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Guten Morgen, Datenanalysten!

Angeblich noch in dieser Woche wollen die schwarz-roten Koalitionäre klarer bekommen, wie die genauen Hauszuschnitte aussehen sollen. Doch außer viel informierten Spekulationen wäre bislang nichts Handfestes zu berichten. Und eigentlich kommt es auf einen Tag mehr oder weniger auch nicht mehr an, also belassen wir es bei der Terminverkündigung und beugen uns bei nächster Gelegenheit dann mit mehr Klarheit über die Organigramme.

Gleichwohl sind es seltsame Tage im politischen Berlin: Abschiedsvorstellungen, bei denen scheidende Minister noch einmal darlegen können, warum sie die bessere Wahl gewesen wären, Ministeriale, die nicht wissen, wo es mit ihnen selbst oder mit geschätzten Kolleginnen weitergeht, offene Restbaustellen, die noch schnell gekittet werden sollen. Nur für Boris Pistorius scheint alles so weiterzulaufen wie sonst auch — dass er im Verteidigungsministerium bleibt, scheint so gesetzt wie das Vizekanzleramt im Finanzministerium für Lars Klingbeil.

Doch sonst ist weiter großes Munkeln und Rätselraten. Mitunter werden deshalb nun schöne Texte in der weiten Presselandschaft produziert. Die Lokalausgabe der Rheinischen Post sinniert etwa über die Chancen der Düsseldorfer Politprominenz:

Wie es aus CDU-Kreisen heißt, könnte sich Thomas Jarzombek aber Hoffnung auf einen Posten als Staatssekretär machen. Ein Staatssekretär ist der ranghöchste Beamte in einem Ministerium, er vertritt den Minister auch bei wichtigen Aufgaben.

Nur ist ein parlamentarischer Staatssekretär allerdings ausdrücklich kein beamteter Staatssekretär, den oft wahren Herren im Haus, sondern ein Abgeordneter, der dem Minister zur Erfüllung von dessen Aufgaben beigeordnet wird und diesen auch vertreten kann — vorzugsweise bei Terminen im Bundestag, also in Ausschüssen und im Plenum, auf internationaler Ebene für minder wichtige Termine und bei allen Sorten von Veranstaltungen. Die ParlStS sind, kurz gefasst, nach dem Bundespräsidentenamt die wohl grüßonkeligsten Jobs unter allen verfügbaren Bundesposten. Aber für solche Feinheiten gibt es ja andere Publikationen — wie diese hier.

Wir alle jedenfalls werden kommende Woche Mittwoch schlauer sein, ob Friedrich Merz nach dem Aufstellen des Maibaums unterm Fenster der Sozialdemokraten die Liebe derer Mitglieder entgegenschlägt, bevor anschließend die Woche für den Rest der Bevölkerung eigentlich schon wieder beendet ist.

Kommen Sie gut aus der zweiten von drei Kurzwochen, bevor der Trubel wieder richtig los geht und hier knallharte Politik aus Berlin wieder das Hauptthema wird. Solange gibt es hier heute ein paar Anmerkungen zum DMA und zu einer Analyse, die auf wundersame Weise Ergebnisse vorzugeben scheint, die politisch, medial und gesellschaftlich rezipiert werden…

Falk Steiner

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Topic Erklärversuche

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