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Wie whathappened mit klarer Mission Mitglieder gewinnt

Dimitri Choufatinski vom Nachrichten-Newsletter whathappened

Mehr als 300 Mitglieder unterstützen whathappened auf Steady (Opens in a new window) mit fast 1.000 € monatlich.

Lange stemmte Dimitri Choufatinski seinen Newsletter whathappened (Opens in a new window) — früher noch unter dem Namen theGrind — als Nebenprojekt und belieferte seine Leser:innen jeden Morgen mit kostenlosen Nachrichten-Updates. Doch das hat sich finanziell sehr bald nicht mehr gelohnt.

Weil er den Newsletter neutral und werbefrei halten wollte, baute er ein Mitgliedschaftsprogramm auf — mit Erfolg. Im Gastbeitrag aus unserem Archiv, erstmals veröffentlicht im Januar 2020, erzählt er, wie das gelungen ist.

Von Dimitri Choufatinski

„Wir machen dich in vier Minuten zur bestinformierten Person im Raum“ und „Hör auf dich in der U-Bahn zu blamieren — wechsel von Spiegel Online zu theGrind“ — das sind zwei Slogans, welche die Idee unseres Newsletters (den wir inzwischen in whathappened umbenannt haben) gut widerspiegeln: Wir wollen einen extrem schnellen Überblick über die wichtigsten Nachrichten des Tages geben — und haben keine Toleranz für Klatsch, Lokalkriminalität oder anderweitig unnötiges Drama.

whathappened (Opens in a new window) ist eine morgendliche E-Mail, die zum Tagesgeschehen aus Politik, Wirtschaft und Klima sowie Business informiert. Kurze, prägnante Zusammenfassungen geben dir einen Überblick; ein „Mehr“-Link hinter jeder Zusammenfassung führt zu BBC, FAZ und Co. und erlaubt, tiefer in ein Thema einzusteigen. Stets neutral, werbefrei und mit globalem Horizont.

Was uns außerdem ganz zentral von den Morgenbriefings, die jede Lokalzeitung inzwischen herausbringt, unterscheidet, ist, wie strikt wir selektieren. Bei uns gibt es nur News, keine Meinungen, keinen Feuilleton. Und wir sind da knallhart.

Hans-Georg Maaßen hat sich beim Frühstück laut geräuspert? Bei ZEIT Online gibt es dazu einen In-depth-Liveticker mit zugeschalteten Experten; wir ignorieren es. Ein Asylbewerber/Nazi hat in Unterhaching einem Nazi/Asylbewerber ins Gesicht geschlagen? Die Medien beschwören das Ende des Abendlandes/der demokratischen Grundordnung; wir ignorieren es.

Eine klar definierte Mission verhalf zu tausenden Leser:innen

Denn unsere Devise lautet: Was ist tatsächlich relevant, um dir besseres Verständnis der Welt zu bieten? Nachrichten, deren einziger Sinn es ist, zu emotionalisieren, sind raus. Lokalkriminalität, Proteste, polarisierende Statements — all das taucht in unserem Nachrichten-Briefing nur auf, wenn es eine ausreichend große politische Dimension angenommen hat (oder: sehr wahrscheinlich annehmen wird).

Dimitri Choufatinski vom Nachrichten-Newsletter whathappened

Leser:innen schätzen, dass das whathappened (Opens in a new window)-Team mit allen Themen von Politik über Makroökonomie bis Tech umgehen könne, sagt Dimitri Choufatinski.

Mit diesem „Mission Statement“ konnten wir quasi aus dem Stand Tausende Leser:innen überzeugen. Unsere Leser:innen schätzen, dass wir stets neutral bleiben und ihnen das Denken und Meinungsbilden überlassen.

Sie schätzen, dass wir datenbasiert statt mit polarisierenden Statements arbeiten, denn unser Motto lautet „Zwei Datenpunkte sind immer besser als einer“ (Reales Beispiel gefällig? Statt „Jeder sechste Deutsche kann sich keinen Urlaub leisten!!!“ lautet unsere Schlagzeile „Zahl der Deutschen, die sich keinen Urlaub leisten kann, von 22 auf 16 Prozent gesunken“).

