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Das Gefühl, fremd im eigenen Körper zu sein

Liebe Leserin,

es ist Freitagmorgen und Sie lesen den Info-Letter zu Systemischer Therapie bei belastetem Essverhalten von mir, Nora Stankewitz, Systemischer Therapeutin und Beraterin für Intuitiv Essen lernen.

Heute:
✔ Wenn sich der eigene Körper fremd anfühlt
✔ Den Weg zurück zur Körperverbindung finden
Teilnehmen: Intuitiv essen lernen – Kennenlern-Programm startet wieder
am 7. Mai

#1 – Fremd im eigenen Körper: Eine gemeinsame Erfahrung

Der eigene Körper wie ein Haus, in dem ich wohne, aber das ich nie richtig kennengelernt habe. Was ich mir nie heimelig eingerichtet habe, in dem ich nicht weiß, wo was steht, was ich hier darf und was nicht. Sich fremd fühlen und irgendwie nicht willkommen.

Mit dieser Erfahrungsmetapher können viele Frauen mit belastetem Essverhalten mitfühlen: das Gefühl, vom eigenen Körper entfremdet zu sein.

Die Körperentfremdung kann sich auf verschiedene Weise äußern:

  • Sie nehmen Hunger- und Sättigungssignale kaum noch wahr

  • Körperliche Empfindungen werden als störend oder bedrohlich erlebt

  • Sie betrachten Ihren Körper als "Feind", der bekämpft oder diszipliniert werden muss

  • Sie spüren eine tiefe Unzufriedenheit, egal wie Ihr Körper aussieht

  • Der Blick in den Spiegel löst Gefühle der Fremdheit aus

  • Neue Kleidung anzuprobieren löst Angst in Ihnen aus.

Diese Entfremdung entsteht nicht über Nacht. Sie ist das Ergebnis eines langen Prozesses, in dem wir lernen, äußere Regeln über innere Signale zu stellen, unseren Körper nach gesellschaftlichen Idealen zu bewerten und Erfolg an Zahlen statt an Wohlbefinden zu messen.

#2 – Wie Körperentfremdung und belastetes Essverhalten zusammenhängen

Die Ablehnung des eigenen Körpers führt oft zu restriktivem Essen, was wiederum die Körperwahrnehmung stört und uns von unseren natürlichen Signalen trennt. Je weniger wir diese Signale wahrnehmen, desto mehr verlassen wir uns auf externe Regeln – und der Kreislauf verstärkt sich.

Die Unterdrückung körperlicher Bedürfnisse kann zu emotionalen Essanfällen führen. Der Körper, der lange ignoriert wurde, meldet sich dann umso vehementer, oft in Form von überwältigendem Hunger oder emotionalem Essen.

Die ständige Bewertung des Körpers hält uns in einem Zustand der Selbstkritik. Diese chronische Unzufriedenheit schafft emotionalen Stress, der wiederum das Essverhalten beeinflussen kann.

"Wir können nicht in Frieden mit unserem Essen leben, wenn wir im Krieg mit unserem Körper sind."

Die gute Nachricht: So wie wir gelernt haben, unserem Körper zu misstrauen, können wir auch wieder lernen, ihm zu vertrauen und uns in ihm heimisch zu fühlen.

#3 – Drei Wege zurück zur Körperverbindung

Der Weg von der Entfremdung zur Verbindung ist ein Prozess, der Zeit, Geduld und Unterstützung braucht. Hier sind drei systemische Ansätze, die dabei helfen können:

1. Die Körpergeschichte verstehen

Unsere Beziehung zum Körper hat eine Geschichte mit prägenden Erfahrungen, Botschaften und Schlussfolgerungen. Diese Geschichte zu verstehen – ohne Schuldzuweisungen – öffnet die Tür zur Veränderung. Reflektieren Sie:

  • Welche Botschaften haben Sie über Ihren Körper erhalten?

  • Wann begann das Gefühl der Entfremdung?

