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Unbewusstes Schubladendenken

Wir durften für das Fachkräfteportal für Genderfragen (geschlechtersensible-paedagogik.de) mehrere Übungsmodule beisteuern, sogenannte "Werkzeuge" zum Thema Geschlechterrollen für die Arbeit mit Jugendlichen. 

Der erste Text ist eine Einleitung in das Thema der #RosaHellblauFalle (Opens in a new window), den man auch gut weiterleiten kann an Menschen die damit bisher wenig Berührungspunkte hatten, vielleicht auch an Familienmitglieder, mit denen man immer wieder über die selben Punkte in Streitgespräche gerät. Damit lässt sich leichter erklären, was man eigentlich meint, welches Anliegen man hat, wenn man bei den eigenen Kindern, beim Schenken, beim KleiderKauf … darauf achtet, nicht in die Rosahellblaufalle zu tappen, weil man die Kinder nicht in binäre, enge Schubladen stecken möchte. 

Es folgt dann eine kurze Anleitung zur Selbstreflexion, die allen Übungen voran geht. Denn bevor man eine Diskussionsrunde über Geschlechterrollen (mit Kindern, mit Jugendlichen, mit Kolleg*innen, mit den eigenen Eltern…) lohnt es sich, sich erstmal selbst zu sortieren und klar zu werden.

Selbstreflexion zur Rosa-Hellblau-Falle

Nehmen Sie sich Zeit, ein paar Fragen für sich selbst zu beantworten, am besten schriftlich. Beantworten Sie sie nicht alle zum selben Zeitpunkt, sondern drucken Sie sich die folgenden fünf Fragen aus und nehmen Sie sie mit. Suchen Sie nach Antworten, während Sie Zähne putzen, während Sie Bus fahren, im Wartezimmer sitzen oder einen Spaziergang machen. Es gibt keine falschen Antworten und Sie müssen Sie auch im Anschluss niemandem zeigen. Es geht nur darum, eigene Antworten gefunden zu haben, bevor Sie dieselben und ähnliche Fragen anderen stellen und deren Antworten moderieren. Denn es ist ein persönliches Thema, und wo anders sollte die Auseinandersetzung damit beginnen, als bei sich selbst:

  • Wenn Sie sich als Mann bzw. als Frau identifizieren, woher wissen Sie eigentlich, dass Sie Mann bzw. Frau sind?

  • Als Sie Kind waren, wer hat Ihnen auf welche Weise vermittelt, dass sie ein Mädchen bzw. ein Junge sind? Wie wurde Ihnen das erklärt, in welchen Worten, in welchen Momenten, durch welche Aussagen oder Regeln?

  • Wie ging es Ihnen damit? Waren die Regeln und Erwartungen stimmig zu dem, was Sie selbst empfunden haben? Hat Ihr Verhalten, Ihr Aussehen, Ihr Auftreten dazu gepasst?

  • Waren Sie ‚richtig‘ in den Augen der Erwachsenen oder sollten Sie sich ändern? In welchen Punkten? Und sind Sie der Aufforderung gefolgt?

  • Und wie sieht es heute damit aus: Welche Erwartungen werden an Sie herangetragen allein aufgrund Ihres Geschlechts? Mit welchen fühlen Sie sich stimmig, und gibt es Erwartungen, denen Sie nicht entsprechen (wollen)?

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Quelle:
„Geschlechtersensible Pädagogik“ ist das Portal zu Geschlechterfragen für pädagogische Fachkräfte, basierend auf den @meintestgelaende Beiträgen junger Menschen.

https://www.geschlechtersensible-paedagogik.de/werkzeuge/geschlechterrollen/

https://www.geschlechtersensible-paedagogik.de/werkzeuge/geschlechterrollen/thema-geschlechterrollen-eine-einfuehrung/

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