Rüdiger-Ausraster bei Real Madrid

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Vor zwei Wochen noch, als der Vorsprung sechs Punkte betrug und die Rivalen reihenweise stümperten, konnte man noch aus voller Überzeugung behaupten: Ganz gleich, was der Hamburger SV als Tabellenführer anstellt - er steigt auf.
Heute, nach zwei Heimpleiten in Folge, sieht das anders aus. Am Sonntag, beim 1:2 gegen den Karlsruher SC, stellten sich zwei Fragen. Erstens: Wie deppert kann man sein? Zweitens: Was wollen die in der ersten Liga?
Ein Volksfest mit 57.000 Zuschauern im Stadion reicht halt nicht, um eine Fünfer-Abwehrkette des Gegners auseinanderzureißen. Wie beim 2:4 gegen Braunschweig fehlten die spielerischen Mittel, um Torgefahr auszustrahlen.
Wie die Hasenfüße schlichen die Hamburger übers Feld. Die Anfeuerung von den Rängen lähmten ihre Beine, weil sie offenbar wissen, dass sie in dieser Phase der Saison mehr zu verlieren als zu gewinnen haben.
Der HSV hat zwar als Tabellenzweiter mit drei Punkten Vorsprung noch alle Aufstiegschancen, denn die Konkurrenz vergeigt weiter. Paderborn, Magdeburg, Düsseldorf, Elversberg und nicht mal Köln konnten gewinnen.
Aber beste Zweite Liga aller Zeiten? Nicht wenn man die Tabellenspitze sieht. Das deutsche Fußballvokabular hat den wenig schmeichelhaften Begriff “Schneckenrennen” zur Beschreibung des Aufstiegskampfs aufgenommen.
Maximal 63 Punkte wird der Zweitliga-Meister holen können. Das hat dem 1. FC Köln zuletzt 2019 zum Wiederaufstieg gereicht. Der Hamburger SV kann bestenfalls auf 62 Punkte kommen, der 1. FC Magdeburg auf 59 Zähler.
Die Kölner haben schon neun Niederlagen auf dem Buckel, die Hamburger sechs und die Magdeburger sieben. Das alles ist kein Ausweis von Qualität, mit der man 2025/26 in der Bundesliga bestehen könnte.
Schon eine einigermaßen stabile Siegesserie würde jetzt zum sicheren Aufstieg genügen. Aber keiner in diesem Schneckenrennen der Hasenfüße sticht mit Dominanz und Souveränität auf dem Rasen hervor.
Man muss der Wahrheit ins Gesicht blicken: Die 2. Liga ist zwar spannend und begeistert die Massen, weil jede Prognose von der Realität überholt wird. Aber erstliga-reif kickt da gerade nichts, was Richtung Oberhaus tippelt.
Einen beschleunigten Montag wünscht
Euer Pit Gottschalk
Erfrischung am Morgen
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⚽️ Respektlos! Rüdiger zum Rapport
https://youtu.be/nnGxoKRLZSA?si=lnmguttFs4a3juSW (Opens in a new window)Von Erik Roos
Auf Fahnen, auf Bannern, auf Trikots: Die Forderung nach "Respekt" ist im weltweiten Fußball omnipräsent, auch in Sevilla hängt ein entsprechendes Spruchband unter dem Stadiondach. Schade nur, dass die Botschaft zumindest bei Real Madrid und Antonio Rüdiger noch immer nicht angekommen ist, ganz im Gegenteil.
Respekt vor Schiedsrichtern ist bei den Königlichen jedenfalls Fehlanzeige. Wer seit Monaten eine Verschwörung gegen sich wittert, regelmäßig die Unparteiischen im eigenen TV-Kanal als Real-Feinde darstellt und sich in einer Opferrolle suhlt, schafft die Grundstimmung für das, was am Ende des Pokalfinals passierte.
Auf diese Art angeheizt fühlte sich Rüdiger offenbar dazu berechtigt, den Schiedsrichter weit unter der Gürtellinie anzugehen. Für einen deutschen Nationalspieler ist das ein Armutszeugnis - ganz egal, wie emotional es in der Verlängerung eines Pokalfinales zwischen zwei Erzrivalen zugeht.
