Hab ein Date mit meiner Stadt
Um sich ein bisschen abzulenken, kauft unsere Autorin Blumen und guckt auf den See. Funktioniert immer.
Wenn man tagein, tagaus als freie Autorin arbeitet, verliert man irgendwann das Zeitgefühl. Meine Sonntage könnten auch Dienstage sein, meine Donnerstage auch Freitage und umgekehrt. Neulich Abend an der Supermarktkasse sagte die Kassiererin zu mir: „Schönen Feiertag morgen!“ Ein Satz, der mich irritierte. Was denn um Himmels willen für ein Feiertag? Ich hatte einfach nichts mitbekommen, weil meine Tage schon lange keiner Struktur mehr folgen. Ich stehe auf, wenn ich aufwache, trinke, wenn ich Durst habe, und schlafe ein, wenn mir die Augen zufallen. Nur meine Schreibarbeiten geben meinen Tagen eine gewisse Disziplin, um nicht völlig aus der Spur zu geraten. Manchmal schreibe ich das ganze Wochenende durch, ohne auch nur einmal Luft zu holen. Dafür kann ich an einem stinknormalen Montag alle Liebesfilme auf Netflix in einem Rutsch angucken. Ach, ich lieb’ das!
Aber neulich muss wohl irgendein Feiertag gewesen sein, der direkt vor dem Wochenende lag, was man zum Beispiel prima für einen hübschen Kurztripp an den Gardasee hätte nutzen können. Oder für eine Tour auf eine Berghütte. Oder für ein ausgedehntes Frühstück in Paris. Ich tat nichts von alldem. Ich hatte einfach keine Lust auf Action, wozu auch? Am liebsten hätte ich mir die Decke über den Kopf gezogen und so getan, als sei nichts. Leider schien die Sonne, und sie schrie: Raus mit dir! Also zog ich mir schon am Morgen
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