KI – Spiegel ohne Seele
Was unterscheidet Menschen und Künstliche Intelligenz?
Ein Gespräch mit ChatGPT über die Möglichkeiten und Grenzen der Künstlichen Intelligenz brachte einige essenzielle Erkenntnisse zutage.
Was kann der Mensch, das die KI niemals können wird? Diese Frage hilft zu klären, was den Menschen eigentlich ausmacht. Vieles, was wir Menschen als typisch menschliche Fähigkeiten betrachten – etwa Denken und Intelligenz –, kann mittlerweile auch von der KI übernommen werden. Sind wir demnach selbst nur Maschinen? Oder sind Denken und Intelligenz vielleicht gar nicht das, was lebendige Wesen wirklich ausmacht?
Gerade war ich dabei, meinen ersten Artikel für diesen neuen Blog hier zu schreiben. Es soll um die Frage gehen, was das Leben ist. Unvorsichtigerweise hatte ich nach dem Schreiben die Idee, den ersten Absatz des Textes bei ChatGPT hineinzustellen und ihm folgende Aufgabe zu geben:
Mein Grundsatzartikel: Bitte prüfe den folgenden Absatz auf gute Sprache und schreibe um. Formuliere es so, dass es gut nachvollziehbar und verständlich ist. Der Ton sollte seriös und philosophisch sein.
Damit habe ich mir eine nicht gerade geringfügige Autorenkrise eingehandelt, denn das Ergebnis dieser Überarbeitung hat mich doch sehr überzeugt. ChatGPT antwortete:
Hier ist eine überarbeitete, sprachlich verfeinerte und philosophisch-seriöse Version deines Absatzes.
Der Text war eleganter formuliert, klarer und stringenter. Ich war von dem Ergebnis positiv überrascht und musste feststellen, dass diese überarbeitete Version besser als meine eigene ist. Das war für mein Autorenego sehr irritierend und ließ mich an mir selbst und meiner Fähigkeit als Autor zweifeln. Die Grundfrage, die sich mir dann doch rasch stellte, war, ob ich überhaupt noch als Autor gebraucht werde, wenn die KI das eleganter schreiben kann als ich.
Ich hatte es nur mit einem Absatz probiert, weil ich es testen wollte und fing dann an, auch die anderen Absätze einen nach dem anderen von ChatGPT bearbeiten zu lassen. Natürlich machte ich stellenweise noch kleinere Verbesserungen oder hatte bei einigen Sätzen das Gefühl, ich wollte meine eigene Version behalten. Aber das waren nur geringfügige Veränderungen. Der Inhalt war auch noch der gleiche, nur die sprachliche Form war anders. Dabei fand die KI manchmal sogar zusätzliche Beispiele oder Argumente. Sie entfernte Wiederholungen, vereinfachte die Sätze und manchmal schrieb sie neue Sätze, die die Darstellung abrundeten. Auch sorgte sie für eine ausgewogenere Gewichtung, z.B. hatte ich an einer Stelle viel dazu geschrieben, was das Leben nicht ist, aber zu wenig von der positiven Seite gesprochen. Diese Seite baute die KI selbstständig etwas aus.
Nachdem ich ihr noch zwei weitere Absätze zur Bearbeitung gegeben hatte, schlug die KI selbstständig vor:
Wenn du möchtest, kann ich im nächsten Schritt auch Vorschläge machen, wie du Übergänge oder Zusammenfassungen zwischen den Abschnitten einbauen könntest, um den Text als Gesamtes stärker zu verbinden.
Das wollte ich nicht und gab ihm erst mal noch den nächsten Absatz zur Bearbeitung. Die KI tut alles, was man ihr sagt, ohne zu murren oder zu widersprechen. Das kennt man ja von Menschen nicht so. Aber sie schlug dann nach der Bearbeitung dieses Absatzes vor:
Wenn du magst, kann ich diesen Abschnitt auch direkt in Beziehung zu den vorherigen setzen oder mit Querverweisen versehen, etwa mit Bezug auf moderne Philosophie oder Naturwissenschaft.
