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Ich wäre so gern eine muntere Lerche

Bevor das Jahr rum ist, probt unsere Autorin den modernen Lifestyle eines Frühaufstehers. Gar nicht so einfach. Dabei gibt sie sich wirklich Mühe.

Bitte nicht erschrecken, so sehe ich morgens um 5 aus. Für gewöhnlich mache ich so früh noch keine Faxen vorm Badezimmerspiegel, nur um ein paar Selfies zu schießen, aber der vergangene Montag morgen war in vielerlei Hinsicht ein ungewöhnlicher. Draußen lag Schnee bis unters Dach, die Kinder hatten schulfrei, und ich klappte exakt um 4:47 Uhr meine puffy Hamsteraugen auf und dachte: Ich muss dringend meditieren! Das ist deshalb so ungewöhnlich, weil ich a) nie meditiere und b) nie vor den Vögeln aufstehe (ja, das sollte witzig sein). Aber ich wollte schon so lange mal herausfinden, was es mit mir macht, wenn ich in Zeitlupe in den Tag starte, so wie diese Streberinnen, die eine Stunde vor allen anderen aus dem Bett springen, um ihre Atemübungen zu praktizieren, sich hingebungsvoll ihren Matcha anzurühren und in ein Büchlein zu notieren, was ihr Geist so früh am Morgen schon ausspuckt. Mir waren solche Frauen immer etwas suspekt. Wozu das ganze Gewese? Haben die noch nie was von gesundem Schlaf gehört?

In Wahrheit war ich neidisch, in Wahrheit fand ich sie umwerfend. Ihre Disziplin, ihr vorbildliches Zeitmanagement, ihr genetisches Privileg, morgens schon so hellwach zu sein, dass der Tag ihnen ein sehr privates Vorspiel beschert, bevor er so richtig Fahrt aufnimmt. In

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