Skip to main content

Extraausgabe: Insektenfreundliches, unkompliziertes Gärtnern mit heimischen Pflanzen

Diesen Artikel gibt es seit letztem Jahr auf meinem Blog, aber da dazu hier über Steady immer wieder Fragen reintröpfeln, verschicke ich ihn nochmal hier. Viel Spaß ihr Liebmäuse!

Schon länger wollte ich einen Artikel darüber schreiben, wie ich meinen Dachgarten gestalte, und wie man überhaupt naturnahe Gärten anlegen kann, die für Insekten, Vögel, Igel und Co. einladend wirken – und auch “Unkraut” hassende Nachbarn nicht auf den Plan ruft. Vorab: Ich bin keine Gärtnerin. Das hier ist der Dachgarten einer insektenbegeisterten Biologin, die gerne Wildkräuter wie Knoblauchsrauke, Löwenzahn und anderes in sich reinstopft.

Eine Ecke in meinem Dachgarten

Wieso überhaupt “naturnah” gärtnern?

Sobald wir unsere Wohnung verlassen, finden wir uns inmitten einer Vielzahl von Lebewesen wieder, oft ohne uns dessen bewusst zu sein. Spinnen, Tausendfüßer, Asseln, Würmer, Vögel, Schnecken – sie alle leben um uns herum, während wir häufig achtlos an ihnen vorbeigehen. Wir richten unseren Blick gern auf spektakuläre Natur-Dokus bei Netflix und Co., die uns in ferne Regenwälder entführen und uns schillernde Käfer, farbenfrohe Papageien bewundern lassen, während viele Menschen nicht einmal wissen, dass es Muscheln nicht nur am Meer, sondern auch im Bach hinter dem Haus gibt.

Naturnahes Gärtnern kann das ändern. Mit heimischen Kultur- und Wildpflanzen laden wir kleine Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort ein, eine gemütliche Wohngemeinschaft mit uns zu gründen. Gerade in Städten haben Insekten, Vögel und andere Tiere oft Schwierigkeiten, Nahrung zu finden. Schon mit kleinsten Balkonen oder auch einfach nur mit (gut gesicherten) Kästen und Töpfen auf Fensterbrettern könnt ihr wichtige kleine Oasen für die Natur schaffen.

Freut euch schon einmal: Insektenfreundliches Gärtnern ist äußerst faulenzerfreundlich. Natürlich können sich hier ambitionierte Gärtner:innen richtig in Extase gärtnern, allerdings ist das hier auch genau das Richtige für den Typus "einfach wachsen lassen, ab und zu gießen, falls nötig".

Eine Waldhummel, Bombus sylvarum, auf einem Teufelsabbiss

Kennt ihr diese Webseiten mit Rezepten, wo dann erst einmal die halbe Lebensgeschichte erzählt und dargestellt wird, für wen jetzt wieso dieses Rezept, das die Großmutter aus Italien schon, damals, und so weiter….? So wird das hier nicht, ich komme deshalb direkt zur Sache.

Ein Kübel kann ein Garten sein, wenn man klein genug ist

Viele Menschen (ich würde mal steil behaupten: die meisten) haben keinen Garten. Doch um zu gärtnern, braucht man nicht unbedingt einen – oft genügt ein kleiner Balkon, ein Fensterbrett, ein gemeinschaftlicher Innenhof oder eine Baumscheibe. Da ich einen Dachgarten besitze, der jedoch keine geeignete Tiefe zum direkten Bepflanzen bietet, nutze ich Hochbeete, Pflanzsäcke und irgendwelche Kübel, die ich so dicht bepflanze, dass sie durch die überhängenden Blätter miteinander verbunden sind. Insekten ohne Flügel können so einfach hindurchwandern. In etwa der Hälfte der über 50 Hochbeete und Kübel finden sich Obst- und Gemüsepflanzen sowie Kräuter, der Rest besteht aus einigen Zierpflanzen wie Hortensien und hauptsächlich dem, was andere als "Unkraut" bezeichnen, von dem auch nochmals die Hälfte essbar ist. So sieht es in meiner Liegeecke aus:

Meine kleine Liegeecke. Vorn in den Pflanztaschen finden sich Salate, die ich regelmäßig abernte. Einen Teil lasse ich immer stehen, damit er blüht und sich selbst wieder aussät. Das, was da gerade kurz vor der Blüte so hochsteht, ist Wildrauke, also eine Rucola-Art. Links im gelben Hochbeet finden sich Kräuter, die Baumstümpfe neben dem Tisch sind mit Pilzen angeimpft, von denen ich heute die erste Fuhre geerntet habe, rechts neben den Baumstämmen finden wir ein Hochbeet voller Klee, Löwenzahn, Tulpen, Disteln und anderen Wildpflanzen aus der Gegend. In den anderen Kübeln ist eine Mischung aus Zierpflanzen, Wildkräutern und kleinen Obststräuchern.

Links sind ein paar Zierpflanzen, dazwischen ist eine kleine Insektentränke (wichtig, hoch genug mit Kieselsteinen anfüllen, damit niemand ertrinkt) und auch ein kleiner Steinhaufen für Insekten als Unterschlupf. Im Kübel rechts wuchern Gräser, Klee und Disteln, deren Samen ich im Herbst hier in der Nachbarschaft geerntet habe. Es lohnt sich übrigens immer, auf eBay Kleinanzeigen nach günstigen oder kostenlosen Kübeln und Töpfen zu schauen, nach Mörteleimern und -wannen, die man anbohrt, und so weiter.

Eine Hummel macht ein Nickerchen, während eine Ameise arbeitet

Links sieht man wieder die Pilzstämme. Im gelbgrünen Hochbeet sieht man sehr hohe Kleepflanzen, es ist das zweite Jahr für sie. Im ersten Jahr waren sie “normalgroß”, da ich sie aber noch nie gemäht habe und auch nicht drauf herumlaufe, sind sie dieses Jahr richtig hochgeschossen. Es ist normaler Wiesenklee, den ich in einem nahegelegenen Park stibitzt habe. Dazwischen findet man Kletten-Labkraut, ein paar Gräser, im Frühjahr auch Tulpen. Vorn im Topf sieht man eine kleine Skulptur, die mal in einem meiner Aquarien stand. Wenn die Pflanzen da durchwachsen, ist das ein toller Insektenunterschlupf. Plus: Es sieht cool aus! Ausgesät habe ich dort eine regionale Insektenweide.

Das Schöne an Kübeln: Es spielt keine Rolle, wie viel oder wenig Platz man hat. Zudem lassen sie sich flexibel verschieben. Für uns mögen Kübel klein wirken, aber Insekten können darin leben, nisten und sich davon ernähren. Klug bepflanzt, bietet ein Kübel alles, was man braucht, wenn man kleiner als eine Faust und kein Wirbeltier ist.

Kübel und Hochbeete sind auch gute Kompromisse für Menschen, die "ordentliche" Gärten bevorzugen. Es ist nichts Schlimmes daran, wenn einem ein aufgeräumter Garten oder Balkon besser gefällt. Je nach Platz kann man einfach ein oder zwei Hochbeete oder Kübel mit "Unkraut" bepflanzen und den Rest des Balkons oder Gartens im englischen Stil gestalten, wenn man möchte.

Welche Erde soll in meine Kübel?

Zuerst das Wichtigste:  Ich kaufe nur torffreie Erde. Moore sind riesige Kohlenstoffsenken. Dennoch wird in Europa immer noch Torf abgebaut, um ihn als Gartenerde zu verkaufen. Bitte kauft KEINE Blumen-/Gartenerde mit Torf! Wenn ihr darauf achtet, helft ihr ganz konkret unserer Umwelt. Schaut mal in diesen torffreien Einkaufsführer für Erden, den der BUND herausgegeben: Link >> (Opens in a new window)

Ich mische die Erde in meinen Hochbeeten und Kübeln häufig selbst an. Unten packe ich meist Grundfüllung für Hochbeete rein, also so anzersetzter Grünschnitt, das sind so 40 Prozent. Darüber kommen 30-40 Prozent Kompost aus Laub, Rinde oder eben aus meinem Komposter. Steht der Kübel sehr sonnig und mag die Pflanze das, mische ich noch 10 Prozent Blähton rein, damit das Wasser besser gespeichert werden kann. Die restlichen 10 Prozent bestehen aus Sand. Steht der Kübel eher schattig, spare ich mir den Blähton und fülle einfach mit Sand auf. Oben packe ich dann gern noch eine dünne, vielleicht 3-4 Zentimeter tiefe Schicht gekaufte Universalerde drauf, damit vor allem Samen besser keimen können. Ich mische die Schichten auch leicht durch, aber nicht komplett.