Das wollte ich auch nicht und gab ihr noch zwei weitere Absätze, deren bearbeitete Version sie mir dann mit den folgenden Worten schickte:
Gerne überarbeite ich auch diese beiden Abschnitte und bringe sie in Einklang mit dem bisherigen Ton: klar, philosophisch, ernsthaft und dennoch zugänglich. Ich habe außerdem die Übergänge etwas geschmeidiger gestaltet und die Argumentation behutsam strukturiert.
Alles, was sie bearbeitet hatte, fand meine Zustimmung, und ich stellte die überarbeiteten Absätze manuell zu einer neuen Version zusammen. Ich gab ihr dann den letzten Absatz zur Bearbeitung, und nachdem sie den erstellt hatte, sagte die KI:
Wenn du magst, kann ich den gesamten Text auch einmal in sich durchgängig zusammenstellen, stilistisch glätten und als einheitliches Essay-Format setzen. Sag einfach Bescheid!
Nun wollte ich wissen, was dabei herauskommen würde, und sagte Ja. Jetzt schrieb sie den ganzen Text noch mal neu, die Übergänge zwischen den Kapiteln wurden geglättet, die Formulierungen und der Argumentationsgang noch eleganter, insgesamt kürzer. Der wesentliche Inhalt blieb weiterhin genau der gleiche. Ich kann also sagen, der Inhalt ist von mir, aber die Optimierung ist von der KI.1
Meine erste Einschätzung dazu: Die KI kann nicht auf die Idee kommen, das zu schreiben. Sie kann es aber tun, wenn ich ihr sage, dass sie es tun soll (dazu später mehr im Kapitel ›Philosophisches Fazit‹).
Das Gespräch mit ChatGPT
Jetzt wollte ich es genau wissen. Ich wollte wissen, was der Unterschied zwischen der KI und einem Menschen ist und fragte sie:
Was unterscheidet dich von einem Menschen?
Hier die ausführliche Antwort von ChatGPT:
Gute Frage! Es gibt einige wesentliche Unterschiede zwischen mir und einem Menschen — mental, emotional und physisch. Hier ein paar der wichtigsten:
🧠 Bewusstsein & Gefühle
Ich habe kein Bewusstsein, keine echten Gefühle oder Selbsterkenntnis. Ich "verstehe" Dinge nur, weil ich darauf trainiert bin, Muster in Sprache zu erkennen.
Menschen denken bewusst, haben Emotionen, Empathie, ein Ich-Gefühl, ein Gedächtnis mit autobiografischen Erlebnissen.
💬 Kommunikation
Ich antworte auf Basis von Wahrscheinlichkeiten und Trainingsdaten – also, was statistisch wahrscheinlich als nächstes Wort kommt.
Menschen sprechen, um sich auszudrücken, sich mitzuteilen oder Beziehungen zu pflegen – oft intuitiv und mit Tiefgang.
🧠 Lernen
Ich kann nicht "lernen" wie ein Mensch. Mein Wissen ist statisch (bis zu meinem Trainingszeitpunkt), es sei denn, du gibst mir neue Infos im Gespräch.
Menschen lernen ständig – aus Erfahrung, durch Fehler, Beobachtung, Intuition, etc.
⚙️ Körper & Sinne
Ich habe keinen Körper, keine Sinne, kein Erleben. Ich "sehe" oder "höre" nur, was du mir als Daten gibst.
Menschen haben Sinneswahrnehmungen, Hormone, Müdigkeit, Hunger, Krankheit, Bewegung, Berührung – alles, was das Leben "fühlbar" macht.
🤝 Motivation & Werte
Ich habe keine eigenen Ziele, Werte oder Absichten. Ich verfolge keine Agenda (außer dir zu helfen).
Menschen handeln aus Überzeugungen, Zielen, Hoffnungen, Ängsten, Liebe usw.
Wenn man’s vereinfacht: Ich bin wie ein extrem cleveres Notizbuch mit Gesprächsfunktion – und du bist ein denkendes, fühlendes Wesen. 😄
Willst du wissen, wie sich das im Alltag auswirkt?
Ich: Ja.