Kein Zweifel: Kritik an Schiedsrichtern muss immer erlaubt sein, auch die 2023 initiierten Ermittlungen gegen Barcelona wegen "aktiver Bestechung" müssen thematisiert werden. Aber: Jeder Profi sollte auch in dieser Gemengelage wissen, wo die Grenzen sind. Und diese wurden in Sevilla deutlich überschritten.
Die wahrscheinliche und einzig logische Folge ist eine lange Sperre für Rüdiger, aber auch ein paar warme Worte von Seiten des DFB wären für den Nationalspieler angebracht - gerne auch intern, dann aber bitte umso deutlicher. Denn auch der DFB hat sich schließlich die Forderung nach "Respekt" auf die Fahne geschrieben.
Erik Roos ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)
⚽️ Immer wieder sonntags
https://youtu.be/INF5Wb0h6B0?si=I5lBEmj4ZcgNT4On (Opens in a new window)Nur 1:1! Bochum droht am Freitag der Bundesliga-Abstieg (Opens in a new window)
Schalke und Bochum: Vom Niedergang des Ruhrpottfußballs (Opens in a new window)
⚽️ Heute im Fernsehen
18 Uhr, Sport1: Frauen-Bundesliga, VfL Wolfsburg - TSG Hoffenheim

⚽️ Klick gemacht
https://youtu.be/YZeXJqdllIc?si=d5A2fL0FLd_ttb3j (Opens in a new window)Riesenzoff um BVB-Tor
Nach einer dramatischen Nachspielzeit trat Borussia Dortmund zum fünften Mal in Serie mit drei Punkten im Gepäck die Heimreise aus Sinsheim an. Doch über das Sportliche sprachen die Protagonisten anschließend nicht. Vielmehr sorgte eine knifflige Szene vor Waldemar Antons 3:2 in der fünften Extra-Minute für Schlagzeilen: Nach einem Doppelpass mit Serhou Guirassy erwischte Carney Chukwuemeka im TSG-Strafraum Torwart Oliver Baumann bei einem Zusammenprall mit dem Knie am Kopf. Anschließend prallte der Ball zu Guirassy, der Anton bediente. Während die Dortmunder jubelten, sank Baumann zu Boden und fasste sich an den Kopf: Der Keeper trug eine deutlich sichtbare Beule an der Stirn davon. Dass der Treffer trotz VAR-Überprüfung Bestand hatte, sorgte für Aufruhr bei Hoffenheim. "Skandal-Entscheidung", so Trainer Christian Ilzer am Sky-Mikrofon. Stimmt das? Zum Video: Hier klicken! (Opens in a new window)
⚽️ Armer Harry Kane! Seine Gelbsperre ist nicht fair

Von Alex Steudel
Der arme Harry Kane. Verpasst wahrscheinlich ausgerechnet jetzt, da er mit 31 Jahren den ersten Titel seiner Karriere gewinnt, das entscheidende Spiel. Wegen einer lächerlichen Gelbsperre. Das ist, als würde man zur eigenen Hochzeit nicht zugelassen.
Pfarrer: "Möchten Sie, Harry Kane, die hier anwesende Meisterschale in Ihren rechtmäßig leeren Pokalschrank räumen - so antworten sie mit ,Ja, ich will'. Wenn jemand der Anwesenden etwas einzuwenden hat, möge er jetzt sprechen oder auf ewig schweigen."
DFB: "Mooooment!"
Die Vorgeschichte: Gegen Mainz sah der 100-Millionen-Mann die fünfte Gelbe Karte der Saison und fehlt deshalb am 32. Spieltag in Leipzig, wo die Bayern (acht Punkte Vorsprung) wahrscheinlich den ersten Titel seit 2023 holen.
Abgesehen davon, dass es obendrein eine umstrittene Karte war: Kane, der in seiner Karriere weniger Titel gewonnen hat als Alexander Madlung und Benny Lauth, kann nicht fassen, warum er jetzt gesperrt wird. Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft hat seine Verwarnungen sauber verteilt über die ganze Saison bekommen, die erste am ersten Spieltag.
Und er hat zu meinem Erstaunen darauf hingewiesen, dass das in der Premier League nicht möglich wäre.