Habe ich jetzt Pflanzen, die einen mageren Boden wollen, kriegen sie unten einfach 30 Prozent Hochbeeterde, bzw. Grünschnittkompost rein,  30-40 Prozent Lehm oder ein ähnliches nährstoffarmes Substrat und der Rest wird mit Sand und Kies aufgefüllt.

Und ganz am Ende kommt die Crème de la Crème drauf: Würmer. Nicht nur in meinem Komposthaufen, sondern auch in all meinen Kübeln, in denen keine nährstoffhassenden Pflanzen leben, habe ich Kompostwürmer, die den Boden schön locker halten, abgestorbene Wurzeln essen und denen ich eben immer mal wieder Laub und alles untermische. Da freuen sich Pflanze und Wurm!

Ein ausgewachsener Kompostwurm und ein Jungtier

Heimische Pflanzen für Kübel (und den Garten)

Und nun kommen wir zum Wichtigsten - den Pflanzen. Diese sind nicht nur für Kübel geeignet, sondern können auch in Freiflächen ausgesät werden. Locker über 80 Prozent meiner Pflanzen (abgesehen von Salaten oder anderen Pflanzen, die ich komplett ernte) sind winterhart und/oder mehrjährig. Ich bevorzuge einheimische Wildpflanzen, da ihr ökologischer Wert für die Tiere, die ich in meinem Garten anlocken möchte, besonders hoch ist. Auch bei Kräutern achte ich darauf, winterharte Sorten zu kaufen. Meine Pflanzenauswahl ist daher langfristig geplant und auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Da es mir natürlich auch Freude bereitet, im Frühjahr etwas Neues anzupflanzen, behalte ich 20 Prozent des Platzes für Experimente oder einjährige Pflanzen.Wer aber sowieso eher nicht so viel Lust hat, zu gärtnern: Heimische Wildpflanzen könnt ihr aussäen und müsst dann nicht mehr viel mehr machen, wenn das mal alles gut eingependelt ist.

Ich informiere mich vorab auch darüber, welche Bedürfnisse welche Pflanze hat, das heißt: Wie groß muss der Kübel sein, braucht sie viel oder wenig Wasser, mag sie es schattig oder sonnig? Früher hatte ich mehr Hortensien, weil sie zu meinen Lieblingspflanzen gehören, die haben aber großen Durst. Deshalb habe ich mittlerweile nur noch eine – durch die Klimaerwärmung hab ich da sonst hunderte Euro an Wasser reingeschüttet.

Hier also ein paar Pflanzenlisten mit einigen der Arten, die sich in meinem Garten finden:

Standort: Sonnig bis halbschattig

Färberkamille, Anthemis tinctoria

Moschusmalve, Malva moschata

Fetthenne, Sedum spectabile

Scharfer Mauerpfeffer, Sedum acre

Günsel, Ajuga

Ehrenpreis, Veronica

Zimtrose, Rosa majalis

Echte Kamille, Chamomilla matricaria

Ochsenauge, Buphthalmum salicifolium

Acker-Stiefmütterchen, Viola arvensis

Löwenzahn, Taraxacum sect. Ruderalia

Gewöhnlicher Dost Origanum vulgare

Waldrebe, Clematis

Echtes Labkraut, Galium verum

Wicken, Vicia

Verschiedene Moose

Wiesensalbei, Salvia pratensis

Wiesenklee, Trifolium pratense

Kapuzinerkressen, Tropaeolum

Gewöhnlicher Hornklee, Lotus corniculatus

Gänseblümchen, Bellis perennis

Polster-Seifenkraut, Saponaria ocymoides

Hungerblümchen, Erophila verna

Hundsrose, Rosa canina

Nickendes Leimkraut, Silene nutans

Lavendel, z.B. Lavandula angustifolia

Storchschnabelarten, Geranium

Katzenminze, Nepeta cataria

Bibernellrose, Rosa spinosissima

Kornrade, Agrostemma githago

Frühblüherzwiebeln: Krokus, Akelei, Narzisse, Hyazinthe, Tulpen, Schachbrettblumen, Schneeglöckchen, usw.

