»Ich wollte eigentlich nie Berufsbehinderter sein«
Eine Frage, die Inklusion überflüssig macht: Wenn 10% der Bevölkerung behindert sind, warum ist dann nicht jeder Zehnte in deinem Freundeskreis ein Mensch mit Behinderung?
»Die Unterscheidung zwischen behindert und nicht behindert ist fließend. Vielleicht ist es sinnvoller, zwischen »zeitweise behindert« und »nicht behindert« zu unterscheiden. Zum Beispiel brauchen Kinder im Alltag für bestimmte Dinge die Unterstützung von Erwachsenen. Das Gleiche gilt, wenn wir alt werden und bestimmte Dinge nicht mehr können – und uns über einen Aufzug am Bahnhof freuen, der dann plötzlich nicht nur dem Rollstuhlfahrer nützt. Hinzu kommt, dass wenn wir zum Beispiel dieses Interview führen, es völlig egal ist, ob ich im Rollstuhl sitze oder blind bin. Das heißt, aktuell liegt gar keine Behinderung vor. Es kommt also immer auf die Situation an. Und dann die Frage: Wie könnte eine Unterstützung aussehen?«