Wichtig ist uns diese Woche Claire Denis' TROUBLE EVERYDAY. Der ungewöhnliche Vampirfilm ist eine blutrünstige Angelegenheit, die ein unangenehmes Schlaglicht auf unsere Gegenwart wirft. Mit Paul Schrader kommt ein weiterer alter Bekannte in die Kinos. Dokumentarfilme schärfen außerdem den Blick auf die politische Welt. Zum Krieg in der Ukraine gibt es gerade zahlreiche Solidaritätsbekundungen mit den ukrainischen Filmemacher*innen. Das Cinema Moralia erinnert daran, dass russische Filmemacher*innen oft Dissidenten sind, zumindest nicht regimetreu, und jetzt von Festivals ausgeladen werden. Außerdem: Berlinale, Rituale. In unserem monatlichen Filmalphabet!
artechock 03.03.–09.03.2022
Neue Kritiken:
Trouble Every Day (Opens in a new window) (F/D 2001)
Die Liebeshungrigen
Claire Denis' grausame Studie menschlicher Triebe, TROUBLE EVERYDAY, läuft erstmals restauriert in den deutschen Kinos und hat auch nach über 20 Jahren nichts an Radikalität eingebüßt – Kritik von Janick NoltingThe Card Counter (Opens in a new window) (USA/GB/China/S 2021)
Der große Bluff
Paul Schrader unterläuft in THE CARD COUNTER so ziemlich alle Erwartungshaltungen an einen Spieler- oder Kriegsfilm, denn der Weg ist hier das Ziel. Das ist so cool wie atemberaubend – Kritik von Axel Timo PurrDem Leben entgegen (Opens in a new window) (S/Ö 2018)
Verlorene Kindheit
Nur wenige jüdische Kinder konnten im schwedischen Exil vor den Nazis in Sicherheit gebracht werden. Gülseren Şengezer hat ihnen in DEM LEBEN ENTGEGEN ein sensibles Denkmal gesetzt – Kritik von Dunja BialasThe Batman (Opens in a new window) (USA 2021)
Der »Batman« der Zwanziger Jahre
Die Katze und die Fledermaus: Matt Reeves hat in THE BATMAN die »Batman«-Figur mit Robert Pattinson in der Titelrolle so herausragend wie humorfrei und erstaunlich uncool verfilmt – Kritik von Rüdiger Suchsland
Interview:
»Man muss in der Wahrheit bleiben (Opens in a new window)«
Der Schauspieler Michael Kranz über seinen Dokumentarfilm WAS TUN, in dem es um Frauenschicksale in Bangladesch geht – und über die Verantwortung, mit der Welt zu tun zu haben – Interview von Christoph Becker
Cinema Moralia:
Der Dokumentarfilm und die Wirklichkeit (Opens in a new window)
Zur Lage: Vergessen wir bitte die Russen nicht! Und wie Bilder unseren Verstand aus den Angeln heben – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 266. Folge – von Rüdiger Suchsland
Berlinale 2022:
Fiktionsentzug (Opens in a new window)
Bruchlinien zwischen narrativem und dokumentarischem Film: Die Filme des »Forum« führen auch bei der Berlinale 2022 in Grenzbereiche zwischen dem Dokumentarischen und Erzählerischen. Zu den Filmen von Jerónimo Rodríguez, Jonathan Perel, Jorge Jácome und Dane Komljen – von Wolfgang Lasinger
Filmalphabet:
R_RITUAL (Opens in a new window)
Allein der Kinogang wurde zu einem Ritual, indem ich davor die ersten drei Teile angesehen habe und ein bisschen aufgeregt war, wegen des Neuen – von Nora Moschuering
Neue Videokritik:
The Card Counter (Opens in a new window)
Altmeister Paul Schraders Film stellt erneut einen einsamen Wolf in den Mittelpunkt des Geschehens und verknüpft Poker- mit Kriegsfilm. Sedat Aslan und Matthias Pfeiffer diskutieren, ob Schrader mit diesem Film an seine früheren Erfolge anknüpfen kannRegiegespräch mit Michale Kranz (Opens in a new window)
Michael Kranz' Dokumentation über Zwangsprostituierte in Bangladesch hat 2021 beim Deutschen Dokumentarfilmpreis den Förderpreis und den Publikumspreis gewonnen. Felicitas Hübner spricht mit Kranz über die Entstehung seines Films, die Dreharbeiten in Bangladesch und die Schwierigkeiten zu helfen ohne dem »White Savior Complex« zu unterliegen.