  • In welchen Momenten fühlen Sie sich mit Ihrem Körper verbunden?

2. Die Körperwahrnehmung neu schulen

Jahrelange Unterdrückung von Körpersignalen lässt sich durch bewusste Übungen wieder umkehren. Beginnen Sie mit kleinen, sanften Schritten:

Tägliche Mini-Übung: Nehmen Sie sich dreimal täglich eine Minute Zeit, die Augen zu schließen und zu spüren: Was fühlt mein Körper gerade? Hunger, Sättigung, Müdigkeit, Anspannung? Beobachten Sie ohne Bewertung.

Diese einfache Praxis kann mit der Zeit die Verbindung zu Ihrem Körper wieder stärken und Ihre natürliche Intuition wiederbeleben.

3. Den Körper als Verbündeten sehen lernen

Die Art, wie wir über unseren Körper denken und sprechen, formt unsere Beziehung zu ihm. Beginnen Sie bewusst damit, eine neue Perspektive zu entwickeln:

  • Welche Funktionen erfüllt Ihr Körper täglich für Sie?

  • Was ermöglicht er Ihnen zu erleben und zu fühlen?

  • Wie könnte ein respektvoller Dialog mit Ihrem Körper aussehen?

Stellen Sie sich vor, Ihr Körper wäre ein langjähriger Freund, mit dem Sie sich wieder versöhnen möchten. Welche Worte würden Sie wählen?

#4 – Teilnehmen: Intuitiv essen lernen - Therapie-Programm im Mai

In meinem 4-wöchigen Kennenlern-Programm „Intuitiv Essen lernen“, das wieder am 7. Mai startet, lernen Sie unter anderem erste, intensive Schritte hin zu einem Dem-eigenen-Körper-Zuhören.

In diesem Programm begleite ich Sie dabei:

  • Den Ausstieg aus dem Kreislauf aus restriktivem Essverhalten, Diäten, Belohnungen zu beginnen

  • Hunger- und Sättigungssignale wieder bewusst wahrzunehmen

  • Einen respektvollen, achtsamen Umgang mit Ihrem Körper zu entwickeln

  • Die emotionale Verbindung zu Essen zu entflechten

Das Programm umfasst:

  • Drei digitale Live-Seminare in einer kleinen Gruppe (max. 6 Teilnehmerinnen)

  • Eine 90-minütige persönliche 1:1-Beratungssitzung

  • Ein Workbook, um das Gehört ganz individuell zu vertiefen

  • Praktische Werkzeuge für einen intuitiveren Umgang mit Essen

Insgesamt 6 Plätze verfügbar – Programm startet am 7. Mai

In der geschützten Atmosphäre einer kleinen Gruppe können Sie Schritt für Schritt den Weg zurück zu einem stimmigen Körpergefühl und einem entspannten Essverhalten finden. Kommen Sie gerne dazu!

Investition: 289,- € für das gesamte 4-wöchige Programm inklusive einer 90-minütigen persönlichen Beratungssitzung.

→ Jetzt anmelden und Ihren Platz sichern

Ich wünsche Ihnen ein Wochenende mit achtsamen Momenten der Körperverbindung.

Herzlich und bis bald,
Ihre
Nora Stankewitz
Systemische Therapeutin (DGSF)

P.S.:
Noch eine Leseempfehlung für Dr. Antonie Posts neues Buch “Intuitiv essen, gesünder werden, besser leben”. Antonies fundiertes Fachwissen als Ernährungswissenschaftlerin und ihre empathische Haltung macht ihre Arbeit unersetzlich auf diesem unübersichtlichen Markt an Gesundheitsinformation für Menschen mit Mehrgewicht. In ihrem neuen Buch fokussiert Sie sich auf Ernährung bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes. Ich selbst profitiere sehr von Antonies Arbeit und kann ihre Bücher und ihren Podcast uneingeschränkt weiterempfehlen.

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