Hallo 2025
Hi! Dennis und Marcus von Indie Fresse hier.
Zwischen unseren Podcast-Folgen gibt’s kluge Gedanken zu schönen Spielen in eurem Postfach.
Das hier ist der erste Newsletter im neuen und das erste Mal Indie Fresse im neuen Jahr. Wir hoffen, ihr seid gut durch die letzten Tage und Wochen gekommen und wir freuen uns auf ein ganzes Jahr voller Podcasts, Games, Hot Takes und Intro Raps.
Heute mit einem kleinen Jahresausblick und einem nicht-so-schönen-Spiel, das aber ganz schön viele Gefühle ausgelöst hat.
Wenn ihr uns dabei unterstützen wollt:
7 schöne (?) Spiele: Vorfreude auf 2025
Und weil das der erste Newsletter des Jahres ist, dachten wir, wäre es ein gute Gelegenheit mal einen Blick nach vorne zu werfen. Was sind eigentlich die Spiele, auf die wir zumindest im nächsten halben Jahr gespannt sind?
Hyper Light Breaker: 2016 war Hyper Light Drifter einer der wichtigsten Indie-Titel überhaupt: Knifflig, sytlish, und emotional aufgeladen mit einer tragischen Entwicklungsgeschichte. Morgen (!?) erscheint der Nachfolger (Opens in a new window). Ein kooperatives Action-Spiel. Könnte was werden!
Citizen Sleeper 2: Noch so ein wichtiges Sequel. Citizen Sleeper hat uns im Podcast komplett umgehauen. Eine Mischung aus Visual Novel und Rollenspiel in einer richtig gut durchdachten Science-Fiction-Welt mit einer Geschichte, die schlimm anfängt und dann am Ende ganz viel wohlig-warme Gefühle und Hoffnung verbreitet. Am 31.01 kommt der zweite Teil (Opens in a new window) und muss große Erwartungen erfüllen.
Avowed: Es ist Skyrim, aber in der Welt von Pillars-of-Eternity! Die Previews sind…so la la. Aber das Entwicklerstudio dahinter, Obsidian, ist bekannt für starke Geschichten und tolle Charaktere. Schauen wir mal wie es zum Release (Opens in a new window) am 18.02 aussieht.
Hollow Knight: Silksong: “Ich habe die Hoffnung (Opens in a new window) nicht aufgegeben” (Dennis Kogel, Optimist und Hollow Knight Sicko).
Vampire: The Masquerade - Bloodlines 2: “Ich habe die Hoffnung (Opens in a new window) nicht aufgegeben” (Marcus Richter, Optimist und World-of-Darkness-Nostalgiker).
Wanderstop: Wenn sich Stars zu einer neuen Band formieren, dann läuft das in der Musik unter dem Begriff “Superband”. Die Musik, die dabei rauskommt, ist meistens nicht sooo toll, aber die Hoffnung ist da: Was diese Leute anfassen, das wird Gold. Genauso ist es bei Wanderstop (Opens in a new window). Beteiligt sind nämlich Davey Wreden (The Stanley Parable), Daniel “C418” Rosenfeld (Minecraft) und Karla Zimonja (Gone Home). Also quasi Indie-Adel. Viel bekannt zum Spiel ist bisher nicht. Nur, dass es darum gehen soll, einen Tee-Café zu managen. Am 11. März wissen wir mehr.
Demonschool: Seit Ewigkeiten auf unserer Wunschliste. Magiebegabte Schüler*innen kämpfen in Traumwelten gegen Dämonen. Also Persona? Ja, aber die Indie-Variante (Opens in a new window) mit taktischen Rundenkämpfen und creepy PS1-Style-Monstern.
Ein kluger (?) Gedanke: Bad game does good!
Hauptsache die Überschrift ist nicht länger, als eine Zeile! Es ist nicht natürlich ein bisschen komplizierter, aber “Auch Spiele, die gar nicht mal so gelungen sind, können dazu führen, dass sich unser Leben und vielleicht auch die Welt verbessert!” war einfach zu lang. Sorry.
