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Unser Göttinnenerbe

Du kennst Athene, Aphrodite, Kali und Shiva, aber nicht Idun, Hel und Ziva? Wenn du diesen Text liest, bist du aller Wahrscheinlichkeit nach in Mittel- oder Nordeuropa, noch wahrscheinlicher in Deutschland geboren und aufgewachsen. Zu allererst sei zu erwähnen, dass die Welt in die wir uns hier begeben werden, keine Landesgrenzen oder Nationen kennt. Und selbst wenn, dann lehrt uns die Geschichte, dass Nichts von Dauer ist. Doch zurück zu unseren Wurzeln – die halten uns, die Töchter der Hexen, schon seit einiger Zeit nicht mehr so stark, wie sie es eigentlich sollten. Und so schweben wir etwas hilf- und rastlos durch die Welt. Dabei entdecken wir viele, weit entfernte Kulturen, in Indien, Kolumbien, China und anderen Ländern. Kulturen von denen wir uns Heilung und Halt versprechen, denn diese Kulturen schafften es ihr Wissen über tausende Jahre bis zum heutigen Tag zu bewahren. Und so praktizieren wir Yoga, essen ayurvedisch und lassen uns von Rebozotüchern umwickeln. Und so demütig und ehrfürchtig ich vor diesen unvergleichlichen Errungenschaften stehe, so muss ich mir doch auch eingestehen, dass dies weder unsere Traditionen sind noch wir unsere Wurzeln darin finden werden.

Uns Frauen, auf diesem Stückchen Erde, ist so viel wertvolles Wissen entrissen worden, es wurde über Jahrhunderte missbraucht, gestohlen und letztendlich mit den Frauen verbrannt, die dieses Wissen in sich trugen.

Doch wir können sicher sein, dass dieses Erbe sehr viel stärker ist als die, die es vernichten wollen. Denn es ist noch überall zu finden. Du kannst dir sicher sein, dass in jeder christlichen Tradition, in jedem Feiertag und in vielen Bräuchen die große Göttin in einem ihrer Archetypen zugrunde liegt. In diesen Texten legen wir sie wieder Schicht für Schicht frei und neben dem wertvollen Wissen, dass wir daraus gewinnen (vor dem so viele M(ä)nnchen in der Geschichte so schreckliche Angst haben und hatten), wird uns die Große Göttin vor allem vieles über uns offenbaren. Über unsere Weiblichkeit, unser zyklisches Leben und unsere Verbundenheit der Natur. Alle Rituale um sich mit der Göttin zu verbinden werden zugänglich und umsetzbar sein. Du darfst sein wie du bist. Du sollst sein wie du bist, roh, pur, echt.

Auf dieser Reise wird offenbar, dass auch unsere ursprüngliche Kultur voller Wunder und Liebe ist, voller Strahlen des Lichts. Und trotzdem wirst du dir eingestehen müssen, dass hier eben auch die wilden Winterstürme herrschen und die Dunkelheit eine Hälfte des Jahres in ihrer Macht hat. Unsere Göttinnen sind liebend, aber auch verschroben, wild und unangepasst. Wie wir es sind, waren und sein sollen. Und genau das, die Göttin, die Natur und wir selbst in unserer Gänze, mit allem Licht und aller Dunkelheit sind der Schlüssel zu unserem Ursprung.

Mit Wärme

Anne

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