Standort: Schattig

Beinwell, Symphytum

Nesselglockenblume, Campanula trachelium

Echtes Lungenkraut, Pulmonaria officinalis

Mauer-Zimbelkraut, Cymbalaria muralis

Efeu, Hedera helix

Waldrebe, Clematis

Blut-Storchschnabel, Geranium sanguineum

Wald-Frauenfarn, Athyrium filix-femina

Kuckucks-Lichtnelke, Silene flos-cuculi

Klatschmohn, Papaver rhoeas

Sternmoos, Sagina procumbens

Bärlauch, Allium ursinum

Efeu-Gundermann, Glechoma hederacea

Buschwindröschen, Anemone nemorosa

Duft-Salomonssiegel, Polygonatum odoratum

Blutampfer, Rumex sanguineus

Schattensegge, Carex umbrosa

Waldmeister, Galium odoratum

Vergissmeinnicht, Myosotis

Ansonsten habe ich noch eine Menge Obst und Gemüse im Garten. Kirsch- und Pflaumenstämmchen, Himbeeren, Brombeeren, verschiedene Erdbeerarten, mehrere Heidelbeersträucher, Apfelbäumchen, Zitronenbäumchen, mehrere Johannisbeersträucher, Wassermelonen, Tomaten, Erbsen, Bohnen, Salate, viele typische Kräuter wie Oregano oder Basilikum, heimische Kräuter wie Brennnessel, Löwenzahn, Knoblauchsrauke und Co. Ich pflanze auch alte Kultursorten wie Borretsch, Böhmischer Strunk und Co. an. Unten gebe ich noch Tipps, wo ihr gutes Saatgut herbekommt, auch von “vergessenen Sorten”.

In der Ecke wachsen hauptsächlich Obstgehölze wie Heidelbeeren, verschiedene Johannisbeeren, Himbeeren, Kirschen.

Die gleiche Insel von der anderen Seite. Im Kübel rechts von der Himbeere mit der Clematis drin wächst am Boden wunderschönes, kleines Brunnenlebermoos.

Generell mache ich es so, dass ich kaum typische Sortenbeete anlege, sondern alles mische, damit pro Jahreszeit immer etwas in so einem Hochbeet aktiv ist. Das ist auch praktisch, weil dann, wenn ich eine Sache geerntet habe, die Kübelhälfte nachsäen kann, während der Nachbar kurz vorm Reifen oder der Blüte ist, der Kübel also nicht leer rumsteht. Das Tolle an heimischen (Wild-)Pflanzen ist, dass man sie getrost sich selbst überlassen kann. Es dauert eine Weile, bis sich eine Pflanzengemeinschaft eingependelt hat.

Ich setze fast nie einzelne Pflanzen in ein Gefäß, sondern immer mehrere. Es kann passieren, dass eine Pflanze sich stärker ausbreitet und eine andere verdrängt, hier und da muss ich also etwas optimieren. Aber nach 1-2 Saisons merkt man, dass alles seinen Gang geht. Ich muss in meinem Garten nicht viel machen außer einpflanzen, ernten und gießen, wenn Klimakrise “sei Dank” wieder mal wochenlang kein Regen kommt. Ich achte aber sowieso darauf, Pflanzen zu setzen, die gut mit Feuchtigkeitsentzug klarkommen, beziehungsweise pflanze ich durstige Gewächse in größere Kübel und stelle sie etwas halbschattig bis schattig. Man kann aber durchaus sagen: Mein Garten ist perfekt für alle, die Lust darauf haben, nichts zu tun.

Bäume lasse ich jetzt mal aus, weil jede Person ja selbst heimische Baumarten googlen und sich informieren kann, welche Bäume man im heimischen Garten pflanzen darf und sollte – ist ja standort- und gemeindeabhängig. Besonders wichtig sind eben Obstbäume, da sowohl die Blüten, als auch die Früchte wichtige Nahrungsquellen für Insekten, Vögel und Co. sind. Und damit kommen wir auch schon zum nächsten Punkt: Den Tieren.

