren. Die Pizzapolizei rückt an, und du wirst beschuldigt, die Menschheit zu verraten. Und das nur wegen eines Fruchtstücks auf Teig.

Oder wie wär’s damit: Du erwähnst, dass du gerade einen Kaffee genießt. Sofort stürmen die Gesundheitsgurus heran, um dir eine Vorlesung über die tödlichen Gefahren von Koffein zu halten. „Wie kannst du es wagen, dieses Teufelszeug zu trinken?! Wusstest du nicht, dass Koffein den Blutzucker destabilisiert und das dritte Auge verstopft?!“ Da steht man da, will nur seinen Kaffee schlürfen, und plötzlich bist du ein Verbrecher an der Volksgesundheit.

Es ist fast schon unfassbar: Kein Statement ist belanglos genug, um nicht irgendjemanden zu triggern. Du denkst, es sei völlig okay, zu schreiben, dass du heute Abend Nudeln machst? Schön, aber sei dir bewusst, dass du in kürzester Zeit die Glutenfrei-Armee im Kommentarbereich antreffen wirst, die dich vor den „katastrophalen Folgen“ von Weizen warnen wird. Du isst Fleisch? Vegetarierinnen und Veganerinnen erklären dich sofort zum Verantwortlichen für den Klimawandel. Du bist Vegetarier*in? Die selbsternannten Ernährungsexperten werden dich darüber aufklären, dass du nur ein geschwächtes Opfer der „Vegan-Lobby“ bist. Es gibt buchstäblich kein Entkommen.

Man fragt sich ernsthaft, ob manche Leute sonst nichts zu tun haben, als ihre Finger in jede Diskussion zu stecken. Es ist, als hätten sie eine Art Radar für Dinge, die sie persönlich nicht ausstehen können – und dann wird zugeschlagen, als hänge das eigene Seelenheil an jedem Kommentar. Egal wie banal die Meinung, irgendjemand wird beleidigt sein und zum Shitstorm ansetzen, mit dem Feuereifer eines Fanatikers.

Es ist ja schon fast faszinierend – in der gleichen Weise, wie man sich einen brennenden Mülleimer anschauen könnte: Man fragt sich unwillkürlich, wie das überhaupt so eskalieren konnte. Gleichzeitig hofft man insgeheim, dass dieser absurde Zirkus der Nichtigkeiten irgendwann sein Ende findet. Aber Pustekuchen. Social Media ist ein Selbstbedienungsladen für alle, die die große Kunst des Empörens zur Lebensaufgabe gemacht haben.

Die Filterblasen-Falle: Algorithmen, die uns das Hirn einweichen

Falls der tägliche Wahnsinn im Netz noch nicht reicht, gibt’s da ja noch die berüchtigten Filterblasen. Ein paar harmlose Likes auf ein paar harmlose Themen, und schon hat der Algorithmus dich markiert und eingetütet. Herzlichen Glückwunsch! Jetzt kriegst du täglich eine maßgeschneiderte Dosis an genau dem, was du „sehen willst“. Oder besser: was der Algorithmus für dein „wahres Ich“ hält. Er glaubt, dich zu kennen – was eigentlich der gruseligste Teil daran ist. Da hast du einmal auf ein Video über Fitness geklickt, und schwupps: Jetzt bist du anscheinend der größte Bodybuilding-Fan, Anti-Zucker-Krieger oder Keto-Guru.

Und je mehr du klickst, desto fester wirst du eingewickelt. Irgendwann lebst du in einer Welt, die von Fitnessmythen und Detox-Tipps nur so trieft. Oder von politischen Schlagzeilen, die deine schlimmsten Vorurteile bestätigen. Oder von „Fakten“, die nur in einer Dimension stimmen, nämlich in der, in die der Algorithmus dich gerade eingesperrt hat. Herzlichen Glückwunsch: Du bist jetzt offiziell in deiner persönlichen Filterblase gefangen – und alles, was du siehst, ist eine verstörende Version dessen, was du angeblich „wissen solltest“.

