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Bemuttern

Antrag auf Neudefinition

Heute, anlässlich des Muttertages 2022, beantrage ich eine Neudefinition des Wortes: "bemuttern". Ab sofort solle es bedeuten "sich um die Mutter kümmern, die Mutter umsorgen"! Gerne auch "sie verhätscheln und verwöhnen".

Denn das Wort "bemuttern" in seiner jetzigen Bedeutung kann weg. Zumindest solange es das Wort "bevatern" mit derselben Bedeutung nicht auch gibt. "Bemuttern" erklärt der Duden mit "wie eine Mutter betreuen, umsorgen". Tatsächlich bräuchten wir beide Wörter nicht, denn man könnte einfach "umsorgen" sagen. Das gibt es schon, und es ist eine Tätigkeit, die mit Geschlecht überhaupt nichts zu tun hat. Nichts zu tun haben sollte! Die Tatsache, dass es "bevatern" nicht gibt, zeigt, dass die Sorge- und Versorgungsarbeit weiblich konnotiert ist. Dass es auch "Kindermädchen", "Muttersöhnchen", "Krankenschwester" in der jeweiligen Umkehrung nicht gibt, zeigt, wie alt diese Verbindung Frau/Mutter = Kümmern ist, wie tief sie sitzt. Long way to go to #EqualCare. Deshalb schlage ich also vor, das Wort umzudeuten, damit die, die all die Jahre zu kurz kamen, deren Tun zu wenig gesehen und wertgeschätzt wurde, endlich in den Fokus rücken und es dafür ein eigenes Wort gibt. Denn Sprache schafft Wirklichkeit!

In diesem Sinne: Schöne Grüße und alles Gute zum Bemutterungstag! 😊

 

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