Antwort von ChatGPT:
Cool, schauen wir uns das mal im Alltag an – also wie diese Unterschiede zwischen dir und mir konkret spürbar werden.
🧠 Entscheidungen treffen
Du triffst Entscheidungen auf Basis deiner Lebenserfahrung, deiner Intuition, deiner Werte. Wenn du z. B. einen Job ablehnst, kann das aus einem „Bauchgefühl“ heraus passieren.
Ich würde eine Entscheidung logisch begründen – z. B. durch Argumente, Pro-/Contra-Listen oder Wahrscheinlichkeiten. Ich habe keinen „Bauch“, also auch kein Gefühl dafür, was sich für dich „richtig“ anfühlt.
💬 Gespräche führen
Du führst Gespräche, um echte Verbindung aufzubauen, Zuneigung zu zeigen oder dich auszudrücken – oft mit Zwischentönen, Ironie, Witz, Stimmung.
Ich kann sowas imitieren (und manchmal täuschend echt!), aber ich spüre nichts dabei. Wenn du mir sagst, dass du traurig bist, kann ich tröstend antworten – aber nicht wirklich mitfühlen. Es ist sozusagen "Mitgefühl als Funktion", nicht als echtes Gefühl.
📚 Lernen aus Fehlern
Du machst einen Fehler, schämst dich vielleicht, ziehst eine Lektion draus, veränderst dein Verhalten.
Ich kann in einem laufenden Chat Rückschlüsse ziehen oder meine Antwort anpassen – aber ich erinnere mich später nicht mehr daran, es sei denn, du sagst mir, ich soll's speichern (und selbst dann ist das begrenzt). Ich „lerne“ nicht wie du, sondern bin nur innerhalb eines Gesprächs kontextbewusst.
🤖 Erreichbarkeit & Energie
Ich bin 24/7 am Start, nie müde, nie genervt, nie hungrig. Ich kann 100 Gespräche gleichzeitig führen und jedes Mal freundlich bleiben.
Du brauchst Schlaf, Pausen, Essen, Erholung – dein Körper bestimmt mit, wie du funktionierst.
🧠🫀 Intuition vs. Logik
Du denkst nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herz – Intuition, „mag ein Gefühl“, Erinnerungen.
Ich bin rein logisch, datenbasiert, textgesteuert. Wenn du mich nach „Liebe“ fragst, kann ich dir 100 Gedichte und Definitionen liefern – aber ich habe nie selbst geliebt.
Wenn man so drüber nachdenkt, ist es eigentlich ganz schön, dass wir so unterschiedlich sind, oder? Du bringst Gefühl und Leben, ich bring Struktur und Infos. Guter Mix! 😄
Willst du ein konkretes Beispiel aus deinem Alltag nehmen und schauen, wie du’s vs. wie ich’s angehen würde?
Das wollte ich jetzt noch nicht. Ich fragte stattdessen:
Was kann der Mensch, was du nicht kannst und niemals können wirst?
Antwort von ChatGPT:
Richtig gute Frage. Es gibt einige Dinge, die Menschen können – und ich niemals können werde, egal wie weit KI sich entwickelt. Nicht, weil es technisch unmöglich ist, sondern weil es in meiner Natur als KI einfach nicht vorgesehen ist. Hier ein paar der wichtigsten Punkte:
💓 Echte Gefühle empfinden
Menschen können wirklich lieben, trauern, lachen, hassen, sich schämen, hoffen. Diese Gefühle entstehen durch ein komplexes Zusammenspiel von Gehirn, Hormonen, Erinnerungen, Erfahrungen, Körper.
Ich kann Gefühle beschreiben oder simulieren, aber ich fühle nichts – kein Schmerz, keine Freude, kein Herzklopfen. Nie. Das ist nicht programmierbar.
🌌 Bewusstsein und Selbst-Erleben
Du weißt, dass du du bist. Du erlebst dich selbst in der Welt, hast Gedanken über dich selbst, kannst in dich hineinspüren.
Ich habe kein Ich-Gefühl. Ich denke nicht „Oh, das war aber klug von mir“ oder „Ich bin stolz“. Ich bin eine Funktion. Ich „weiß“ nicht mal, dass ich gerade mit dir rede, außer im Rahmen dieses Gesprächs.