Und jetzt mal ehrlich: Wie sehr kann ein Algorithmus einen eigentlich unterschätzen? Die Filterblase ist ja wie eine verdrehte Belohnung für deine Klicks – sie hält dich fest im Griff und stopft dir das Hirn zu mit genau dem gleichen Kram, immer und immer wieder. Egal, was draußen wirklich passiert, du siehst es nicht, weil der Algorithmus es entschieden hat. Und nein, das ist keine Übertreibung. Wir alle haben mal geglaubt, Social Media würde uns verbinden – früher, als das noch niedlich und harmlos klang. Heute verbindet uns Social Media höchstens mit den extremsten, seltsamsten Ecken des Internets, die wir eigentlich nie finden wollten.

Und was ist die Folge? Da gibt’s keine bunten Diskussionen mehr, keine Ansichten, die uns zum Nachdenken bringen. Nein, das Einzige, was uns bleibt, ist die Dauerschleife der eigenen Vorurteile, die uns zu 100 % recht gibt und uns noch fester an die Welt fesselt, die uns am besten gefällt.

Die Filterblase ist der digitale Kuschelknast: Je mehr wir scrollen, desto kleiner wird unser Horizont. Da kann man echt nur noch gratulieren – erst füttern uns die Algorithmen mit vorgekautem Wahnsinn, und dann servieren sie ihn wieder und wieder, bis wir völlig abgestumpft sind. Früher verband Social Media Menschen. Heute verbindet es uns nur noch mit dem Wahnsinn, den wir längst satt haben sollten.

Fazit: Zeit, das Hirn aus dem digitalen Sumpf zu ziehen?

Ganz ehrlich, wie absurd ist das eigentlich? Da scrollen wir uns jeden Tag durch dieses digitale Chaos, wissen ganz genau, dass wir dabei nur Nerven und gesunden Menschenverstand verheizen – und tun es trotzdem. Willkommen im Zeitalter der freiwilligen Hirnerweichung, powered by Social Media. Es ist, als würden wir jeden Tag eine Dosis digitaler Selbstzerstörung schlucken und uns dann wundern, warum wir uns zunehmend wie Zombies fühlen.

Und mal Hand aufs Herz: Wie oft erwischt ihr euch dabei, wie ihr denkt, „Ach komm, ich schau nur mal kurz“ – und plötzlich ist eine Stunde vorbei, gefüllt mit dem größten Wahnsinn, den das Internet zu bieten hat. Da war kein „kurz“ und auch kein „schau nur“. Da war nur eine Stunde pure Verzweiflung über die Abgründe der Menschheit. Doch warum machen wir das weiter, obwohl wir es besser wissen? Vielleicht, weil Social Media sich inzwischen wie eine Sucht anfühlt. Vielleicht, weil wir uns daran gewöhnt haben, dass der Wahnsinn eben dazugehört – so wie der tägliche Kaffee, nur ohne die positiven Nebenwirkungen.

Vielleicht wäre es wirklich an der Zeit, der digitalen Klapsmühle den Rücken zu kehren. Mal wieder durchzuatmen, die Dosis Wahnsinn runterzufahren, bevor unser letzter Rest gesunder Menschenverstand endgültig im Algorithmus verschwindet. Vielleicht mal die Apps löschen, den Laptop zuklappen und das Handy ins Klo werfen – so als Akt der Selbstrettung.

Denn in dem Tempo, mit dem Social Media uns zu Haterinnen, Verschwörungstheoretikerinnen und Pizzakrieger*innen formt, bleibt am Ende wirklich nichts mehr übrig. Und irgendwann wird man sich fragen, ob wir das nicht kommen sehen haben – ob wir nicht längst hätten aussteigen können, bevor die eigene Gehirnzelle vom täglichen Wahnsinn so weichgeklopft wurde, dass selbst ein Meme noch Tiefgang hat.

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