Aber was ist passiert?
Die Redaktion hat mich (hey, Marcus hier) gefragt ob ich zum Jahresanfang noch eine zusätzliche Games-Rezension bringen könnte. Ich hab zugesagt. Und dann entdeckt, dass im Januar (wenig überraschend) nicht viel los ist. Und bin dann auf “Mexico, 1921: A Deep Slumber” (Steam (Opens in a new window), Xbox (Opens in a new window)) gestoßen.
Ich war skeptisch. Es gab zwar schon Lob, vor allem die Kamera sei toll und die Geschichte wahnsinnig gut, aber für mich sah das wie ein “Serious Game” aus, mit allen Nachteilen, die das Klischee mit sich bringt. Aber es gab nichts Besseres und deswegen hab ich reingeschaut…
…und Recht behalten. Die Spielmechanik - eine Mischung aus 3D-Wimmelbild und Visual Novel - ist sehr langsam, die Grafik wirkt fürchterlich altbacken, alles fühlt sich etwas zäh an und die Geschichte ist erstmal verwirrend.
Es geht eben um 1921, anscheinend ist in Mexiko gerade irgendwas los, ein junger Journalist geht seinen Weg, deckt Skandale auf und HOLY SHIT die mexikanische Geschichte ist wild!
Das Spiel als Spiel (aus Produktbewertunsgperspektive) ist echt nicht so der Bringer. Aber das Thema wurde mir auf einmal unheimlich wichtig, auch (oder vielleicht sogar weil?) der Wikipedia-Artikel (Opens in a new window) zum historischen Abschnitt wenig hilfreich ist.
Aber Marcus! WORUM GEHT ES?
Um die Revolution in Mexiko. Anfang des letzten Jahrhunderts gab es da 10 Jahre einen wilden Bürgerkrieg und danach nochmal eine genauso lange Phase, die nicht mehr der Bürgerkrieg selbst, aber voller Umstürze, Intrigen, Korruption und politischen Morden war. Daraus entstand das heutige Mexiko.
Und das hat mich dann irgendwie elektrisiert. Vielleicht wegen guter Neujahrsvorsätze oder was weiß ich. Aber ich war auf einmal total dankbar, dass mein total euro-deutsch-zentristisches Weltbild (1848, 1914, 1918, 1931, 1939, 1945, 1949, 1953, 1989 — ich kann sie alle) einen Schubs bekommen hat.
Auch andere Länder haben Geschichten, haben für Demokratie gekämpft, haben ihr Land geprägt. Und irgendwie hab ich das aus den Augen verloren und bin dem Spiel sehr dankbar, dass es das für mich wieder gerade gerückt hat.
Falls ihr auch euer Weltbild erweitern wollt: Das letzte Mal hatte ich einen ähnlichen Moment mit dem Spiel “1979 Revolution: Black Friday (Opens in a new window)”. Und neulich mit “Dschinns (Opens in a new window)” im Gorki Theater. (Wenn ihr Berliner*innen seid: Geht dahin! Recherchiert nichts, kauft euch Tickets, geht einfach hin. Es lohnt sich. Versprochen!)
PS: Meine Rezension im Deutschlandfunk Kultur (Opens in a new window). Da geht es dann mehr um das Spiel, weniger um mein Gefühl. :)
Schamlose Selbstpromo und anderes Zeug
Superwichtige Doku (Opens in a new window) von People Make Games über die katastrophalen Zustände in Outsourcing-Studios in Südostasien.
Elon Musk gibt sich gerne als der größte Gamer Aller Zeiten (der GröGaZ sozusagen), aber ein genauerer Blick (Opens in a new window) auf seinen Stream zu Path of Exile zeigt: Vielleicht lässt Musk auch einfach für sich spielen. Peinlich if true.