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bring together: Matching-Plattform eröffnet neue Wohn- und Lebensformen

bring-together versteht sich als Kontaktbörse für gemeinschaftliches Wohnen und soziales Zusammenleben. Knapp 750 Projekte stehen aktuell zur Auswahl – aus Deutschland und über 30 weiteren Ländern.

„Wir wollen gemeinsam auf dem Land, in einer großartigen Landschaft, in einem Haus mit interessanten Menschen wohnen, gemeinsam etwas organisieren und machen, aber jederzeit Rückzugsmöglichkeiten in unsere eigenen Wohnungen haben.“ Angesprochen sind alle Geschlechter, zwischen 40 und 100 Jahren alt, monatlich 560 Euro Kosten. Das Teilen von Ressourcen, eine ökologisch-nachhaltige Lebensweise, gegenseitige Hilfe und gemeinsame Aktivitäten runden das Profil der gewünschten, zukünftigen Mitbewohner*innen ab.

Das ist nur eines von aktuell 742 Projekten aus Deutschland und über 30 weiteren Länden, die auf bring-together.de (Opens in a new window) zu finden sind. Sogar aus Uruguay und Chile liegen Angebote vor. Die Matching-Plattform aus Leipzig hat allein im Jahr 2022 knapp 6.000 Anfragen erfolgreich vermittelt. Zunehmend mehr Menschen erkennen für sich, dass sich die Herausforderungen der Zukunft eher in einer tragfähigen Gemeinschaft bewältigen lassen.

 

bring-together trifft einen Nerv der Zeit

2018 gingen Karin Demming, Mary-Anne Kockel und Christoph Wieseke mit bring-together an den Start. Die Idee: Menschen zusammenbringen, die gemeinschaftlich wohnen, leben und arbeiten wollen. Zu Beginn, erzählt Karin, sei das Angebot für gemeinschaftliche Wohnformen nicht sehr übersichtlich gewesen. Jedes Projekt hatte seine eigene Website und war meist nur schwer auffindbar. „Doch gerade das Gefunden-Werden ist ein wesentlicher Aspekt. Und dann passt ja nicht jede*r Suchende zu jedem Projekt.“ Die Herausforderung bestand darin, bis zu 200 Webseiten zu sichten und zu prüfen, was noch relevant war und welche Angebote sich bereits überholt hatten. Die aufwändige Recherche zu Beginn des jungen Unternehmens führte jedoch zu einer entscheidenden Erkenntnis: „Das muss doch auch einfacher zu lösen sein.“ Die Pandemie als Digitalbeschleunigerin tat ihr Übriges dazu. Aus dem anfänglichen Blog entwickelte sich die Matching-Plattform bring-together.de (Opens in a new window). „Den ersten Prototyp konnten wir durch eine Crowdfunding-Aktion auf die Beine stellen“, erzählt Karin.

So funktioniert die Matching-Plattform

Foto: bring-together

Wohnangebote wie Suchanfragen sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Die Neugierde wächst, wenn man beginnt, auf bring-together.de (Opens in a new window) zu stöbern und sich einen Überblick zu verschaffen, was es alles so gibt: nachbarschaftliches Wohnen, Leben in Gemeinschaft, Mehrgenerationenwohnen, barrierefreies und inklusives Wohnen, Wohngruppen, Servicewohnen, ökologisch-nachhaltiges Wohnen. Auch Baugruppen, Leerstände und Grundstücke für neue Wohnkonzepte finden sich auf der Plattform.

bring-together, so machen die Gründer*innen aufmerksam, ist nicht einfach nur eine Datenbank, sondern eine aktive Plattform. Man registriert entweder sein Projekt, das man mit Leben füllen möchte, oder meldet sich als Privatperson an. Damit sich die Richtigen finden, ohne zu lange suchen zu müssen, haben Karin, Mary-Anne und Christoph standardisierte Kriterien festgelegt. Angaben wie Land, Region, Wohnart, Alter oder auch persönliche Erwartungen sind wichtige Anhaltspunkte, um entscheiden zu können, ob ein Projekt für einen in Frage kommt. Der Erfolg gibt ihnen recht: 2022 fanden knapp 6.000 Anfragen ein glückliches Happy End.

Die Plattform finanziert sich über Nutzungsgebühren. Ein erstes Umschauen ist kostenlos. Wer dann Kontakt aufnehmen und weitere Infos erhalten möchte, zahlt pro Quartal einen Betrag von 36 Euro. Für gewerbliche Inserate – etwa von Projektentwicklern, Maklern, Genossenschaften, Baugruppen oder öffentlichen Trägern – fallen 150 Euro pro Quartal an.

Das Team aus Leipzig blickt nicht umsonst stolz auf den bisherigen Weg zurück. Ihr Unternehmen ist organisch gewachsen und selbst finanziert.

 

bring-together, auch eine Antwort auf die Anforderungen unserer Zeit

Im Gespräch mit Karin Demming stellt sich heraus, dass es ihr und den Kolleg*innen nicht nur darum geht, einfach irgendein Business zu betreiben. Mit ihrem Angebot möchten sie Teil der Lösung für Herausforderungen sein, die uns nahezu alle betreffen. „Kollektives Wohnen ist ein Hebel gegen den Klimawandel.“ Die Mitbegründerin von bring-together verdeutlicht dies am Beispiel von Single-Haushalten. In Deutschland lebten über 40 Prozent der Menschen in Einpersonenhaushalten. Das wirke sich wie folgt aus: „Die Abfallmenge an Lebensmitteln pro Jahr liegt bei 79 Kilo. Bei einem Mehrpersonenhaushalt sind es pro Kopf nur mehr 44 Kilo.“ Auch der Energieverbrauch spricht eine deutliche Sprache. Demnach kommt eine Einzelperson in einer 50 Quadratmeter-Wohnung auf etwa 6.500 kWh, bei zwei Personen und 80 Quadratmetern Wohnraum sind es pro Kopf 5.200 kWh. Bei vier Menschen auf 130 Quadratmetern reduziert sich der Verbrauch noch einmal – auf 4.225 kWh.

Insgesamt, fasst Karin zusammen, sind die Lebenshaltungskosten für eine*n allein immens hoch. Dazu komme in einer immer stärker vereinzelten Gesellschaft zunehmende Einsamkeit. Eine Entwicklung, die sich auch auf die Gesundheit und das Wohlbefinden erheblich auswirken.

 

Mehrere Auszeichnungen sprechen für sich

von links nach rechts: Christoph Wieseke, Mitgründer, Karin Demming, Mitgründerin, Mary-Anne Kockel, Mitgründerin, und Louisa Edelmann, Mitarbeiterin

bring-together ist aktuell die einzige Matching-Plattform für gemeinschaftliches Wohnen im deutschsprachigen Raum. „Wir tragen dazu bei, Menschen zu verbinden und neue Beziehungen zu knüpfen, damit langfristige Gemeinschaften entstehen und niemand einsam bleibt.“ Anerkennung wurde dem sozialen Unternehmen bereits über mehrere Auszeichnungen zuteil: u. a. 2020 über die Bertelsmann Stiftung mit dem Preis „Mein gutes Beispiel 2020“, mit dem World Summit Award (WSA) für Inklusion 2021 sowie dem Titel „Kultur- und Kreativpilot*innen 2021, vergeben von der Bundesregierung.

 

Hier geht’s zur Matching-Plattform: https://www.bring-together.de/ (Opens in a new window)

 

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