Lebensräume schaffen für Insekten, Vögel, Igel, Reptilien und Co.

Ich gärtnere nicht nur für mich und meinen Speiseplan, sondern auch, beziehungsweise fast schon hauptsächlich, weil ich Tieren Lebensraum anbieten will – vor allem in den Betonwüsten, die unsere Städte zu einem großen Teil häufig sind. So ein Agreement ist ein Win-Win: Die Tiere haben Nist- und Nahrungsplätze, dafür bestäuben sie meine Pflanzen und, noch viel wichtiger: Ich kann sie beobachten.

Nichts erdet mich mehr, als einer Assel dabei zuzuschauen, wie sie über Stock und Stein in meinem Hochbeet steigt und versucht herauszufinden, was bei ihr als nächstes auf dem Speiseplan steht.

“Ich erinnere mich, wie der Naturjournalist Chris Packham einmal sagte, er liege lieber zehn Minuten auf dem Bauch und beobachte iene Kellerassel, als sich eine Stunde lang eine Hochglanz-Doku über Löwen in der Serengeti anzusehen.” – Dave Goulson, Wildlife Gardening

Ich achte darauf, in jeder Kübelgruppe mehrere Unterschlupfe für Insekten einzubauen, sodass zusätzlich zur wilden Vegetation und über den Winter feste Schutzräume zur Verfügung stehen.

Eine Korkröhre in diesem Kübel bietet Asseln, Schnurfüßern und anderen Tieren einen sicheren wetterfesten Unterschlupf.

Trockenmauer, Reisighaufen und Co.: strukturierte Mini-Landschaften

Folgende Strukturen eignen sich sehr gut, um Tieren einen schönen, artgerechten Lebensraum zu bieten:

  • Reisig-/Totholzhaufen. Ja, der Klassiker. Das Schöne ist, den kann man im Garten in irgendeine Ecke verbannen, wenn man ihn nicht ansprechend findet, und stellt irgendwas davor. Es muss ja nicht gleich ein zwei Meter hohes Ungetüm sein, kniehoch und dicht reicht auch erst einmal. In Reisighaufen leben und überwintern Insekten, Reptilien, Amphibien, Igel, Vögel und Co. Im Winter bleibt es dort schön warm und muckelig drin. Und wenn man den von Brombeeren oder Wildrosen überwuchern lässt, sieht er auch noch super aus und schmeckt auch gut, je nachdem. Mehr Infos dazu gibt es bei der Wildvogelhilfe >> (Opens in a new window)

  • Trockensteinmauern. Mein persönlicher Favorit. In den Ritzen können sich Moose, Farne, Blühpflanzen und Gräser ansiedeln, außerdem findet sich hier genug Platz für Insekten, Eidechsen, Häuschenschnecken und Co! Schöne Beispiele gibt es hier >> (Opens in a new window)

  • Steinhaufen. Quasi Trockensteinmauern für Faule, funktioniert ähnlich wie oben. Angenehm für Tiere: Auch in Hitzesommern ist es in Steinhaufen angenehm kühl. Hier findet ihr ein paar mehr Infos >> (Opens in a new window)

  • Benjeshecke. Diese besonderen Hecken werden aus Schnittgut und Holzpfählen gebaut und sind vom Prinzip her wie ein Reisighaufen, nur eben als Hecke. Man kann sie nach und nach auch begrünen, zum Beispiel Wildrosen oder rankende Beeren wie Brombeeren drüberwachsen lassen. Hier könnt ihr euch anschauen, wie so etwas funktioniert >> (Opens in a new window)

  • Totholz. Wie ihr auf den Bildern gesehen habt, habe ich Totholzstämme herumstehen, die mit Pilzen beimpft sind und an denen ich Austernseitlinge ernte. Ich habe aber auch sonst überall Baumstücke und Totholz herumliegen, auch in den Beeten verteilt. Einiges davon habe ich angebohrt, um verschieden große Unterkünfte für Tiere zu schaffen.

