News as a Service am 21.03.2021
Na, überrascht? Vielleicht habt ihr nicht damit gerechnet, schon heute wieder von uns zu lesen. Wir dachten uns aber, dass es eine gute Idee sei, uns mit einem etwas früheren zweiten Newsletter bei unseren ersten Abonnent*innen fürs Anmelden zu bedanken. Vielen Dank, euch! Außerdem fanden wir die Woche seit dem Launch alles andere als unspannend – an Themen mangelt es also nicht. Zugegeben auch deswegen, weil René für Grenzgamer ein Interview mit einer interessanten Persönlichkeit geführt hat, das wir euch ganz eigennützig weiter unten verlinken.
Wir wünschen euch viel Spaß mit dem Newsletter und einen entspannten Sonntagabend.
Worüber alle reden
Bildcredits: Pixabay
Überbezahlte CEOs. Videospiele sind eben doch: eine der kapitalistischsten Branchen. Anschaulich wurde das erneut durch den CEO von Activision Blizzard, Robert Kotick. Denn der zählt nicht nur zu den überbezahltesten Managern überhaupt – in diesem Jahr hat er direkt noch einen Bonus von 200 Millionen Dollar (Opens in a new window) bekommen. Nun könnte man das unter „Geschichten aus dem Kapitalismus“ ablegen, gäbe es da nicht die recht perverse andere Seite der Geschichte. Denn während Kotick mehr Geld verdient als er je ausgeben könnte, werden immer wieder Mitarbeiter*innen von Activision Blizzard gekündigt (Opens in a new window) – trotz Rekordeinnahmen. Ebenso ist das Unternehmen eines der lautesten wenn es um die Rechtfertigung geht, die Preise von Spielen zu erhöhen (Opens in a new window) – trotz des Umstandes, dass gerade Spiele von Acitivision Blizzard bis zum Rand gefüllt sind mit Mikrotransaktionen. Kapitalismus: 1/10 - zu unglaubwürdiger Plot.
Was wir außerdem wichtig finden
Bildcredits: Koelnmesse
Was schon länger im Raum stand, wurde nun konkreter: Die gamescom 2021 soll in einem hybriden Modell stattfinden. Neben Online-Vorstellungen wie im letzten Jahr soll es sogenannten Super Gamern möglich sein, auch vor Ort in Köln Spiele anzocken zu können. Damit geht die gamescom einen anderen Weg als die meisten anderen Messen bisher. Freilich soll es ein ausgeklügeltes Hygienekonzept geben, die Schlangen per App geregelt werden und sehr viel weniger Menschen Tickets kaufen können. Stattfinden soll die Messe vom 25. Bis 29. August. Mehr Infos gibt es in einer etwas unübersichtlich gestalteten Pressemittelung (Opens in a new window).
Bildcredits: Brooklyn Allan, Dillon Morningstar
Den „Weird Gamer Guy (Opens in a new window)“ haben viele von euch sicherlich schon einmal gesehen. Dass hinter dem nervösen Sonderling ein umtriebiger Filmemacher steckt, weiß wohl allerdings nur ein Bruchteil des Publikums. Das wird für Andrew Bowser (Opens in a new window), der die Kunstfigur namens „Onyx the Fortuitous“ erschaffen hat und spielt, gerade zum Problem. Denn er versucht, Menschen vom Unterstützen eines Crowdfunding-Films (Opens in a new window) zu überzeugen, in dem Onyx die Hauptrolle bekommen soll. Wie er sich durch diese holprige Kampagne schlägt, warum Satanisten ihn von Filmfestivals ausschließen und wieso all seine Werke eine gewisse Finsternis umgibt, hat er uns im Interview erzählt. (Opens in a new window)
Bildcredits: Square Enix/Deck Nine
Square Enix hat den neuen Teil der Adventure-Reihe Life is Strange vorgestellt. Untertitel: True Colors (Opens in a new window). Die „wahren Farben“ einer Person zu enthüllen, meint im Englischen das Entlarven verborgener Absichten und Gedanken. Im neuen Life is Strange kann das die Hauptfigur Alex Chen mittels übersinnlicher Fähigkeiten, wobei die aufgedeckten "Colors" im wörtlichen Sinne als farbige Auren dargestellt werden. Diese Fähigkeit nutzt Alex, um den Tod eines ihr nahestehenden Menschen aufzuklären. Wir gehen also davon aus, dass True Colors ähnlich ergreifend sein wird, wie bereits seine Vorgänger. Am 10. September 2021 soll das Spiel erscheinen – erstmals seit Serienbestehen nicht in Episodenform.