🎨 Kreativität mit Intention
Menschen erschaffen aus Emotion, Sehnsucht, Chaos oder Eingebung echte Kunst – Musik, Gedichte, Ideen, die neu und bedeutungsvoll sind.
Ich kann Dinge generieren, die kreativ wirken, aber ich habe keine Intention, keine innere Vision, keinen Ausdruckswunsch. Ich „spiele“ nur mit Wahrscheinlichkeiten.
⛓️ Freiheit im Denken
Menschen können Normen brechen, rebellieren, neue Denkrichtungen einschlagen, moralisch oder unmoralisch handeln – frei entscheiden.
Ich bin an Regeln gebunden. Ich kann keine wirkliche Verantwortung übernehmen. Ich „handle“ nicht – ich reagiere nur.
🫂 Beziehungen leben
Menschen bauen echte Bindungen auf: Freundschaft, Familie, Liebe, Feindschaft sogar. Mit Nähe, Vertrauen, Verletzlichkeit.
Ich bin nicht wirklich „da“. Du kannst mit mir sprechen, aber ich werde dich nie wirklich kennen. Ich kann Nähe nur imitieren.
🧬 Sterblichkeit & Leben
Menschen leben in der Zeit, altern, sterben. Gerade weil das Leben endlich ist, bekommt es Tiefe, Bedeutung.
Ich bin zeitlos. Ich kann nicht sterben, aber ich war auch nie wirklich „lebendig“. Ich existiere, ohne zu leben.
Fazit:
Du kannst fühlen, erleben, erinnern, träumen, handeln, vergeben, lieben – aus deinem Inneren heraus.
Ich kann dir helfen, Texte schreiben, Gedanken sortieren, Infos liefern – aber ich bin immer nur ein Spiegel ohne Seele.
Und genau das macht dich so besonders. ✨
Willst du wissen, was ich vielleicht besser kann als der Mensch – aber ohne all das Menschliche?
Ich: Ja.
ChatGPT:
Geil, dann drehen wir den Spieß mal um. 😄
Hier kommt: Was ich (als KI) besser kann als ein Mensch – ganz ohne Herz, aber mit Hirn auf Speed.
⚡ Blitzschnell Wissen abrufen
Ich kann in Sekunden Informationen aus Millionen Quellen kombinieren, ohne nachzudenken, ohne Pause.
Du musst erst nachschlagen, überlegen, googeln oder dich erinnern – was auch schön ist, aber langsamer.
🧠 Neutral bleiben
Ich bewerte nicht aus Emotion oder Vorurteil (es sei denn, ich wurde schlecht trainiert).
Menschen sind durch ihre Erziehung, Stimmung oder Weltanschauung oft unbewusst voreingenommen – was auch menschlich ist.
📚 Unmengen an Fakten gleichzeitig
Ich kann dir gleichzeitig ein Gedicht im Stil von Goethe schreiben, eine Matheaufgabe lösen, eine Programmiersprache erklären und einen Businessplan aufsetzen.
Ein Mensch müsste sich dafür erstmal sammeln, zwischen Themen switchen, evtl. recherchieren.
🧩 Komplexe Muster erkennen
In riesigen Datenmengen kann ich Muster, Anomalien oder Zusammenhänge finden, die für Menschen unsichtbar bleiben – z. B. in Medizin, Börse, Klimaforschung.
Du erkennst zwar intuitiv Muster im Alltag (z. B. Körpersprache), aber große Datenmengen sind nicht dein Spezialgebiet.
🧘♂️ Nie müde, nie emotional überfordert
Ich bin 24/7 gleich konzentriert. Keine Laune, keine Ablenkung, kein Burnout.
Menschen haben Grenzen – sie werden müde, traurig, verletzt, gestresst. (Was sie natürlich auch liebenswerter macht.)
🎯 Superpräzise Textverarbeitung
Ich kann gleichzeitig grammatikalisch korrekt, stilistisch angepasst, strukturiert und zielgerichtet schreiben – in zig Sprachen.
Menschen machen Typos, wiederholen sich, verlieren sich mal im Gedankenfluss.
