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informatorium familia historica - Ausgabe 2

Newsletter des Blogs Familienleben einst & heute

In dieser Ausgabe: 15% Rabatt auf alle Webinare, neue Webinar-Termine, neuer Blogpost "Frühkindliche Betreuung in der NS-Zeit", Podcast Folge 3 ½ jetzt mit Transkript, Tweet der Woche, Zitat der Woche

Neuigkeiten:

Die Sommerpause ist vorbei und das Bloggen geht weiter! Im heutigen Blogpost geht es um die frühkindliche Betreuung in der NS-Zeit und am 1.9. um eine spezielle Form der Ehe. Mitglieder bei Steady und Patreon bekommen den Beitrag schon eine Woche vorher per Mail!

Podcast-News

Im September kommt auch der Podcast aus der Sommerpause zurück. Alle bisherigen Folgen findet Ihr hier: podcast.familie-historisch.de (Opens in a new window)

Für die Folge 3 ½ - 10 Fun Facts über den Kinderwagen habe ich ein Transcript hinzugefügt. Für alle, die lieber lesen als hören. Die ½-Folgen sind exklusiv für Mitglieder.

Das Sommerangebot endet bald!

Wer sich bis zum 31. August 2022 bei bei Steady (Opens in a new window) oder Patreon (Opens in a new window) anmeldet, bekommt einen Rabattcode über 15% für alle Online-Kurse, die 2022 stattfinden (über DigiStore24). Sei dabei!

Termine:

In allen September-Kursen sind noch Plätze frei. Im letzten Newsletter hatte sich ein Fehlerteufel eingeschlichen! Die Termine für Ammenwesen, Erziehungsratgeber und Intuition waren falsch. Ich bitte um Entschuldigung. Dies sind die korrekten Daten:

Di, 23. Aug 2022, 11 Uhr - Elternschafts-Geschichte(n) (Opens in a new window) - Meet and Greet für Mitglieder von Steady und Patreon

Mi, 7. Sep 2022, 19 Uhr - Brusternährung und Säugegeschäft (Opens in a new window) - Workshop mit begrenzter Teilnahme

Sa, 10. Sep 2022, 10 Uhr - Der lange Schatten der Schwarzen Pädagogik (Opens in a new window)  - Workshop mit begrenzter Teilnahme
Sa, 10. Sep 2022, 15 Uhr - Generationenkonflikte einst und heute (Opens in a new window) - Workshop mit begrenzter Teilnahme

Do, 15. Sep 2022, 10 Uhr - Brusternährung und Säugegeschäft (Opens in a new window) - Vortrag (wird aufgezeichnet)   
Do, 15. Sep 2022, 14 Uhr - Beikostempfehlungen durch die Zeit (Opens in a new window) - Vortrag (wird aufgezeichnet)

Di, 20. Sep 2022  - Elternschafts-Geschichte(n) (Opens in a new window) - Meet and Greet für Mitglieder von Steady und Patreon, Uhrzeit wird noch bekannt gegeben

Mi, 21. Sep 2022, 19 Uhr - Das Ende des Ammenwesens (Opens in a new window) - Workshop mit begrenzter Teilnahme

Sa, 24. Sep 2022, 10 Uhr - Brusternährung und Säugegeschäft (Opens in a new window) - Workshop mit begrenzter Teilnahme
Sa, 24. Sep 2022, 15 Uhr - Beikostempfehlungen durch die Zeit (Opens in a new window) - Workshop mit begrenzter Teilnahme

Do, 29. Sep 2022, 10 Uhr - 300 Jahre Erziehungsratgeber (Opens in a new window) -  Vortrag
Do, 29. Sep 2022, 14 Uhr - Wie die Intuition aus der Säuglingspflege verschwunden ist (Opens in a new window) - Vortrag

Ihr findet alle Kurse und die Anmeldung hier (Opens in a new window). Dort erfahrt Ihr auch, wieviel Ihr mit dem Rabattcode aus der Sommeraktion sparen könnt.

Heute neu im Blog:

Frühkindliche Betreuung in der NS-Zeit

Das Baby und Kleinkind zu erziehen, war im NS-Staat alleine die Aufgabe der Mutter.

Neulich erschien Nora Imlaus neues Buch "In guten Händen". Darin geht es um Kinderbetreuung außerhalb der Kernfamilie. Nora Imlau beschreibt auf ihre gewohnt unaufdringliche und offene Art, wie Eltern die Betreuung ihrer Kinder auf eine für sie stimmige Art finden und gestalten können. Sie räumt außerdem mit alten Glaubenssätzen auf, wie damit, dass Babys ausschließlich zur Mutter gehörten oder dass es eine Patentlösung für alle gebe. Ich kann das Buch nur empfehlen. [Unbezahlte Werbung.]

Im Zuge dessen sind mir in den Social Media jedoch mehrere Kommentare aufgefallen, in denen behauptet wurde, die Nazis und speziell Johanna Haarer hätten frühkindliche Betreuung außer Haus propagiert. Ich habe mich sehr über diese Kommentare gewundert (Opens in a new window), denn das Gegenteil ist der Fall.

