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„Make Fries Great Again“: Wenn Wahlkampf nach altem Fett riecht

Stellt euch vor: Ihr steht im McDonald’s, wartet seelenruhig auf euren “McBistDuDeppert”, und plötzlich wird euch der Burger höchstpersönlich von The Donald in die Hand gedrückt.

Klingt wie ein schräger Albtraum oder ein besonders seltsames Kapitel in einem dystopischen Roman, oder? Falsch gedacht! Willkommen im Jahr 2024, wo Wahlkampf nicht mehr durch politische Debatten, sondern durch die perfekte Konsistenz von Pommes gewonnen wird. Ja, richtig gelesen. Trump, in einer McDonald’s-Schürze, die so elegant saß wie seine orangefarbene Mähne im Wind, mischt sich unter das einfache Volk. Oder zumindest hätte er es gerne so gehabt.

Tatsächlich war der Laden für den Tag komplett dicht, nur für ihn und sein PR-Team! Kein hungriger Kunde, keine ungemütlichen Fragen und sicher keine lästige Realität, die seine perfekt inszenierte Show hätte stören können.

Denn was wäre ein Trump-Event ohne Drehbuch und Proben? Fast wie die Realität seiner ganzen politischen Karriere: alles nur Show und nichts dahinter.

„Mehr Fett, weniger Fakten!“

Trump ließ es sich natürlich nicht nehmen, Kamala Harris einen Big Mac-großen Seitenhieb zu verpassen. Ihr wisst schon, sie habe ja während ihres Studiums angeblich bei McDonald's gearbeitet, was für Trump natürlich Grund genug ist, diese Geschichte zu einem „Whopper“ zu erklären – ohne Beweise natürlich, aber wen juckt’s? Fakten sind ja sowieso nur was für Weicheier. Aber Moment mal, was sind Beweise überhaupt noch wert, wenn der „Pommes-König“ einen ganzen Laden schließen lässt, nur um den Eindruck zu erwecken, er wäre „einer von uns“? „Sie hat nie auch nur eine Pommes frittiert!“, so ungefähr Trumps Version der Wahrheit. Tja, wer braucht schon Universitätsabschlüsse oder Regierungserfahrung, wenn man sich auf die Frittierkompetenz von Kandidat*innen verlassen kann?

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„Pommes statt Politik: Ein Volksheld wird geboren“

Der Mann, der „mehr für die Arbeiterklasse getan hat als jeder andere Präsident“ – seine Worte, nicht meine – beweist endlich, dass er zu den einfachen Leuten gehört. Oder zumindest, dass er weiß, wie man so tut, als wäre er es. Zumindest, wenn „einfach“ bedeutet, dass man Milliarden auf dem Konto hat, Golfplätze besitzt und sich ab und zu mal im goldenen Licht eines McDonald's-Schriftzugs sonnt. Nichts schreit „Volksheld“ so sehr wie eine perfekt zubereitete Portion Pommes, oder?

Mit ernster Miene (so ernst wie es geht, während man eine Schürze mit dem McDonald's-Logo trägt) und einem breiten Grinsen, das nur minimal mehr Plastik als die üblichen Burgerverpackungen enthielt, posierte Trump höchstpersönlich im Drive-Thru. Weil Kunden? Gab es nicht. Die Kundschaft, die wahrscheinlich nie damit gerechnet hätte, jemals von einem ehemaligen Präsidenten Burger serviert zu bekommen, musste draußen bleiben. Wer braucht schon einen Friedensnobelpreis, wenn man das goldene M erreichen kann, oder?

„Arme Kamala, wo sind deine McDonald’s-Karriere-Beweise?“

Und hier kommt der Teil, auf den wir alle gewartet haben: der völlig unsachliche, aber extrem notwendige Seitenhieb auf Kamala Harris. Trump, der ohnehin keine Gelegenheit verpasst, Harris anzuschwärzen, beschloss, dass ihre angebliche Zeit bei McDonald’s einfach zu unwahrscheinlich klingt, um wahr zu sein. Ob er dabei den Unterschied zwischen einem echten Arbeitstag und einer gestellten PR-Show erkennt? Fraglich. Denn, wie wir alle wissen, muss jede persönliche Anekdote bis ins kleinste Detail geprüft werden. Vielleicht hat sie statt der Filiale ja nur eine Burger-Schachtel gesehen und sich den Rest einfach ausgedacht?

Während Harris also angeblich in jungen Jahren ihre Zeit im Drive-Thru verbracht hat, hat Trump bewiesen, dass er, ein echter Mann des Volkes, keine Probleme damit hat, diese McDonald’s-Erfahrung nachzuholen. Dass er dabei eine Million Kameras und ein Team aus PR-Strategen um sich scharte? Unwichtig. Was zählt, ist die symbolische Geste: Wer Pommes frittiert, kann auch ein Land regieren. Oder so.

„2024: Pommes-König statt Präsident?“

Die Frage, die wir uns nun stellen müssen: Ist das die Zukunft der Politik? Müssen künftige Präsidentschaftskandidaten einen Härtetest im McDonald’s durchlaufen, bevor sie sich überhaupt zur Wahl stellen dürfen? Vielleicht sehen wir in ein paar Jahren Debatten darüber, wer die besten Burger wendet, während sie gleichzeitig Atomcodes im Kopf jonglieren.

Und was bleibt uns nach all dem? Vielleicht ein leeres Gefühl im Magen, so wie nach einem überstürzten McDrive-Besuch. Oder vielleicht auch die Erkenntnis, dass wir uns im Jahr 2024 befinden, wo die Grenze zwischen Fast-Food-Maskottchen und Präsidentschaftskandidat so verschwommen ist wie der Unterschied zwischen einem echten Burger und einer fleischlosen Alternative.

Fazit: Revolutionäre Politik oder einfach nur fettige Hände?

Am Ende des Tages bleibt uns nur eine Frage: Wollen wir wirklich jemanden, der einen Burger besser serviert als eine nationale Krisensitzung, als Führer der freien Welt? Oder ist es vielleicht doch besser, wenn Donald Trump in der McDonald's-Küche bleibt und uns zeigt, wie man richtige Pommes macht – mit extra viel Öl und natürlich ohne Beweise, dass er jemals dabei war?

Aber hey, vielleicht hat Kamala Harris ja wirklich nie in einer McDonald’s-Filiale gearbeitet. Wer weiß das schon? Trump wird es uns sicher bald auf einer extra fettigen Twitter-Kopie erzählen. In der Zwischenzeit: Checkt eure Pommes auf Inszenierungen.

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