Skip to main content

Schmackostern

Kennst Du den Brauch des Schmackosterns? Dieser war in Preußen weit verbreitet.

"Schmackostern, sw., eine ziemlich allgemein verbreitete Sitte, die darin besteht, dasz am Morgen des zweiten, in manchen Gegenden des ersten Osterfeiertages die jungen Bursche die Mädchen, und umgekehrt diese die jungen Leute im Frühschlafe überraschen und mit eingegrünten Birkenruten, den sog. Schmackosterruten, schlagen. Auch in den Familien ist die Sitte des Schmackosterns allgemein: die Hausfrau streicht mit der Rute Vater und Kinder, Kinder schmackostern Vater und Mutter, gehen auch wohl Onkel und Tante oder die Paten etc. schmackostern. Arme Kinder und alte Frauen machen daraus ein Bettelgewerbe, indem sie in die Häuser schmackostern gehen. Die Schmackosternden erhalten als Geschenke: Fladen, Speck, Eier, oft buntgefärbt und gekratzt, oder Geld. Der Brauch wird als ein symbolischer dahin gedeutet, dasz in der neu erwachenden Natur auch der Mensch aus dem Schlafe zu erwachen habe, resp. zu erwecken sei."

Zitat des Tages aus: Preussisches Wörterbuch. Ost- und Westpreussische Provinzialismen in alphabetischer Folge, Band L-Z, Hermann Frischbier, Berlin, 1883

Außerdem …

In dem Kinderbuch Karl und Marie von Elise Averdieck (1808-1907) wird das Osterfest in einer wohlhabenden Hamburger Familie beschrieben. Ich habe den Text hier für Dich abgeschrieben (Opens in a new window).

Weitere Kapitel findest Du hier (Opens in a new window). Unterstütze meine Arbeit, damit ich den Rest des Buches auch zugänglich machen kann.

Topic Zitat des Tages