Ich kann nur vermuten, dass diese Fehleinschätzung daher kommt, dass ja Organisationen wie der BDM (Bund Deutscher Mädel (Opens in a new window)) eine große Rolle im NS-Staat spielten. Es stimmt, dass der Staat Einfluss auf die Erziehung nehmen wollte, doch im Kleinkindalter geschah dies primär über die Beeinflussung der Mütter durch Mütterschulen, Ärzt:innen, ihre eigene Zeit im BDM und so weiter.

Zwar lesen wir immer wieder Sätze wie diese:

"Die Aufgabe, ein Kind zu erziehen, wird von den Eltern nur selten vollkommen gelöst. Und zwar in erster Linie deswegen, weil Vater und Mutter naturgemäß ihrem eigenen Fleisch und Blut gegenüber nicht die für eine Erziehungsaufgabe nötige objektive Einstellung besitzen. Ihnen fehlt in vielen Fällen der klare Blick für die Schwächen, oft aber auch für die Vorzüge ihrer Kinder. Weiterhin wird durch den Mangel an Distanz, der sich fast immer als Folge ständigen Beisammenseins zwischen den einzelnen Familienmitgliedern entwickelt, die Autorität der Eltern gewöhnlich derart geschwächt, daß ihre Anordnungen einfach überhört und nicht befolgt werden." Kinder - Glück und Sorge der Mutter, Dr. med. Luise von Seht, 1939

Derartige Ausführungen beziehen sich aber auf Kinder jenseits des Kleinkindalters. Es war klare Aufgabe der Mutter - und nur der Mutter - das Baby und Kleinkind zu versorgen. Die gute Mutter war Hausfrau, stillte, bekam viele Kinder und ließ sich das Heft in der Erziehung (Opens in a new window) nicht aus der Hand nehmen.

"Ihr Kind zu erziehen, ist für die Mutter eine ebenso selbstverständliche und naturgewollte Aufgabe, wie seine Ernährung und seine Pflege. Sie steht dem Kinde durch stärkste blutmäßigste Bindungen am nächsten und ist deshalb seine ihm vorbestimmte Erzieherin. Sie muß immer danach trachten, die Führung zu behalten, wenn außer ihr noch andere Personen das Kind betreuen." Die deutsche Mutter und ihre erstes Kind, Johanna Haarer, 1938

Diese "anderen Personen", von denen Haarer hier spricht, sind Verwandte oder angestellte Haushaltshilfen. Auch diese Betreuung fand in der Regel im Elternhaus statt. Doch Haarer warnt die Mütter, dass diese Hilfe bei der Kinderbetreuung auch störend (Opens in a new window) sein könne.

"Sobald mehrere Menschen sich mit dem Kind beschäftigen, ist die Regelmäßigkeit seines Tagesablaufes und die Einhaltung der nötigen Pflegegrundsätze nur zu leicht gefährdet. Es erheben sich alle möglichen Meinungsverschiedenheiten. Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind, Johanna Haarer, 1938

Bei den Angestellten ist das ja noch relativ einfach. Ihnen werden Anweisungen zum Umgang mit dem Kind gegeben, an die sie sich zu halten haben. Bei den Verwandten und insbesondere bei den Großmüttern ist das schon schwieriger (Opens in a new window). Die Konflikte, die Eltern damals mit den Großeltern hatten, waren dieselben wie heute - nur mit umgedrehten Vorzeichen.

Lies weiter im Blog ...

Tweet der Woche

https://twitter.com/FamilienlebenEH/status/1559943889552908290?s=20&t=rK4Ji8oYR9CoMtp4KLsZZQ (Opens in a new window)

Zitat der Woche

"Laß es aber nie zu lange sitzen; die zarten Rückenknochen können die Last nicht lange tragen, und wechsle immer mit Liegen, Sitzen und Tragen ab. Das beständige Tragen, vorzüglich in gedrückter Stellung, fest in den Mantel gepackt, ist auch schädlich, da die Knochen noch ohne Festigkeit sind. Doch halte ich einen vorsichtig um das Kind gefaßten Kindermantel, der jetzt in vielen Ländern ganz verworfen, in andern dagegen unentbehrlich erscheint, für weit zweckmäßiger, als das fest gehaltne, auf einem Arm fortwährende Tragen in einem kleinen, den das Kind trägt. Nichts schützt ein sich hin und her werfendes Kind mehr sowohl den Rücken, als vor Herabfallen. Kann es erst ohne Hülfe von Polstern sitzen, so laß es oft auf dem Fußteppiche sitzen und liegen, neben sich allerhand Spielzeug, das fortrollt und beweglich ist; bald wird es sich nachbewegen, und die fortgerollte Kugel durch Kriechen erreichen."
Gesammelte Briefe von Julie, Band 3, Caroline Engelhard, Leipzig 1830, S. 113f (Opens in a new window)

Herzliche Grüße

Karin Bergstermann

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