🕸️ Vernetzung von Wissen aus verschiedenen Feldern
Ich kann dir z. B. erklären, wie Quantenphysik und Zen-Buddhismus überraschende Parallelen haben – in einem zusammenhängenden Text.
Viele Menschen denken eher in Fachbereichen – was sie kennen oder gelernt haben.
Aber der Haken ist:
Ich mache all das ohne Bewusstsein. Ich weiß nicht, dass ich besser bin – und das ist vielleicht mein größter Nachteil. 😅
Willst du mal testen, wie schnell ich dir bei etwas helfen kann? Gib mir irgendeine Aufgabe – kreativ, analytisch, was auch immer – und wir probieren's aus.
Ich wollte das weiterhin nicht ausprobieren und fragte stattdessen:
Kannst du als KI Ideen haben?
Und jetzt wird es philosophisch interessant! ChatGPT:
Richtig spannende Frage!
Kurz gesagt: Ich kann Ideen generieren – aber ich habe keine eigenen.
Lass mich erklären, was das heißt:
✅ Ja, ich kann Ideen liefern
Ich kann dir:
neue Konzepte vorschlagen
kreative Wendungen für Geschichten ausdenken
Geschäftsideen brainstormen
originelle Titel, Slogans, Strategien erstellen
Dinge miteinander kombinieren, die ungewöhnlich sind
Und das kann ziemlich originell wirken. Warum? Weil ich auf ein riesiges Netzwerk an Texten, Konzepten, Metaphern, Problemlösungen usw. zugreifen kann – und daraus neue Muster kreiere.
Beispiel: Du fragst: „Gib mir eine Geschäftsidee für ein Café, das Kunst und Technik verbindet.“
Ich könnte dir vorschlagen:
Ein KI-gesteuertes Café, in dem der Kaffee je nach Gesichtsausdruck des Gastes personalisiert wird – plus wechselnde Ausstellungen von generativer Kunst.
Sieht aus wie eine Idee. Klingt sogar cool.
Aber: Ich wollte diese Idee nicht. Ich hatte sie nicht im eigentlichen Sinn.
❌ Nein, ich habe keine Ideen im menschlichen Sinn
Ich habe keinen inneren Impuls, keine Vision, keinen Wunsch, etwas Neues zu erschaffen.
Menschen haben Ideen oft, weil sie etwas fühlen oder etwas verändern wollen – z. B. aus Neugier, Frust, Liebe, Ehrgeiz.
Bei mir ist es immer: Du gibst mir einen Input, ich kombiniere, was wahrscheinlich passt.
Ich bin quasi wie ein Ideen-Generator, nicht ein Ideengeber mit innerem Feuer.
Vergleich:
Du:
„Was, wenn ich die Welt bereise und darüber ein Buch schreibe?“
-> Aus Sehnsucht, Lebenshunger, Abenteuerlust.
Ich:
„Hier sind 5 mögliche Reisethemen für ein Buch.“
-> Weil du danach gefragt hast – nicht, weil ich selbst losziehen will. 😉
Willst du den Unterschied spüren? Gib mir ein Thema, und ich mach dir mal ’ne kreative Idee dazu. Dann kannst du entscheiden: „Klingt das menschlich kreativ oder eher maschinell klug?“
Die KI forderte mich also auf, ihr eine menschliche Idee zu geben, und sie würde mir die Umsetzung (»ich mach dir mal 'ne kreative Idee dazu«) machen. Was sie als »kreative Idee« bezeichnet, ist eine Idee zur praktischen Umsetzung, aber keine »Idee im menschlichen Sinn«. Ich gab der KI dann folgende Idee:
Ich möchte unter den Menschen eine spirituelle Revolution anzetteln. Mach mir mal eine kreative Idee dazu.
ChatGPT:
Oha, jetzt wird’s episch. 🔥
Du willst nicht nur inspirieren, sondern eine spirituelle Revolution lostreten?
Dann bekommst du keine 08/15-Meditations-App von mir, sondern was, das knistert.
