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"Komm, Radweg, komm"

17. März 2023

Liebe Lesende,

es ruft ein freudiges, aber inzwischen auch ein müdes Lächeln hervor: Seit Monaten steht "Komm, Radweg, komm" auf einem Transparent an der Autobahnbrücke in Duben. Der Radweg zwischen Duben und Neuendorf an der Bundesstraße 87 ist im Radverkehrskonzept des Kreises als dringlich eingestuft, doch er harrt noch immer der Umsetzung.  Derweil können dank einer Förderung aus dem Kreisstrukturfonds neun Kommunen neue Radwege bauen oder planen. Und auch für einen Radweg zwischen Halbe und Teurow gibt es zumindest gute Aussichten.

Planung und Bau von Radwegen sind meist langwierige Geschichten. Planungshoheiten, also wer eigentlich für die Straße zuständig ist (Bund, Land, Kreis oder Kommune), Eigentumsverhältnisse für Grundstücke, Naturschutzbelange, Fahrzeugfrequenzen und mehr müssen dabei berücksichtigt werden. Das gilt auch für den Radweg von Teurow nach Halbe, für den eine Bürgerinitiative in der Kreistagsitzung im Januar geworben hatte. Weil die Straße eh' erneuert werde und die Strecke Schulweg ist, sei der Radweg dringend geboten, so die Argumentation. 

Am Mittwoch wurde diese Petition vom Kreistag beantwortet (Öffnet in neuem Fenster). "Das Ansinnen, zum Schutz der Anwohner und Kinder auf der kurvigen und zum Teil engen Straße nicht mit dem Fahrrad fahren zu wollen, ist nachvollziehbar", heißt es in dem Schreiben. Weil sich Planungsprozesse über einige Jahre hinziehen und der Bau in den mittelfristigen Planungen des Landkreises Dahme-Spreewald nicht vorgesehen sei, sind "im aktuellen Haushaltsplan keine Mittel für Planung und Bau des in Rede stehenden Radweges enthalten". Wie die finanzielle Situation des Landkreises in den kommenden Jahren aussehen werde, sei derzeit nicht absehbar. Die Ankündigung, dass die Kreisverwaltung nach einer Lösung suchen wolle, wurde im Kreistag sogar verstärkt: Es solle nach Finanzmitteln im Haushalt gesucht werden, um mit den Leistungsphasen 1 bis 3 (also ersten Planungen) beginnen zu können. 

Die Bürgerinitiative (BI) nahm es positiv auf, dass ihr Anliegen nachvollziehbar sei und eine mittelfristige Umsetzung angestrebt werde. "Wobei natürlich für uns nicht ersichtlich ist, was mittelfristig bedeutet. Im Kreistag hieß es dazu, drei bis vier Jahre", sagt Ingo Ebel, der als Gemeindevertreter von Halbe die Petition übergeben hatte. Das kreisliche Radwegekonzept werde von der BI  befürwortet, "dennoch muss es für solche Fälle wie unseren flexible Lösungen geben", so die Forderung der BI.  Sie halte es zudem für widersprüchlich, "dass längere Radwege u.a. für Ausflüge gebaut/saniert werden und unsere (etwa 40) Schulkinder mit dem Elterntaxi täglich aus Sicherheitsgründen zur Schule gefahren werden müssen". Die Strecke von Teurow nach Halbe ist 1,3 Kilometer lang (außerorts). Einen Anspruch auf Schülerbeförderung gibt es bei einem Weg ab 2 Kilometer.

Transparent an der B87 bei Duben. Foto: Karen Ascher

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