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Mit Frau Hedi auf der Elbe

Blick auf Kräne im Hamburger Hafen

Wer einmal an einem Hochsommertag ein Konzert in einem Hamburger Klub wie dem Logo oder dem Gruenspan besucht hat, berichtet meist noch Jahre später beeindruckt von dieser Hitzeerfahrung. Viel schöner ist es daher, an warmen Abenden ein Konzert auf einem Schiff zu erleben und dabei entspannt durch den Hafen zu schippern.

Möglich ist dies seit 20 Jahren auf der Barkasse Frau Hedi. Auf das subkulturelle Boot (und die Schwesterschiffe) passen nicht einmal 100 Personen. Und dazu gehört meist auch ein DJ – oder ab und zu sogar mal ein paar live aufspielende Musikanten. So auch in dieser Woche, als am Mittwoch gleich zwei spannende Bands von den Landungsbrücken ablegten.

Zunächst spielte die Hamburger Formation Grundeis (Öffnet in neuem Fenster) ihren wundersam brachialen Postpunk, danach verzauberte die schwedische Band Agent Blá (Öffnet in neuem Fenster) mit melodisch-melancholischem Indiepop den Trip über die Elbe an Hafenkränen, Containerstapeln und riesigen Frachtern vorbei. Es ist schon ein besonderer Moment, gefühlt mit einer Nussschale dicht an einem mehrere hundert Meter langen Containerschiff vorbeizutuckern.

Starker Wellengang, der im Hamburger Hafen auch bei Windstille immer mal wieder aufkommt, stellt dabei eine besondere Herausforderung für die Bands da. Wo soll man sich bloß festhalten, wenn beide Hände bereits die Gitarre bespielen? Doch trotz kurz erschrockenem Gesichtsausdruck wurde auch diese Situation mit Bravour gemeistert.

Meist stehen die Hedi-Touren unter einem bestimmten musikalischen Motto von der Adriano-Celentanto-Huldigungsfahrt bis hin zum David-Bowie-Verehrungsabend. Einmal pro Stunde hält das Schiff nach wechselnden Touren durch den Hafen dann immer wieder an den Landungsbrücken und ermöglicht es, von Bord der schwimmenden Disco zu gehen und, übrigens zu günstigen Eintrittspreisen, neue Musik- und Elbefans aufzunehmen.

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