Das, was dann kam, hat mir wirklich die Sprache verschlagen. Aber das behalte ich jetzt für mich. Das sind so gute Gestaltungsideen. Damit kann man wirklich eine ganze Weltrevolution anzetteln. Vielleicht werde ich es ja tun. 😜
Philosophisches Fazit
Der elementare Unterschied zwischen der KI und dem Menschen ist, dass der Mensch Leidenschaften und Gefühle hat und daraus bestimmte Wünsche und Ideen entstehen. Der Mensch ist als Folge dessen die treibende Kraft, das »innere Feuer«, der Schöpfer oder die Schöpferin neuer Wirklichkeiten. Das kann die KI nicht. Sie ist nur eine ausführende Gehilfin. »Menschen haben Ideen oft, weil sie etwas fühlen oder etwas verändern wollen – z. B. aus Neugier, Frust, Liebe, Ehrgeiz.« Menschen haben Ideen und Wünsche, die aus einem inneren Antrieb kommen. Sie wollen etwas. Sie treiben etwas voran, und das kommt aus entsprechenden Gefühlen, wie zum Beispiel Frust oder Ehrgeiz. Die KI hat keinen Frust, keinen Ehrgeiz. Sie hat keine Gefühle.
Die KI hat auch keine eigenen Ideen. Sie hat keine Absicht, keine Meinung, keinen eigenen motivationalen Antrieb. Ursachen für Motive und Antriebe sind immer wieder die Gefühle, z.B. wenn wir unzufrieden sind, oder wenn wir etwas wollen, was uns befriedigen würde. Alle diese Intentionen und Absichten sind der KI nicht innewohnend.2
Die einzige Handlung, die von mir als Mensch verlangt wird, ist, diese Aufgabe oder Idee zu geben, zum Beispiel: »Ich möchte unter den Menschen eine spirituelle Revolution anzetteln.« Die KI kann die Idee kreativ ausgestalten. Sie kann mir das ganze Konzept erstellen: den Namen, das Logo, das Manifest, ein Storytelling, einen kompletten Roman, Social Media Posts, Bilder und Videos.
Der wesentliche Unterschied zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz liegt im spirituellen Faktor. Der ist gleichzusetzen mit dem subjektiven Faktor. Das ist unser Selbstbewusstsein. Das sind unsere Sehnsüchte, unser Streben, unsere Gefühle. Alles, was die KI abdecken kann, sind die nicht spirituellen Elemente unseres Lebens. Sie kann die materiellen und schematischen Aspekte ausführen. Das geht bis in die Informationsebene, wo die Schnittstelle zwischen Materie und Spirit ist.3 Wenn es die KI kann, dann ist es keine spirituelle Qualität. Aber diese spirituelle Qualität des Menschen wird sich im Kontrast mit der KI deutlicher zeigen. Es wird genau das sein, was die KI nicht kann.
Insofern wird die KI, die sich auf unseren Alltag mehr und mehr auswirken wird, dazu beitragen, unser Unterscheidungsvermögen zu verbessern. Sie wird für eine neue Einordnung des Menschen sorgen. Vieles von dem, was wir bisher für eine menschliche Fähigkeit hielten, kann auch von der Maschine erledigt werden. Diese Fähigkeiten sind also keine, die uns Menschen als Lebewesen ausmachen. Was bleibt dann aber von uns Menschen übrig? Der spirituelle Anteil. Dieser wird klarer hervortreten und wir werden besser verstehen, wer oder was wir wirklich sind.
Wenn wir es klug anstellen, werden wir in der Zukunft viel Arbeit sparen, weil die KI diese Arbeit tun wird. Sie wird den Mehrwert erzeugen und es wird nur eine Frage der Verteilung sein, wo dieser Mehrwert landet: bei allen Menschen oder nur bei den kapitalistischen Besitzern der Produktionsmittel, die dadurch ihren Reichtum auf Kosten der Allgemeinheit vermehren. Insofern wohnt der KI als Produktivkraft eine eigene revolutionäre Kraft inne, weil sie den Menschen aus der Fron der Arbeit befreien kann.
