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Also, ich will das!

Hi, hier ist Laura – mit dem letzten Newsletter für dieses Jahr und ein paar Empfehlungen.

Das Ende des Jahres ist traditionell eine Zeit für, nun ja … Traditionen. Beim Lila Podcast ist es guter alter Brauch, euch kurz vor Weihnachten mit Buchtipps zu versorgen. Nicht alle von euch sind bei Instagram, also kommt hier noch einmal eine kleine Übersicht.

Feministische Buchtipps zu Weihnachten

Was gucken?

Weihnachten ist traditionell auch die Zeit, in der wir uns Filme reinziehen, in denen Figuren zurück in ihre Heimat fahren und dort auf alte Crushes, Ex-Partner*innen und die engstirnige Familie treffen. So ähnlich, aber doch ganz anders ist der Film „Ungeschminkt“ in der ARD-Mediathek (Opens in a new window). Adele Neuhauser spielt darin die trans Frau Josefa, die nach dem Tod der Mutter in ihr Heimatdorf fährt. 35 Jahre lang hatte Josefa keinen Kontakt zu ihrer Familie. Jetzt muss sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Der Film mutet zwischendurch düster an, hat aber immer wieder heitere und sehr menschliche Momente und ein Happy End. Adele Neuhauser selbst ist eine cis Frau. Wie sie sich auf die Rolle vorbereitet hat, könnt ihr beim Tagesspiegel nachlesen (Opens in a new window).

Die Netflix-Serie „Nobody wants this“ ist nun wahrlich kein Geheimtipp. Ich möchte euch trotzdem von ihr erzählen, weil sie mir in diesem Jahr so unfassbar gutgetan hat. Das liegt zum einen natürlich an Adam Brody, den ich damals als Seth in „The O.C.“ schon geliebt habe. In „Nobody wants this“ spielt Brody den Rabbi Noah – quasi eine erwachsene Version von Seth: genauso witzig, genauso charakterfest, nur noch zehnmal hotter. Noah verliebt sich in Joanne, die Agnostikerin ist und mit ihrer Schwester einen Sex-Podcast hat. Eine Kombination, die, dem Titel nach zu urteilen, keiner wollen kann – zumindest was das Umfeld von Joanne und Noah betrifft. Ich hingegen sage voller Inbrunst: Ich will das! Doll.

Meine Obsession mit der Serie geht aber über Äußerlichkeiten hinaus. Was mein kleines verletztes Millennial-Herzchen hat höher schlagen lassen, ist, dass diese Serie im Gegensatz zu vielen anderen RomComs keine toxischen Beziehungsdynamiken romantisiert. Konflikte gibt es auch in dieser Serie – logisch. Aber es ist so, so heilsam und schön anzuschauen, wie respektvoll, wie erwachsen die beiden Figuren miteinander kommunizieren.

Vor allem eine Stelle hat mich umgehauen: Joanne dreht, knapp zusammengefasst, ein bisschen am Teller, weil sie, wie so viele Frauen, das Gefühl hat, zu viel zu sein. Zu anstrengend, zu kompliziert. Hard to handle. Und was macht Noah? Er legt ihr die Hände auf die Schultern, schaut ihr tief in die Augen und sagt: „I can handle you.“ Ich sag’s euch, diese Szene wird als die „I can handle you“-Szene Popkulturgeschichte schreiben. (Neben DER Kuss-Szene aus der Serie.)

Wer mehr darüber wissen möchte, warum die Serie gerade bei Millennial-Frauen so sehr hittet, kann diesen Kommentar lesen (Opens in a new window). Es gibt aber auch ein bisschen was zu kritteln. Das betrifft die Darstellung der jüdischen Frauen in der Serie: unentspannt, manipulativ, kontrollierend, feindselig, schrullig. Den Deep Dive gibt es in diesem Substack (Opens in a new window). Es wird übrigens eine zweite Staffel geben und hoffentlich werden die jüdischen Frauen darin ein wenig differenzierter erzählt.

Same Procedure as every year: Die Jahresendsendung

Last but not least steht wie in jedem Jahr unsere „Jahresendsendung“ an, wie wir sie im Team nennen. Ich muss bei dem Wort immer ein bisschen schmunzeln, weil es mich an die „geflügelte Jahresendfigur“ erinnert. Der modernen Legende nach durfte man in der DDR nicht Weihnachtsengel sagen. Vermutlich aber geht der Begriff auf die Satire-Zeitschrift „Eulenspiegel“ zurück (Opens in a new window).

In der letzten Sendung des Jahres behandeln wir traditionell Themen, die das Jahr über im Lila Podcast zu kurz kamen. Diesmal sprechen Katharina, Özge, Katrin und Lena über:

  • Der Fall Gisèle Pelicot und das Schweigen der Männer

  • Imane Khelif, Vivian Jenna Wilson und entwürdigende Debatten

  • Kritik am Talahon-Begriff und #womeninmalefields

  • Paragraf 218 und das Recht auf Abtreibung

Die Folge findet ihr ab dem 26.12. in euren Podcastfeeds.

Wir möchten uns bei euch ganz herzlich fürs Zuhören und Lesen bedanken. Insbesondere auch bei jenen, die uns und unsere Arbeit in diesem Jahr finanziell unterstützt haben. Danke! Wir freuen uns auf viele neue Folgen. Kommt gut ins neue Jahr! 💜💜💜

Bis bald!
Laura

Foto: Clem Onojeghuo (Opens in a new window) auf Unsplash (Opens in a new window)

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