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GZ #24 Das Leben setzt sich durch

Gofigramm

Ein Strauß Elfen-Krokusse blüht am Rand eines Weges zwischen Pflastersteinen und einer Betonmauer. Ich habe das Bild Ende Februar 2022 gemacht.

Erinnerst Du Dich noch an dieses Bild von den Krokussen, das ich Dir mal geschickt habe? Ich habe es schon vor drei Jahren aufgenommen. Aber gestern auf dem Weg zum Wahllokal bin ich an derselben Stelle vorbeigekommen, und da standen sie wieder.

Sie sind umgeben von Stein und Beton. Das bisschen Erde, das es ihnen möglich macht zu blühen, ist wirklich nur ein schmaler Streifen. Doch das reicht aus. Zuverlässig sind sie jedes Jahr wieder da und strahlen.

Ich glaube, dass das ein gutes Bild ist für Menschen, die in der Lage sind, die eigenen Bedürfnisse zwar im Blick zu haben, sie aber nicht absolut zu setzen. Das sind Menschen, die wissen, dass wir alle Teil einer Gemeinschaft sind und nur dann gut leben können, wenn es allen gut geht. Menschen, die anderen nicht etwas heimzahlen wollen, die sich nicht von anderen abgrenzen wollen, denen das Schicksal anderer nicht egal ist.

Ich verstehe die gestrigen Wahlergebnisse so, dass diese Menschen im Moment in der Minderheit sind. Das bedeutet aber nicht, dass ihre Art zu leben nicht leuchten und wirkungslos bleiben würde. Im Gegenteil. Diese Art zu leben braucht nur wenig Raum, um ihre Kraft zu entfalten. Lass uns solche Menschen sein. Wir werden dringend gebraucht.

Ich wünsche Dir eine tolle Woche. Bis nächsten Montag!

Dein Gofi

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Okay, ich lass Dich laufen

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Podcast

Hossa Talk - Lobpreis: Eine Stimme für die Sprachlosen (m. Arne Kopfermann)

Hossa Talk beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Christsein in einer komplexen, widersprüchlichen und manchmal chaotischen Welt leben lässt – tiefgründig, witzig und hemmungslos ehrlich.

In jeder zweiten Folge laden Jay, Marco und Gofi Talk-Gäste ein, von denen sie glauben, dass sie eine interessante Sicht der Dinge beitragen können.

Du kannst Hossa Talk überall abonnieren, wo es Podcasts gibt.

Erinnerst Du Dich noch an die Folge, in der Jonnes zu Gast war und mit Jay, Marco und Gofi über die Psalmen und die sogenannte Lobpreiskultur geredet hat? An dieses Gespräch knüpft der aktuelle Talk nämlich an. Mit einem Gast, der dazu eine Menge beizutragen hat und der auch für Hossa-Hörende kein Unbekannter ist: Arne Kopfermann. 

Arne ist Singer-Songwriter, Lobpreisleiter und Buchautor und hat die christliche Musikszene im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahrzehnten stark mitgeprägt. 

Arne nimmt die Hossa Talker mit hinein in seine Gedanken zu und Perspektiven auf die Entwicklung und den Status Quo der Worship-Musik, die Tendenz, Hütten auf den Gipfeln bauen zu wollen und dabei zu vergessen, Lieder und Worte für die Täler zu formulieren. 

Themen, die Arne auch in den Liedern seines neuen Albums „Gerecht leben“ und in seinem neuen Buch „Zeig uns den wahren Jesus“ verarbeitet und reflektiert hat. 

Ein ehrliches Gespräch und eine spannende Innenperspektive über das Ringen mit dem Liedgut in unseren Kirchen und Gemeinden, den damit transportierten Gottesbildern und dem menschlichen Alltag. 

Hier findest Du Arne Kopfermanns aktuelle EP „Gerecht leben“: https://open.spotify.com/intl-de/album/1WdE2LReWSeZNLSKFVNmia?si=ZQipvhM3SMmg1M8htMnD2A (Opens in a new window)

Und hier kannst Du sein Buch „Zeig uns den wahren Jesus“ bestellen: https://www.arnekopfermann.de/produkt/zeig-uns-den-wahren-jesus-buch/ (Opens in a new window)

  • Kleine Anmerkung: Diese Folge erscheint am Tag der Bundestagswahl in Deutschland. Wir haben uns entschieden, die Folge mit Arne trotzdem an diesem Tag zu veröffentlichen und werden auf alles rund um die Wahl und die aktuelle Lage im nächsten Talk ausführlich eingehen

Micro Story der Woche

Denis geht zur Arbeit

Denis geht los. Er muss zur Arbeit. Gerade hat er eine Weile am Zaun seiner alten Schule gestanden und sich an die Geschichte mit Ludwig und dem Rollstuhl erinnert. Sie ist ihm peinlich. Er hat sich damals komisch verhalten. Aber na gut, er war ja auch noch klein. Jetzt zeigt die Uhr auf seinem Handy an, dass er losmuss. Sonst verpasst er die Straßenbahn. Und dann kommt er zu spät. Das wäre nicht gut.