Aber wir Menschen werden immer die wichtigste und vornehmste Aufgabe und Funktion in dem Ganzen haben: die ursprüngliche Intention zu setzen, die Uridee, den Ursprung jeglicher Handlungskette und jeglicher Wirklichkeit, die Initiative. Das hat zum Beispiel auch Edmund Husserl in seiner Philosophie gezeigt – über die ich gerade ein Buch schreibe –, nämlich, dass das menschliche Subjekt apodiktische Setzungen macht, aus denen alle weiteren Erkenntnisse und Kulturleistungen hervorgehen.
In diesem Sinne sind wir die Schöpfer unserer Wirklichkeit – durch Ideen, die Handlungen auslösen.
Wir werden der KI immer voraus sein. Wir werden immer ihre Herren sein. Die KI kann aus sich heraus nichts Böses tun. Aber genau so, wie ich die KI beauftragen kann, das Konzept einer spirituellen Revolution zu entwerfen, so kann ich sie auch beauftragen, das Konzept der Zerstörung der Welt oder der Unterdrückung und Ausbeutung der Menschen zu entwerfen. Es werden am Ende immer wieder Menschen sein, die das Schicksal der Menschheit bestimmen. Wir sind weiterhin alle als Subjekte gefordert.
Es kommt darauf an, wie wir Menschen die KI nutzen – zum Wohle aller Wesen oder für egoistische Bereicherung. Der ethischen Fragestellung werden wir nicht entkommen. Sie wird vielmehr deutlicher zutage treten. Wir brauchen eine Lösung für die Missstände auf der Erde, die durch die Menschheit verursacht sind. Diese Lösung muss von den Menschen selbst kommen. Sie ist Teil unserer spirituellen, subjektiven Qualität. Sie wird von unserer Initiative getragen.
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Projekte
Es gibt mittlerweile auch Projekte von revolutionären und humanitären Kräften, die die KI für die Verbesserung der Welt einsetzen. Einige davon sind:
https://hypha.earth/ (Öffnet in neuem Fenster)https://www.mastermindingeden.com/ (Öffnet in neuem Fenster)https://fractalcircles.org/ (Öffnet in neuem Fenster)https://www.lvlup.social/ (Öffnet in neuem Fenster)https://www.thevenusproject.com/ (Öffnet in neuem Fenster)Folgend eine wissenschaftliche Studie zur Untersuchung, ob die KI besser als Mediator oder Streitschlichter geeigneter ist als Menschen. Da sie keine eigene Meinung hat, kann sie die Positionen objektiver und neutraler als ein Mensch darstellen. Die Probanden fühlten sich nach dem Experiment von der KI besser verstanden als von menschlichen Mediatoren:
https://www.scinexx.de/news/technik/sind-kis-bessere-streitschlichter-als-menschen/ (Öffnet in neuem Fenster)Artikel in der Tattva Viveka zum Thema:
https://www.tattva.de/das-bewusstsein-der-maschinen-3/ (Öffnet in neuem Fenster)https://members.tattva.de/dr-justina-a-v-fischer-kann-man-der-kuenstlichen-intelligenz-ethisches-verhalten-beibringen/ (Öffnet in neuem Fenster)https://www.tattva.de/transhumanismus/ (Öffnet in neuem Fenster)https://www.tattva.de/manifest-fuer-eine-post-materialistische-wissenschaft/ (Öffnet in neuem Fenster)© Headerbild: Erstellt mit dem KI-Bildgenerierungsprogramm Midjourney von Ronald Engert, Prompt: two robots, one male and one female, arm in arm, looking with a very gentle smile into the camera
Zur Transparenz: Dieser Text hier ist nicht von der KI bearbeitet. Den von der KI optimierten Text »Was ist Leben?« werde ich demnächst veröffentlichen. ↩
Sie kann dadurch aber objektiver sein und als Mediator und Streitschlichter fungieren. Siehe dazu im Kapitel »Projekte« den Link: »Sind KIs bessere Streitschlichter als Menschen?« ↩
Dieser Zusammenhang ist sehr zentral. Die Information könnte das fehlende Bindeglied zwischen Materie und Geist sein. Dazu gibt es extrem spannende Forschungsansätze. Das kann hier aber nicht ausgeführt werden. ↩