Spannende Releases
https://www.youtube.com/watch?v=8w4hdxvNiFA (Opens in a new window)Mundaun / Playstation 4 und 5, Xbox One und Series, Nintendo Switch, PC / 16.03.2021
Mundaun ist nicht nur ein Horrorspiel, es ist auch ein Ort in der Schweiz. Spieler*innen können diesen in vom Einzelentwickler Michel Ziegler handgezeichneten Hintergründen erkunden, während sie sich aufmachen, den mysteriösen Tod des Großvaters zu ergründen. Mundaun wartet nicht mit Splatter oder Jump Scares auf, sondern erinnert schon allein wegen der teils bizarren Charaktere eher an die Erzählungen von E.T.A. Hoffmann, Vertreter der sogenannten Schwarzen Romantik. Mit beschränkten Mitteln baut Mundaun ein gelungenes Grusel-Panorama, das auch zeigt, wie viel ein einzelner Entwickler auf die Beine stellen kann.
Paradise Lost / Playstation 4, Xbox One, PC / 24.03.2021
https://www.youtube.com/watch?v=ppO4ADuV7ZQ (Opens in a new window)"Die letzte Geschichte der Erde" nennt Paradise Lost seinen eigenen Plot. Der 2. Weltkrieg endete in diesem Spiel 20 Jahre später - mit einem Nuklear-Angriff der Nazis. Die Spieler*innen erkunden hier einen verlassenen Nazi-Bunker auf der Suche nach einem mysteriösen Mann, den sie nur von einem Foto kennen. Das Indie-Spiel sieht vielversprechend aus und könnte besonders für Fans von Mystery-Spielen einen Blick wert sein.
Can't Drive This / Playstation 4, Playstation 5, Xbox One, Xbox Series, Switch, PC / 19.03.2021
https://www.youtube.com/watch?v=w6aTzptn4Fw (Opens in a new window)"Ich kann so nicht fahren!" werden viele Spieler*innen von Can't Drive This wohl meckern. Und genau so soll es auch sein. In dem "kompetetiven Koop-Spiel", wie es Entwicklerstudio Pixel Maniacs selbst nennt, baut ein*e Spieler*in die Strecke, während der*die andere bereits darauf fährt. Das Gemeine daran: Wer zu schnell fährt, fliegt von der Strecke, wer zu langsam fährt, explodiert. In beiden Fällen haben beide Spieler*innen verloren. Quasi der Film Speed, nur ... auf Speed. In dem Sinne: Can't drive this, dundundundundun dundun dundun.
Was ihr ignorieren könnt ...
Super Seducer 3. Und alles, was damit in Verbindung steht. Der dritte Teil der trashigen und frauenverachtenden „Dating-Simulation“ wurde kürzlich aus dem Steam-Store gekickt (Opens in a new window), weil Betreiber Valve wohl keinen Bock auf einen Shitstorm hatte. In den Full Motion Video-Games (interaktive Filme mit realen Videoaufnahmen) möchte ein selbsternannter „Pick-Up-Artist“ anderen misogynen Cis-Boys beibringen, wie man Frauen aufreißt. Im dritten Teil offensichtlich auch mittels Videomaterial, das Valve zu weit ging. In einer offiziellen Erklärung heißt es: „Steam bietet keine expliziten sexuellen Darstellungen echter Menschen an". Wenn es nach uns ginge könnte man Super Seducer und generell sämtliche Pick-Up-Artists allein schon wegen ihrer abartigen Praktiken von überall verbannen. Hinfort damit!