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Erzähl mir alles über Teenager im Internet

Der vollkommen subjektive Newsletter über Medien, Digitalgedöns und extrem viel Privatleben. Heute geht es um Tiere in der Kindheit. Danach erzähle ich dir alles über Teenager im Internet.

Ist es nicht verrückt, dass wir als erstes die Geräusche der Tiere lernen? Als Kinder am liebsten über Tiere lesen? Moral und Verhalten in Büchern und Serien beigebracht bekommen, in denen ausschließlich Comic-Tiere herumhopsen?

Als sei die Sprache der Menschen nicht kompliziert genug, studieren wir als Kleinkinder erst einmal den 10-teiligen Brockhaus der Tierrufe. Wir kuscheln Bären, baden mit Enten und üben das Tröten vom blauen Elefant. Kinder und ihre Eltern haben ziemlich viel Bock auf Tiere, um dann irgendwann im Anschluss wieder ziemlich scheiße, zumindest gleichgültig, ihnen gegenüber zu werden. 

Ab welchem Alter hört das auf? Ab wann spielen Tiere für die Masse (jaja, nicht für euch, ihr seid alle grün-links) keine bemerkenswerte Rolle mehr im Leben? Ganz abgesehen natürlich von "Bist du Typ Hund oder Katz?". 

Wayne, reden wir über Teenager im Internet

  • TikTok und Instagram sägen an Googles absoluten Kernprodukten (Opens in a new window): Die Gen Z sucht Orte, Rezepte, Reisetipps immer häufiger dort, statt per Google-Suche oder Maps. Damit hat sich Pinterest übrigens vor etwa 5 Jahren schon gebrüstet. Was ist damit eigentlich passiert? STERN-Rubrik "Was macht eigentlich", aber mit Pinterest.

  • Das Pew Research Center hat eine extrem überraschende Studie zur Internetnutzung von US-Teens (Opens in a new window) im Gepäck: Fast alle nutzen täglich das Internet. Facebook interessiert keine Sau mehr. YouTube und TikTok sind am beliebtesten. Mehr Jungs checken Twitch und Reddit, mehr Mädels eher TikTok, Insta und Snapchat. Wie gesagt. Es ist alles extrem überraschend.

Captain Obvious hat dann aber irgendwann auch wieder aufgelegt:

  • 55% der US-Teens finden, sie verbringen genau die richtige Menge an Zeit auf Socials. Allerdings finden sich eher die Boys richtig gut. Die Girls sind eher geneigt, ihre Nutzung als too much einzuschätzen.

  • 46% der Teens fänden es einfach, Social Media gar nicht mehr zu nutzen. Absolut relatable, ich könnte schließlich auch jederzeit völlig problemlos mit dem Rauchen aufhören. Je älter und weiblicher die Teens, desto schwerer fällt's.

  • Facebook wird eher in Haushalten mit geringem bis mittlerem Einkommen genutzt. Stadtkids daddeln mehr als die Dorfjugend.

Und es sind auch noch andere Dinge passiert

  • 86 % der Grund­schülerinnen lesen Kinder­magazine. 37 % halten mindestens einmal wöchentlich eine Zeitschrift in den Händen. Am liebsten lesen sie über Tiere (so kam der Aufhänger – es geht also zumindest im weitesten Sinne um Medien), Familie und Freunde sowie Sport. Ich habe letztens mit meiner Großnichte ihr geliebtes TOPmodel Magazin (Opens in a new window) durchgearbeitet und habe sehr viele Gedanken dazu. Vielleicht pitche ich das mal bei Übermedien. Aber am Ende bin ich bestimmt wieder zu faul.

  • Ich habe mir den SWR3-Report Wie TikTok die Popmusik (Opens in a new window) verändert (Opens in a new window) angehört. An einer Stelle habe ich mir kurz in den Mund geweint: TikTok würde die Demokratiserung von Musik vorantreiben, weil die Stakeholder entthront würden. Uff?

Das war die 17. Ausgabe des vollkommen subjektiven Newsletters über Medien, digitales Gedöns und extrem viel Privatleben. Abonniert und empfehlt HEISE SCHEISE (Opens in a new window) euren kleinen Freundinnen und Freunden!