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Wie du dein fotografisches Auge schärfst – ohne Kamera

Hallo liebe Fotoflitzer-Leser:in,

heute möchte ich dir eine Geschichte erzählen. Als ich letzte Woche eine großartige Aufnahme eines Straßenfotografen auf Instagram sah, scrollte ich nicht weiter. Ich legte mein Handy zur Seite und öffnete den Laptop. Und eine leere Textdatei.

Ich sah das Foto auf dem Handy immer wieder an und notierte meine Gedanken. Nach drei Minuten ĂĽberprĂĽfte ich den Text nach Rechtschreibfehlern und ihn unter dem Bild:

„Großartig! Okay, ich habe das Foto jetzt mehrer Male langsam angesehen und noch immer habe ich den Eindruck, auf ein Rätsel zu gucken. Ich mag es, wenn Bilder nicht sofort erklären, um was es geht, sondern ich einen Moment brauche. Der vordere Teil mit den Röntgenbildern sieht aus wie ein Teil einer Ausstellung in einem Café, aber das kann nicht sein, weil im Hintergrund Leute in der Bahn sitzen. Super spannend, vor allem, weil das Thema Pandemie ist und du so auch den Krankenhaus-Kontext geschaffen hast. Toll!“

Weißt du was? Der Fotograf antwortete mir sofort und bedankte sich bei mir, dass ich mir so viel Zeit zum Betrachten und Ergründen der Geschichte genommen hatte. 

Warum sich das Kommentieren von Fotos lohnt

Wenn du fotografisch wachsen willst, brauchst du dafĂĽr nicht immer eine Kamera. Manchmal kann es sogar hilfreich sein, die Kamera beiseitezulegen und sich auf das Betrachten und Analysieren von Fotos zu konzentrieren.

Warum? Die Antwort ist einfach: Weil es dein fotografisches Auge schärft und dir hilft, deine ästhetischen Vorlieben besser zu verstehen. Es ist eine Form des Trainings für dein Auge.

Wenn wir uns die Zeit nehmen, ein Bild zu analysieren und unsere Gedanken in Worte zu fassen, üben wir „bewusstes Sehen“. So lernen wir, aus der Begeisterung an einem Foto greifbare, konkrete Parameter auszudrücken. 

Die Sprache der Fotografie lernen

Dieses Bewusstsein und das Erlernen der visuellen Sprache erlauben es uns, allgemeine AusdrĂĽcke der Bewunderung in spezifische Aspekte der Fotografie zu ĂĽbersetzen.

Statt einem „Wow!“ könnten wir schreiben: „Mir gefällt die ungewöhnliche Perspektive, die du durch die niedrige Kameraposition erreicht hast.“ Das zeigt, dass wir das Bild wirklich verstanden haben und nicht nur einfach finden, dass es cool aussieht. Es ist ein wenig so, als würden wir lernen, eine neue Sprache zu sprechen – die Sprache der Fotografie.

Tipps zum effektiven Kommentieren

Jetzt fragst du dich vielleicht: „Martin, wie fange ich an?“ Keine Sorge, ich habe ein paar Tipps für dich:

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