In England wird für ein Spiel gesperrt, wer fünf Gelbe Karten zwischen dem ersten Tag einer Saison und dem 31. Dezember sieht. Ich gebe zu: Ich wusste das nicht.
Wenn man recherchiert, merkt man erst, wie derb unterschiedlich in den verschiedenen Ligen die Regeln sind.

In Italien kommt es schon nach vier (und acht) Verwarnungen zur Sperre. In Holland wird zwar wie in der Bundesliga nach der fünften und zehnten Gelben Karte ein Spiel Pause verschrieben, anschließend jedoch nach jeder weiteren Verwarnung. Und: Gelbe Karten werden dort in die neue Saison mitgenommen.
In Spanien zählen sie in Pokalwettbewerben ausgesprochene Gelb-Verwarnungen mit. In den USA gibt es Sperren nach 5, 8, 11 und 13 Gelben Karten - plus immer höher werdende Geldstrafen.
Verrückt.
Ich muss sagen, im Fall Kane fühle ich aus einem weiteren Grund mit. Andere metzgern sich durch die Liga und werden genauso hart bestraft. Kanes vier Vergehen bis zum Mainz-Spiel: Meckern, Gegenspieler zur Rede gestellt, Gegner festgehalten, Gegenspieler zur Rede gestellt.
"Sorry, Mister, that was not so nice" - Gelb!
Der Mann ist so nett, dass er bei Tarifverhandlungen 25 Prozent mehr Gehalt bieten würde, obwohl die Arbeitnehmer 10 Prozent fordern.
Das Fehlen in Leipzig tue "weh, das sticht. Aber ich werde da sein und die Jungs unterstützen, wie immer", hat Kane nun nach dem 3:0 gegen Mainz gesagt. Der Mann ist Gentleman vom Scheitel bis zum Stollen. "Ich werde genauso feiern wie jeder andere auch."
Gott sei Dank.
Steudel-Kolumnenbuch signiert – hier gibt es das!
Steudel-Kolumnen gibt es auch als Buch. Titel: Alarmstufe Bayern! Die 120 besten Geschichten eines kuriosen Fußballjahres, 319 Seiten, 15,99 Euro: Hier bestellen! (Opens in a new window) Wer fürs gleiche Geld ein signiertes Exemplar bevorzugt: Einfach eine Mail schreiben – an post@alexsteudel.de (Opens in a new window)
⚽️ Was sonst noch so los ist
https://youtu.be/Cb0ugRZM12w?si=DHXbnwWhUsV9a4-L (Opens in a new window)Dritte Meisterschaft in Folge
Der Titel-Hattrick ist perfekt: Die Fußballerinnen des FC Bayern München haben sich vorzeitig die deutsche Meisterschaft gesichert. Das Team des scheidenden Trainers Alexander Straus holte mit einem zähen 3:1 (1:1) gegen den SC Freiburg den dritten nationalen Titel in Folge. Insgesamt feierten die FCB-Frauen unter den Augen von Präsident Herbert Hainer und Sportvorstand Max Eberl ihre siebte Meisterschaft. Zum Video: Hier klicken! (Opens in a new window)
https://www.sueddeutsche.de/sport/liverpool-meisterfeier-titelgewinn-trainer-arne-slot-li.3243037 (Opens in a new window)https://www.kicker.de/haengepartie-um-real-und-xabi-alonso-beendet-brasilien-bayers-warten-1114596/artikel (Opens in a new window)https://www.fr.de/sport/fussball/watzke-nennt-bedingung-fuer-hummels-rueckkehr-dann-ist-der-mats-die-erste-alternative-93702913.html (Opens in a new window)https://home.1und1.de/magazine/sport/fussball/legende-fussballs-40916858 (Opens in a new window)⚽️ Alle mal herschauen
https://youtu.be/qRTY3EufwN4?si=t_MO--Lbxdxvo0p3 (Opens in a new window)Peter der Große jetzt 70! Seine besten Momente…
Zum runden Geburtstag von Peter Neururer präsentiert Sport1 ein Video mit seinen besten Momente - nicht nur beim Fußball. Zum Video: Hier klicken! (Opens in a new window)