Ideenparty im Kopf? So findest du die Top Hits: 4 Praktische Methoden zur effektiven Ideenbewertung!
Bei dem ausgelassenen Treiben unserer Ideenparty im Kopf, steht die Entscheidung an erster Stelle. Wir werden nie alle Ideen verwirklichen können, aber wie wählen wir diejenigen aus, die unseren Fokus verdienen? In diesem Artikel erkunden wir vier Ansätze, um deine Ideen zu bewerten und zu kategorisieren.
Idea-Boxing
Power-Trio
Impact-Effort-Scale
Vier-Felder-Test
Warum ist Ideenbewertung entscheidend?
Eine Ideenparty ohne Planung gleicht einem Tanz im Dunkeln – ohne Partylichter – man verliert den Überblick. Wer tanzt wo? Zu welcher Musik? Gibt es Essen? Und wo war nochmal die Toilette? Klarheit und Fokus werden zu einem Sehnsuchtsziel. Daher ist es entscheidend zu wissen, wo deine Idee im Prozess steht, um bewusste Entscheidungen zu treffen.
Eine Idee durchläuft einen Prozess (Mehr lesen: “Von der Idee zur Umsetzung - Der Ideen-Prozess ⚙️[Paywall]” (Opens in a new window). Jeden Schritt kannst du ganz bewusst gehen oder wahrnehmen. Meistens ist es jedoch so, dass wir uns wenig Gedanken um irgendeinen theoretischen Prozess machen.
Wir hüpfen hin und her und achten nicht wirklich auf eine Reihenfolge.
Das führt dazu, dass wir schnell den Überblick verlieren. Da kommt dieses ungute Gefühl auf nichts zu Ende zu bringen. Das Gefühl am Ende des Tages nichts geschafft oder erreicht zu haben.
Der Wunsch nach Klarheit und Fokus wird in diesem Durcheinander immer größer.
Das Risiko, eine Entscheidungen zu treffen, die dich nicht näher an deine Ziele, sondern weiter weg bringt wird immer größer.
Es lohnt sich also zu wissen, wo du gerade mit einer Idee stehst. Dann kannst du bewusst entscheiden, welches Vorgehen du wählst.
4 Methoden der Ideenbewertung
Bevor du also deine Ideen bewertest sollten mindestens zwei Voraussetzungen erfüllt sein.
Du kennst deinen Ideen-Prozess und kannst einordnen, wo du mit einer Idee stehst (oder zu welcher Musik, die Idee gerade tanzt).
Außerdem ist es hilfreich, dir über deine Ziele im Klaren zu sein. Ob nun privat oder beruflich. Eine bewährte und schnelle Methode ist das Lebensrad. Bei Lebenskompass findest du eine schöne Vorlage (Klick!) (Opens in a new window) dafür (unbezahlte Werbung).
1. Idea-Boxing
Anleitung: Stell dir vor du verstaust jede deiner Ideen in einer Box. Ich habe für den Anfang mit 4 Boxen gearbeitet. Eine Zeit lang habe ich die Ideen sogar auf geschrieben und in echte Boxen einsortiert:
Sofort umsetzen (Hier braucht es nicht wirklich eine echte Box 😋)
Über einen festgelegten Zeitraum testen/ausprobieren
Für irgendwann (Eine Schatzkiste voller Möglichkeiten in der Zukunft)
Zum Loslassen (Ideen die weiter ziehen dürfen – mit die härteste Kategorie)
Anwendung: Perfekt für Einsteiger in die Ideenbewertung oder für Momente, in denen du unsicher bist, wie du mit einer spontanen Idee umgehen sollst.
Beispiel: Die Idee für dieses Magazin landete zunächst in der Ausprobieren-Box, bis sie so präsent in meinem Kopf war, dass sie in “Sofort umsetzen” landete. Die Idee für einen YouTube-Account habe ich ziehen lassen. Die Idee ein Fantasy-Roman zu schreiben wartet in meiner Schatzkiste auf mich.
2. Power-Trio: Intuition, Analyse und Feedback
Anleitung: Eine Diskussion zwischen Intuition, Analyse und Feedback führen. Dafür lässt du alle Parteien zu Wort kommen und findest die Balance. Was sagt dir dein Bauchgefühl? Warum sagt der vielleicht gar nichts? Was hat dein analytischer Teil zu sagen? Wo kannst du dir als Ergänzung Feedback von außen holen?
Anwendung: Hilfreich, wenn du eine ausgewogene Perspektive suchst und sicherstellen möchtest, dass du wirklich die richtige Entscheidung triffst.
