#36 Stürmische Zeiten
Gofigramm

Es heißt, dass an dem Tag, der später als der Geburtstag der christlichen Kirche bezeichnet worden ist, ein Geräusch aufkam, das wie ein Sturm klang. Das Besondere an diesem Sturm war, dass er nicht durch die Straßen und um das Haus herum toste, sondern sich im Haus und unter dem Dach befand, unter dem sich gerade eine größere Gruppe aus Kindern, Frauen und Männern versammelte.
Außerdem erschienen Feuerzungen, heißt es weiter, die sich auf die Kinder, Frauen und Männer herabließen. Ich möchte mir die Menschen nicht wie wandelnde Adventskerzen vorstellen, auch wenn sie in der Kirchenkunst oft so dargestellt worden sind: still, hold, ergriffen. Ich stelle sie mir lieber feurig und stürmisch vor.
Diese Form der Begeisterung war nämlich nötig, als sie aus dem Haus und auf die Straße stürmten, um der Stadtbevölkerung und deren Obersten zu sagen, dass sie erst vor Kurzem einen Unschuldigen abgeurteilt und hingerichtet hatten, dass aber der Tod dieses Unschuldigen nicht das Ende einer Bewegung, sondern erst deren Anfang sei, einer Bewegung, die stärker ist als militärische Macht und politischer Einfluss, einer Bewegung, die nicht von den Mächtigen ausgeht, sondern von den jetzt ermächtigten Ohnmächtigen.
Das diesjährige Pfingstfest ist auch stürmisch gewesen. Unsere politische Führung setzt sich an den Grenzen über geltendes Recht hinweg und weist ihre Bundespolizist*innen an, es zu brechen. Auch in den USA braut sich ein Sturm zusammen, es sieht so aus, als würde die dortige Regierung es darauf anlegen, dass es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt, weil sie dann noch mehr Macht an sich reißen könnte. Zwischen die Fronten und Landesgrenzen geraten Unschuldige, Kinder, Frauen, Männer.
Was mir an der Pfingsterzählung aus der Apostelgeschichte gut gefällt, ist die Tatsache, dass es gerade sie sind, die von Sturm und Feuer erfüllt und beseelt werden, und nicht die Präsidenten, Kanzler und Minister. Ausgerechnet von den vermeintlich Ohnmächtigen gehen machtvolle Veränderungen aus, die politische Systeme und Hierarchien ins Wanken bringen und gut sind für den einzelnen Menschen.
Das ist eine Geschichte, die mir Hoffnung macht. Es ist eine, an die ich glauben möchte und die mich zum Weitermachen motiviert.
Ich wünsche Dir eine tolle Woche.
Dein Gofi

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Podcast
Lars-Gunnar Lotz: Traumberuf Film-Regisseur

Jay kann sein Glück kaum fassen. Wir dürfen mit einem echten Filmregisseur sprechen! Dass Lars-Gunnar Lotz sogar zu unseren Hörern zählt, wissen wir erst seit Kurzem. Und natürlich sind wir darauf ein bisschen stolz. Denn Lars hat etwas geschafft, das sich viele andere auch wünschen würden: Seine Kurzfilme laufen erfolgreich auf der Berlinale und gewinnen zahlreiche Preise auf internationalen Festivals. Außerdem erhält er ein Stipendium zur „Hollywood Masterclass“ an der UCLA. Sein Langfilmdebüt SCHULD SIND IMMER DIE ANDEREN, mit dem er 2012 sein Studium an der Filmakademie abschließt, kommt Anfang 2013 bundesweit in die Kinos. Neben vielfachen Festival-Auszeichnungen erhält er zwei Nominierungen für den Deutschen Filmpreis (Bestes Drehbuch, Bester Hauptdarsteller) und eine Nominierung für den Grimme-Preis. Seitdem hat Lars zahlreiche Einzelstücke für ARD und ZDF umgesetzt und bei den Kritikern als auch bei den Quoten beachtliche Erfolge erzielt.
Wie hat er das geschafft? Welche Themen bewegen ihn besonders? Welchen Herausforderungen sieht er sich in seiner Arbeit gegenüber? Gibt es einen Unterschied, zwischen Kino- und Fernsehfilm? Und warum hört er überhaupt unsere Podcasts? Über all das und die Frage, warum der deutsche Film viel besser ist als sein Ruf, dreht sich dieses Gespräch. Viel Spaß! (Copyright des Episodenbildes: M. von Mehden/Agentur Schlag)
Du findest die Folge hier oder überall, wo es Podcasts gibt. (Opens in a new window)
https://youtu.be/8f6mr4xuI1s?si=LO2VKhz4VTrNbPUq (Opens in a new window)News
Auf den Spuren des ersten Christfluencers Europas
Begleite Judith Seibold von CHAVAJA und mich auf eine Reise nach Griechenland vom 17.-24.5.2026

Shaul von Tarsos war radikal. Was er anpackte, das erledigte er zu 150%. Und dabei konnte er rücksichtslos sein – gegen sich selbst und auch andere.
Aufgewachsen als Bürger zweier Kulturen, der hellenistischen und der jüdischen, fließend zweisprachig (Griechisch und Aramäisch), war er in einer multikulturellen, multireligiösen und globalisierten Welt zu Hause. Als Handwerker, jüdischer Theologe und Mystiker. Mit einem großen Ziel: Er wollte die Welt mit seiner Botschaft erobern.
Unter seinem Künstlernamen Paulus (der Kleine) ging er die große Aufgabe an. Wo er auftauchte, spaltete er die Geister. Während die einen ihn liebten und verehrten, war er für die anderen ein rotes Tuch. So erreichte er Europa. Und Europa empfing ihn mit Stockhieben und Gefängnis. Doch einen radikalen Aktivisten wie Paulus stachelte das nur an. Er machte weiter und legte eine Spur, der wir noch heute folgen können.
Komm mit uns dorthin, wo für das Christentum in Europa alles begann: nach Griechenland. Wir besuchen die Orte, an denen Paulus wirkte, an denen er Zuspruch und Widerstand erlebte, an denen er Dinge sagte und tat, die die Leben von Menschen und den Lauf der Geschichte veränderten. Wir versuchen herauszufinden, was ihn antrieb, was ihn für manche so unwiderstehlich machte und welche Bedeutung sein Werk bis heute für uns hat.
Ich bin schon seit vielen Jahren von Saulus aus Tarsos fasziniert. Für mich gibt es fließende Übergänge zwischen den Propheten und Aposteln der Antike und unserem heutigen Verständnis von Künstlern.
Als Guide konnten wir den griechenlanderfahrenen Dany Walter aus Israel gewinnen, der uns den jüdischen Paulus näher bringen wird.
Einen Einblick in Programm erhaltet Ihr hier: Programm_Die_Griechenlandreise (Opens in a new window)
Mehr Informationen zu Chavaja – Bildungs- und Begegnungsreisen erfahrt Ihr hier: https://www.chavaja.de/ (Opens in a new window)
Die Preise werden veröffentlicht, sobald Mitte Juni die Flugpreise da sind. Dann könnt Ihr Euch anmelden. Einen Frühbucherrabatt gibt es bis zum 1. August
Danke für Dein Interesse! Wenn Du mir bei meiner Arbeit helfen möchtest, kannst Du das zum Beispiel hier.