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"Mir hat's damals ja auch nicht geschadet!" – Spoiler: Doch, hat es!

Die lächerliche Selbstdemontage einer ganzen Generation von „So-war-das-halt“-Apologeten

Es gibt sie überall: Die selbsternannten Überlebenskünstler, die stolz darauf sind, dass sie in ihrer Kindheit auf rostigen Spielplatzgeräten gespielt haben, ohne Helm Fahrrad fuhren und literweise Limonade voller Zucker und Lebensmittelfarbe geschlürft haben. "Mir hat’s damals ja auch nicht geschadet!" tönt es dann, meist in einer Mischung aus Selbstüberschätzung und chronischer Unwissenheit. Aber haltet euch fest, Leute – genau das ist der Beweis, dass es sehr wohl geschadet hat.

Nostalgie oder Verdrängung? Die gefährliche Romantisierung einer unsicheren Vergangenheit

Der Satz „Mir hat’s damals ja auch nicht geschadet“ ist die Lieblingsausrede, um jeden Fortschritt im Bereich Gesundheit, Sicherheit oder Bildung abzulehnen. Fahrradhelme? Braucht niemand, schließlich lebt man ja noch. Warnhinweise auf Zigarettenpackungen? Übertrieben, weil der Großvater ja auch 90 wurde – trotz zwei Päckchen am Tag. Doch hier kommt der Twist: Diese Verherrlichung der Vergangenheit hat nichts mit Stärke zu tun. Sie zeigt nur, wie tief der Schaden wirklich sitzt – vor allem, wenn es um den Umgang mit Risiken oder Veränderungen geht.

Die Wahrheit? Es hat geschadet. Und zwar massiv.

„Früher war alles besser“ – eine Illusion, die keiner Faktenprüfung standhält

Ob Bleifarben, DDT, Rauchen während der Schwangerschaft oder absurde Erziehungsmethoden: Die Vergangenheit ist ein Minenfeld von Dingen, die Menschen tatsächlich geschadet haben. Studien zeigen, dass gerade diejenigen, die diese Argumente nutzen, oft selbst mit gesundheitlichen oder psychischen Folgen zu kämpfen haben. Warum? Weil sie das Problem ignorieren, statt es zu lösen.

  • Psychologische Langzeitschäden: Prügelstrafe in der Erziehung, anyone? Klar, wer regelmäßig mit dem Teppichklopfer Bekanntschaft gemacht hat, „weiß, was Respekt bedeutet“ – oder vielleicht doch nur, wie es ist, Angst vor Konflikten zu haben?

  • Gesundheitliche Spätfolgen: Ohne Sicherheitsgurte oder Fahrradhelme mag der Nervenkitzel größer gewesen sein – genauso wie die Verletzungsquote.

  • Verleugnung von Fortschritt: Wissenschaftliche Erkenntnisse werden abgetan, weil „früher ja alles geklappt hat“. Dass die Lebenserwartung in den letzten Jahrzehnten dank Medizin und Prävention gestiegen ist, wird ignoriert.

Warum dieses Argument so gefährlich ist

Das eigentliche Problem mit „Mir hat’s nicht geschadet“ ist nicht nur die Ignoranz, sondern die dahinterstehende Mentalität: Wenn es mir angeblich gut geht, dann kann das ja für alle anderen auch gelten. Es ist der Gipfel der Arroganz, die eigene beschränkte Wahrnehmung als allgemeingültige Wahrheit hinzustellen. Und das, liebe Leute, ist toxisch – für die Gesellschaft und für die nächste Generation, die tatsächlich davon profitiert, dass Fortschritte gemacht werden.

Fazit: Schaden erkannt, Schaden gebannt

Wer glaubt, dass man Fortschritt ablehnen sollte, weil „man selbst ja auch ohne ausgekommen ist“, zeigt nur eines: wie wenig man verstanden hat, warum Veränderungen notwendig sind. Anstatt stolz darauf zu sein, „hart im Nehmen“ zu sein, wäre es vielleicht an der Zeit, mal darüber nachzudenken, wie viele Menschen dank genau dieser Ignoranz unnötig Schaden erlitten haben.

Also, liebe Nostalgiker: Vielleicht wäre es an der Zeit, euren eigenen Schaden erst einmal zu reflektieren, bevor ihr euch aufschwingt, das nächste Sicherheitsnetz zu durchtrennen. Aber hey – was weiß ich schon? Schließlich bin ich ja ohne Bleifarbe und Teppichklopfer groß geworden.

Nächstes Mal, wenn jemand „Mir hat’s nicht geschadet!“ sagt, fragt ihn mal, ob er das wirklich ernst meint. Spoiler: Nein, tut er nicht.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel dient der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und stellt keine rechtlich bindenden Aussagen dar. Die dargestellten Ansichten dienen ausschließlich der Information und Diskussion. Die verwendeten Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen. Trotz sorgfältiger Prüfung wird keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf die alleinige Wahrheit und ist im Sinne der Meinungs- und Informationsfreiheit zu verstehen.

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