Beispiel: Bei der Frage, ob ich dieses Magazin starte, war das Bauchgefühl ganz laut. Der analytische Teil, war zufrieden, weil ich es schlank in der Umsetzung gehalten habe und es auch eine Möglichkeit gab, dass es zur Wirtschaftlichkeit meiner Selbstständigkeit beiträgt. Nur Feedback hätte ich mir noch holen sollen - ich war so Feuer & Flamme, dass ich einfach losmarschiert bin.
3. Impact-Effort-Scale
Anleitung: Du zeichnest ein Diagramm mit zwei Achsen.
Auf der einen Achse wird die Wirkung eingetragen. Wie groß ist die Wirkung der Umsetzung dieser Idee, auf das Erreichen deines Ziels?
Auf der anderen Achse wird der Aufwand eingetragen. Wie groß ist dein Aufwand, bei der Umsetzung dieser Idee?
So kannst du jede Idee anhand des erwarteten Nutzens und des erforderlichen Aufwands bewerten. Ein hoher Nutzen und wenig Aufwand können eine erste Entscheidungshilfe sein, womit du loslegen solltest.
Anwendung: Nützlich, wenn du viele Ideen objektiv vergleichen möchtest, weil auf deiner Ideenparty richtig was los ist.
Beispiel: Der Vergleich eines YouTube-Kanals und der eines Magazins für Frau Idee: Der hohe Aufwand beim YouTube-Kanal hat mich diese Idee zurückstellen lassen.
4. Vier-Felder-Test
Anleitung: Schreibe beide Ideen jeweils auf ein eigenes A4 Blatt. Schreibe auf ein weiteres Blatt: “Keine der beiden Ideen.” Schreibe auf ein viertes Blatt: “Was ganz anderes.” Dann legst du die Blätter auf den Boden. Mit Blick zum Fenster stellst du dich jetzt nach einander auf die vier Blätter und beobachtest dich: Was denkst du? Wie geht es dir mit dieser Option? Was fühlst du? Was macht dein Körper?
Anwendung: Perfekt, wenn du zwischen zwei Ideen schwankst.
Beispiel: Als ich diese Übung das letzte Mal gemacht habe, weil ich mich nicht entscheiden konnte, was ich zuerst mache, habe ich auf 3 der Blätter gar nichts gefühlt oder gedacht. Aber auf einem ging ein angenehmes Kribbeln durch meinen Körper. Da ich ein sehr logischer Mensch bin dachte ich erst es zieht vielleicht und habe mich wieder auf ein anderes Blatt gestellt. Nichts. Wieder zurück auf besagt es Blatt, das Kribbeln war wieder da. Ich denke meine Intuition hat mich auf etwas hingewiesen, was mein Kopf noch nicht erfassen konnte.
Wann nutze ich welche Methode?
Je nach Kontext nutze ich unterschiedliche Methoden. Die Idea-Boxing-Technik ist bereits so tief in meiner Routine verankert, dass sie automatisch abläuft. Der Vier-Felder-Test gibt mir wertvolle Hinweise, wenn ich zu verbissen und verkopft bin.
Google setzt Idea-Boxing im großen Stil ein:
Falls du dich immer noch fragst, ob es wirklich nötig ist, so viel Aufwand in die Bewertung deiner Ideen zu stecken, will ich dir noch ein Beispiel von Google da lassen.
Dort gibt es die 20%-Regel. Mitarbeiter sollen 20% ihrer Zeit für persönliche Projekte oder für das Ausprobieren von Ideen nutzen.
Mit dieser Zeit gibt Google einen Rahmen (eine “Box”) vor, in dem Ideen sofort ausprobiert, für eine begrenzte Zeit getestet oder für zukünftige Projekte aufbewahrt werden können. Hier kann man auch herausfinden, ob man eine Idee vielleicht komplett fallen lassen sollte.
Eines der bekanntesten Ergebnisse dieser 20%-Regel ist die Entwicklung von Produkten wie Gmail und Google News. Diese erfolgreiche Anwendung zeigt, dass die Ideenbewertung nicht nur eine theoretische Übung ist, sondern auch in der Praxis bei innovativen Unternehmen wie Google großartige Ergebnisse hervorbringen kann.
Warum es mit der systematischen Bewertung trotzdem nicht klappt…
So weit zur schönen Theorie, wenn das so einfach wäre, würdest du wohl nicht diesen Artikel lesen. Hier sind einige Stolpersteine, die uns beim Bewerten begegnen können:
💛 Persönliche Vorurteile und Emotionen
Unsere persönlichen Überzeugungen und Emotionen können oft den klaren Blick auf eine Idee beeinträchtigen. Vorurteile gegenüber bestimmten Konzepten oder Ängste können dazu führen, dass wir Ideen vorschnell abschreiben oder überbewerten.