Er bleibt kurz stehen. Er hebt den Kopf und schaut nach oben. Er senkt den Kopf, wendet ihn zur Seite. Dann zur anderen Seite. Es fühlt sich wieder richtig an. Er kann weitergehen. 

Neulich hat so ein Idiot gesagt, dass seine Arbeit keine richtige Arbeit ist. Aber das ist ein Arschloch, ein richtiges Arschloch. Denis spürt, wie die Wut in ihm aufsteigt. Er kneift die Lippen zusammen und zieht den einen Mundwinkel nach unten. NATÜRLICH ist das RICHTIGE Arbeit, die er da macht! Und dass er dafür so wenig Geld bekommt, KOTZT IHN AN! Das ist ungerecht. Er kann da jedenfalls nichts dafür! 

Seine Gedanken wandern zu seinem Arbeitsplatz in der Kaffeerösterei. Er beruhigt sich wieder. Er mag den Geruch. Er LIEBT den Geruch! Ansonsten ist die Arbeit okay. Sie ist nicht anstrengend, und man kann viele Pausen machen. Aber die Arbeitskollegen nerven. Okay, sie können da auch nichts dafür. Sie sind halt behindert. Er ist NICHT behindert. ER. NICHT. Die aber eben schon. Und das ist der Grund, warum dieses Arschloch, dieser PISSER, neulich gemeint hat, dass er nichts Richtiges arbeiten würde. Dabei ist das NATÜRLICH richtige Arbeit! 

Und er findet sie gut. Wegen des Geruchs. Der Geruch ist echt gut. Er LIEBT diesen Geruch! Und Huchting liebt er auch. Echt jetzt. Er liebt diesen Stadtteil einfach. Er wird hier niemals wegziehen. Niemals. Das hier ist SEIN Stadtteil. NIEMAND kann von ihm verlangen, dass er hier JEMALS wegziehen soll!

Denis hat den Bahnsteig am Roland Center erreicht. Er kommt gerade noch rechtzeitig. Sowie er eingestiegen ist und die Türen sich geschlossen haben, setzt sich die 1 in Bewegung. Er sucht sich einen Platz, stellt den Rucksack auf die Knie und bewegt sich kaum, bis er die Haltestelle Westerstraße erreicht hat.

News

Finnissage meiner Ausstellung im Kapitel 8, Bremen

Innenansicht des Kapitel 8 mit meinen Gemälden an den Wänden.

Am nächsten Freitag wird meine Ausstellung ‘Okay, ich lass Dich laufen’ feierlich mit einer Finnissage beschlossen. Vielleicht bist Du ja in der Nähe und hast Lust, die Gelegenheit zu nutzen, um Dir von mir die Bilder zeigen zu lassen und Dich darüber zu unterhalten. Wie Du auf dem Foto siehst, ist der Raum wunderschön, die Bilder kommen wirklich fantastisch zur Geltung. Ich freue mich schon darauf, sie noch einmal auf mich wirken zu lassen, bevor sie wieder verpackt und abtransportiert werden.

Um 17h geht es los. Das Kapitel 8 ist direkt am Bremer Dom an der Domsheide.

Wieder unterwegs mit Jasmin Brückner und POETRY TALK

Die Dichterin Jasmin Brückner und Halle werden bald wieder zusammen unterwegs sein, um unser gemeinsames Programm Poetry Talk aufzuführen. Alle wichtigen Informationen erhältst Du unter https://poetry-talk.de/. (Opens in a new window)

Danke für Dein Interesse an meiner Arbeit! Ich veröffentliche das GOFIZINE bewusst kostenlos für alle, weil ich möchte, dass jede/r Zugang zu guten Inhalten hat, unabhängig von Einkommen und finanziellen Möglichkeiten. Wenn Du mir dabei helfen könntest, wäre ich Dir sehr dankbar.

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