Und sie schätzen, wie breit wir arbeiten, denn wir können mit allen Themen von Politik über Makroökonomie bis Tech umgehen. Wer bei Spiegel Online schon mal Artikel zu Startups gelesen hat, weiß, dass das nicht selbstverständlich ist.

Im Umkehrschluss ist Gründerszene super für Startup-News, würde mit der Qualität seiner Politik-Berichterstattung aber keinen Unicorn-Status erreichen. Und beim Thema Wirtschaft, gerade wenn es um technische Dinge wie Leistungsbilanzen (gruselig!), Staatsverschuldung (alles erfunden!) oder Finanzpolitik (teuflisch!) geht, lässt einen leider der Großteil der deutschen Medienlandschaft im Stich.

Dank Mitgliedschaften bleibt whathappened neutral und werbefrei

Das Logo des Nachrichten-Newsletters whathappened

whathappened (Opens in a new window) ist eine morgendliche E-Mail, die zum Tagesgeschehen aus Politik, Wirtschaft und Klima sowie Business informiert.

Wer sind „Wir“ eigentlich genau? Ein kleines Team aus Menschen mit Erfahrung im Politikbetrieb, in Zentralbanken, in Startups und mehr. Wir machen es ein bisschen wie der britische Economist und stellen uns bewusst nicht in den Vordergrund unseres Journalismus. Doch ein paar Worte können nicht schaden: Ich bin Dimitri, habe whathappened gegründet und kümmere mich hauptverantwortlich darum, dass das Briefing jeden Tag um sechs Uhr morgens in der Inbox unserer Leser:innen landet.

Ursprünglich war ich in der Außenpolitik, in der Entwicklungspolitik, in Unternehmensberatungen und im Startup-Bereich tätig. Zwischendurch habe ich Ökonomie gelehrt. whathappened — anfangs theGrind — lief seit einem ganzen Weilchen als Gratisversion nebenher. Das hat aber schnell finanziell keinen Sinn mehr gemacht. Dafür war der Aufwand dann doch zu groß.

Werbung im Newsletter zu schalten, schien mir wie der falsche Weg. Es ist viel schöner, Geld für die eigene Arbeit zu erhalten, als auf den Knien flehend vor möglichen Werbepartnern herumzurutschen — plus die Arbeit mit News kommt mit besonderen Anforderungen an Unabhängigkeit.

Ohne Steady wäre der Start damals deutlich schwerer gefallen

Also entschied ich mich für ein Mitgliedschaftsprogramm. Dieses aufzusetzen war eigentlich gar nicht so schwierig: Ich habe einige Dinge eingerichtet — zum Beispiel meinen Steady-Account. Gerade zu Beginn war Steady sehr nützlich, um ein paar Dinge auszuprobieren, ohne vorher viel Aufwand in Infrastruktur stecken zu müssen. Ohne Steady wäre der Start damals deutlich schwerer gefallen.

https://steadyhq.com/de/whathappened/about (Opens in a new window)

Abonnieren geht für 4,50 EUR im Monat auf der Steady-Seite (Opens in a new window).

Danach habe ich eine E-Mail an meine Leserschaft formuliert. Es ging dann nur noch darum zu sehen, wie viele meiner Leser:innen Lust haben, für das vormals Kostenlose zu zahlen. Und es hat geklappt. Dass genug Geld zusammenkam, war ein sehr positives Zeichen für mich als „Kreierenden”. Jetzt können mein Team und ich den Newsletter technisch und inhaltlich ausbauen.

Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung meiner Mitglieder und werde weiter daran arbeiten, mehr Mitglieder zu gewinnen. Ich möchte ein funktionierendes Marketing aufsetzen und strategische Partnerschaften bilden. Sobald das funktioniert, kann ich mich um die vielen Ideen kümmern, die ich schon für neue Formate, Inhalte und Verbesserungen der aktuellen Formate habe. An Visionen mangelt es nicht, nur die Realität muss erst weit genug sein, um ihnen fruchtbaren Boden zu bieten.

Auf Steady kann jede:r Mitglied bei whathappened werden:

Topic Erfolgsgeschichten