artechock 19.12.-25.12.2024
Einer der Cannes-Gewinner läuft endlich im Kino an, doch angesichts der repressiven indischen Kulturpolitik kann einem der Start von Payal Kapadias wundervollem “All we Imagine as Light” dann doch auch ein wenig ins Grübeln bringen. Wie überhaupt die Filmstarts dieser vorweihnachtlichen Woche Grübel-Starts sind. Und auch sonst ist ernste Besinnlichkeit angesagt; beim Stand der deutschen Filmförderung genauso wie bei den anstehenden Kürzungen der Kulturetats. Zumindest hier gibt es jedoch einen Lichtstreif Hoffnung. In diesem Sinn möchten wir dann auch all unseren Leser:innen und Spender:innen (unsere Spendenaktion läuft wie immer bis Anfang des neuen Jahres) hoffnungsvolle Weihnachtstage wünschen.
Filmpolitik:
Alles, was an Dunkelheit möglich ist (Opens in a new window)
Ein Oscar-prämierter Song 2023, der Große Preis der Jury in Cannes 2024 – man könnte glauben, es läuft für Indien. Doch fährt man (nicht) zum Filmfest nach Kolkata, zeigt sich die so düstere wie drastische Kehrseite indischer (Kultur-) Politik – von Axel Timo Purr
Filmförderung:
Das Jammern geht weiter (Opens in a new window)
Rot-Grün knickt ein vor der FDP, so dass ein Filmfördergesetz kommt, das schlechter ist als keines – und außer den Jubelpersern jubelt keiner – von Rüdiger Suchsland
Cinema Moralia:
Hohn, Schweine, Scherben oder: Die Zerstörung der deutschen Kultur durch den Pop (Opens in a new window)
»Es geht doch, Leute!«: Easy Listening, Nachrichten aus dem alltäglichen Wahnsinn und das Gegenbeispiel Hamburg – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 341. Folge – von Rüdiger Suchsland
Neue Kritiken:
All We Imagine as Light (Opens in a new window) (F/Indien/NL/L/I/CH/USA 2024)
Bilder für das Ungreifbare: All We Imagine as Light (Opens in a new window) von Payal Kapadia erzählt von drei Frauen in Indien und ihrem Willen zur Unabhängigkeit – von Rüdiger Suchsland
Dunkelheit und Licht: Payal Kapadias All We Imagine as Light (Opens in a new window) schlafwandelt in einem betörenden indischen Neorealismus, der von der Realität und den Träumen erzählt – von Dunja BialasEs liegt an dir, Chéri (Nous, les Leroy) (Opens in a new window) (F 2024)
Die Zerbrechlichkeit des Alltags: Nach 20 Jahren Ehe ist die Luft raus, doch Christophe gibt nicht auf: Ein chaotischer Roadtrip durch die Stationen ihrer Liebe soll alles retten und verbindet Humor, Nostalgie und bittersüße Ehrlichkeit – typisch französisch – Kritik von Tatiana MollMufasa: Der König der Löwen (Mufasa: The Lion King) (Opens in a new window) (USA 2024)
Einmal König, immer König: Barry Jenkins liefert in seiner Pre-Sequel des Disney Animationsklassikers nicht unbedingt das ab, was man hätte erwarten können – Kritik von Axel Timo Purr
Neue Videokritiken:
Es liegt an dir, Chéri (Opens in a new window)
Leben gegen Liebe: Florent Bernard gelingt eine der wenigen Beziehungskomödien, die nicht tollpatschig die Tragik von Leben und Liebe nachäffen, sondern sie zartkomisch und immer wieder auch melancholisch hinterfragen, finden Margret Köhler und Axel Timo Purr.Der Spitzname (Opens in a new window)
Namen ohne Ende: Wichtige Themen am Start oder immer wieder das Gleiche, unterhaltsam oder einfach kein gutes Kino, fragen sich Felicitas Hübner und Stefan Rutz im Angesicht von Sönke Wortmanns inzwischen drittem »Namensfilm«.
Neue Podcasts:
Filmgespräche zu »Es liegt an dir, Chéri« & »Der Spitzname«
Spendenaktion:
Weihnachtszeit ist Spendenzeit! (Opens in a new window)
»The same procedure as every year!« Auch dieses Jahr heißt es bei artechock wieder: Bitte spenden auch Sie!
FOMO:
Von wegen: Stille Nacht (Opens in a new window)
Die wichtigsten Filme des Jahres, Neue Münchner Gruppe, Very britische Filme, Zwischenspiel von REVÜ, Georgisches Kino, Längste Nacht des Kurzfilmtags: Munix' FOMO im Dezember (und ein bisschen Januar) – von artechock-Redaktion