  • Korkröhren. Manchmal sortiere ich aus meinen Terrarien Korkröhren aus, die nicht mehr benötigt werden. Die wandern dann in den Garten und bieten Insekten wetterfeste Unterschlupfe.

  • Tontöpfe. Was auch nett ist: hingelegte Blumentöpfe, die langsam überwuchert werden und ein bisschen in der Erde eingegraben sind. Die stecke ich auch gern zwischen die Pflanzen, um wetterfeste Unterstände und Bruthöhlen zu gestalten. Wenn mir ein Tontopf herunterfällt und zerbricht, baue ich aus den Scherben ebenfalls nette kleine Unterschlupfe. Braucht alles wenig Platz, klappt auch gut in kleinen Kübeln und ist dennoch sehr effektiv.

Meine Hündin Chloé in ihrer Lieblingsecke.

Bezugsadressen für gutes Saatgut und Pflanzen

Für einen naturnahen Garten ist natürlich gutes Saatgut wichtig. Im Gartencenter kriegt man eben nur “Standard”, und gerade alte, vergessene Gemüsesorten sind so spannend! (Reminder: Hier habe ich schon geschrieben, wieso ich die Saatgutmischungen aus Baumarkt und Co. nicht empfehlen kann >> (Opens in a new window))

Ganz ehrlich: Ich sammel das meiste Saatgut selbst. Sobald Löwenzahn und Co. ihre Samen abwerfen, bin ich zur Stelle. Habe bei jedem Spaziergang eine kleine Dose dabei, um bei Disteln, Gundermann, Knoblauchsrauke und Co. Samen einzusacken. Der Vorteil: Es ist kostenlos und ich habe DEFINITIV Pflanzen aus der Region, was natürlich ökologisch betrachtet und auf die lokale Biodiversität bezogen sehr sinnvoll ist.

Ich habe mich aber dieses Jahr auch ein bisschen durch diese sehr gute Liste vom NABU bestellt. Schaut mal >> (Opens in a new window)

Besonders angetan hat es mir “Bio-Saatgut Gaby Krautkrämer”, weil sie dort ganz tolle Pflanzensamen anbieten, die man sonst nirgends kriegt, zum Beispiel diese alten Gemüsesorten >> (Opens in a new window)

Und sonst so?

So. Es gibt noch so viel zu sagen, aber Themen wie pestizidfreies Vertreiben von ein bisschen ZU hungrigen Insekten und Schnecken und ähnliches kommt in einem anderen Artikel, sonst wird das hier ein Buch.

Ich hoffe, dass euch der Artikel ein bisschen Input zum Gärtnern gibt. Wie gesagt: Ihr braucht gar nicht viel Platz, keine teuren, krassen Geräte. Ein paar Kübel von Sperrmüll und eBay Kleinanzeigen, ein bisschen Sperrmüll als zusammengenagelte Rankhilfe und das Ding läuft, anders mach ich es auch nicht.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr noch mehr Tipps und Anregungen in die Kommentare postet. Bin immer auf der Suche nach neuen Idee, und wenn ihr welche habt: DRINGEND HER DAMIT! ❤️

Ich würde mich sehr freuen, wenn du mein kleines Newslettermagazin unterstützt und abonnierst. Wir geben so viel Geld für Quatsch aus – wieso nicht den Betrag eines Kaffees im Monat für Naturbildung und -schutz?

Mit dem Geld finanziere ich meine Rangerausbildung, nach der ich Menschen in Naturschutzgebieten auf die Finger hauen darf, wenn sie eine Kuckuckshummel schubbsen. Außerdem bin ich zurück an der Uni (yay!) und freue mich, Bücher kaufen zu können, ehem. Und: Du bekommst jede Woche eine exklusive Kolumne in dein Postfach, sodass du auf der nächsten Party mit deinem neuen Wissen angeben kannst. Gut, oder? ❤️

Hier geht es übrigens zum kostenlosen Kindernewsletter:

https://steadyhq.de/naturariumkids (Opens in a new window)

Bis zum nächsten Mal und liebe Grüße aus dem Garten,

Jasmin

0 comments

Would you like to be the first to write a comment?
Become a member of Schreibers Naturarium and start the conversation.
Become a member