😵💫 Ablenkung
In der heutigen Welt voller Ablenkungen ist es eine Herausforderung, sich auf eine Idee zu konzentrieren und sie gründlich zu bewerten. Ständige Benachrichtigungen, soziale Medien (Hallo an Threads 🙄) und unser Alltag z.B. mit Kindern können unseren Fokus beeinträchtigen.
🙈 Prokrastination
Der Aufschub von Entscheidungen und die ständige Verschiebung des Bewertungsprozesses können dazu führen, dass Ideen im Limbo bleiben und nie wirklich vorankommen - du tanzt quasi auf der Stelle mit deinen Ideen.
🤯 Zu viele Ideen auf einmal
Der Reichtum an Ideen kann überwältigend sein, und der Versuch, alle gleichzeitig zu bewerten, damit man das endlich abhaken kann, führt oft zu noch mehr Unklarheit und Entscheidungsblockaden.
🙃 Ideenreichtum ist von Natur aus impulsiv und spontan
Kreative Gedanken kommen oft unerwartet und in Momenten der Inspiration. Die strukturierte Bewertung kann dem spontanen Charakter des Ideenreichtums widersprechen und sich seltsam fehl am Platz anfühlen.
🤨 Selbstzweifel & Unsicherheit
Die Angst vor dem Scheitern oder Zweifel an den eigenen Fähigkeiten können die objektive Beurteilung einer Idee behindern.
Was du dagegen tun kannst:
1. Objektive Tools nutzen (z.B. ChatGPT): Automatisierte Tools können helfen, eine objektivere Perspektive zu gewinnen und Emotionen aus der Bewertung zu nehmen. Außerdem denken diese Tools oft größer, als man selbst, was sehr augenöffnend sein kann. Hier kannst du mehr über meinen Selbstversuch lesen “Effektives Ideenmanagement mit 🤖ChatGPT [Paywall] (Opens in a new window)”.
2. Feedback von Dritten einholen: Andere Meinungen bieten oft einen frischen Blick und können blinde Flecken in unserer eigenen Wahrnehmung aufdecken.
3. Testphase für Ideen bei denen sich das Power-Trio widerspricht: Wenn Intuition, Analyse und Feedback nicht im Einklang sind, kann eine Testphase Klarheit schaffen.
4. Zeit, um wild alles anzufangen und zu verwerfen, was uns in den Kopf kommt: Erlaube dir, kreativ zu experimentieren, ohne sofort eine feste Entscheidung treffen zu müssen.
5. Wertschätzender Umgang mit den eingehenden Ideen: Schaffe einen Sammelort, an dem Ideen gesammelt werden können, um später darauf zurückzugreifen. Ganz ohne Druck, sofort etwas damit machen zu müssen.
6. Übung: Die Bewertung von Ideen ist ein erlernbarer Prozess. Übe regelmäßig und erlaube dir, auch mal unbewertet an Ideen heranzugehen. Zu strenge Regeln können deinen kreativen Fluss hemmen.
Bei allen Tipps und Methoden, die ich hier für dich gesammelt habe, ist der wichtigste:
Es ist kein Muss
Wir brauchen die Freiheit und Flexibilität, unsere Bewertung anzupassen, um Platz für neue Ideen zu schaffen.
Dafür müssen wir lernen, mit der Unvorhersehbarkeit unserer Ergebnisse umzugehen.
Jedenfalls für mich sind Meilensteine und Ziele selten nach starren Zeitplänen zu erreichen. Es lohnt sich also zu üben ergebnisoffener zu werden und mit einem gewissen Maß an Ungewissheit entspannt umgehen zu können.
Wenn du nur Zeit für zwei Sätze zum Thema Ideenbewertung hast:
💡Bewerte deine Ideen bewusst und habe dafür verschiedene für dich passende Methoden parat.
💡Erinnere dich daran, dass es kein starres Regelwerk gibt und erlaube dir Raum für Spontanes und Planänderungen.
Welche Idee bewertest du jetzt als erstes?
Probiere es gleich aus! Nimm dir jetzt 5 min Zeit und bewerte eine deiner Ideen mit einer der vier Methoden. Ich freue mich, wenn du mir von deinem Ergebnis berichtest. 💛
Lass uns gemeinsam, Ideen Wirklichkeit werden lassen, und zu selbstbewussten Unternehmerinnen werden, die etwas bewirken!
✍️ Welche Methode wirst du ausprobieren? Schreib es mir gern in die Kommentare oder auf Instagram.✍️
Danke für deine Zeit und Aufmerksamkeit 💛
Inspirierende Grüße
Antonia @frauidee (Opens in a new window)