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Selma sagt was, sie weiß welber gar nicht genau, was das eigentlich ist. Sie wird es morgena uch wieder vergessen haben, weil ihre Neuronen so schnell feuern. Selma braucht jetzt ein Gespräch, um zu merken, dass sie noch am Leben ist; um zu spüren, dass sie atmet. Sie sagt.

„Haben Sie auch das Frankfurter Birnbrot so gern?“

Dann kichert sie.

Niklas merkt auf, es ist falsch, was Selma gesagt hat. Er weiß nicht genau, wie das Zitat richtig geht, er weiß noch ungefähr, woher es kommt: irgendwas mit robert Walser und auch Lenin und Max Frisch. Er kennt den genauen Wortlaut nicht, aber es juckt ihn so sehr, so sehr, zu sagen, dass das so nicht stimmen kann, was Selma gesagt hat; dabei liebt er Birnbrot in jeder Weise. Trotzdem sagt er mit voller Überzeugung:

• Nein.

Selma dreht sich zu ihm hin, wie sich eine Spinne ihrem Opfer zuwendet; sie hat aber eigentlich gar nicht vor, ihm wehzutun, sie will nur Ruhe vor den Stimmen in ihrem Kopf, will nur ,oslassen dürfen. Irgendjemand soll ihr die Welt erklären, von der sie schon viel zu viel weiß; ihr Bedürfnis, vollgelabert zu werden, funkelt aus ihr heraus. Niklas kann dieses Bedürfnis sehen, aber nicht verstehen: er weiß, er hat recht. Das ist die einzige Spur, der er jetzt folgen wird. Sein kaputter Zahn ist egal, seine Fehler sind egal: er hat recht.

• Das ist doch Robert Walser, oder nicht?, fragt er.

Selam nickt. Sie weiß es besser: es ist nicht Robert Walser. Es ist Max Frisch, der über Robert Walser erzählt. Aber es ist fair enough.

Das Nicken hat Niklas eingeschlossen, er weiß nicht weiter. Aber er würde sich schon gern unterhalten. Er hat auch Dinge, die er vergessen muss; diesen Zahn zum Beispiel. Außerdem hätte er gern, dass alle zusammensitzen, vielleicht nimmt dann die andere Frau von ihm Notiz, die mit jedem Getränk, das er jetzt trinken wird, schöner werden wird. Er hat genug Geld, um rundum einen auszugeben, und hey: warum nicht ne Birne, darum ging es doch gerade.