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45 Jahre »TITANIC war früher besser«

Liebe Newsletter-Abonnent*innen,

der 1. November ist in Deutschland ein wichtiger Gedenk- und Feiertag, doch die Wenigsten wissen, warum: Heute vor 45 Jahren gerieten Robert Gernhardt und Eckhard Henscheid über die Frage in Streit, wer der Besitzer der Nudeln im Bürokühlschrank sei, die dort seit der Gründung der TITANIC-Redaktion einige Wochen zuvor vor sich hin schimmelten. Es handelt sich dabei um den ersten historisch verbrieften Konflikt in der Geschichte des Heftes, dessen erste Ausgabe im November 1979 erschien. Zur Feier dieses Jubiläums haben wir dieses längst vergriffene Heft neu aufgelegt und bieten es ausschließlich als Aboprämie (Öffnet in neuem Fenster) an, die Retro-Nummer wird es nicht im Handel geben. Sollten Sie bereits ein TITANIC-Abo haben, aber trotzdem die Erstausgabe einheimsen wollen, raten wir Ihnen zu einem Geschenkabo (Öffnet in neuem Fenster)!

Cover der allerersten TITANIC-Ausgabe auf rotem Samt. Das von F. K. Waechter gezeichnete Cover zeigt einen breit grinsenden Mann in der Badewanne, vor dem ein Modell der Titanic untergeht. Kleine Figuren retten sich aus dem Badewasser auf den Wannenrand, einige springen von diesem runter und bleiben auf dem Badezimmerfußboden liegen. (Öffnet in neuem Fenster)

Die USA sind zwar schon bedeutend älter als 45, können aber ebenfalls ein Jubiläum feiern: Nächste Woche finden bereits die 60. (und letzten) Präsidentschaftswahlen statt! Was viele zu Recht nicht wissen: Neben Demokraten und Republikanern stehen auch Special-Interest-Parteien zur Wahl.

US-Wahl: Die Kleinparteien

Am 5. November wird in den USA ein neuer Präsident bzw. eine neue Präsidentin gewählt. Doch stehen nicht nur Donald Trump und Kamala Harris zur Wahl, sondern auch einige Spitzenkandidat*innen obskurer Kleinparteien ohne jede Chance auf den Sieg.  

Christian Westwave, Federation of Delusional Pricks (FDP): Steuern runter, Sozialausgaben runter, Hose runter, so lässt sich das Programm dieser Kleinstpartei zusammenfassen, deren Wahlergebnisse so niedrig sind, dass sie selbst mit den innovativsten Methoden nicht gemessen werden können.
Siegchancen: Nullkommanull  

Olivia Smalling, Short People of Delaware (SPD): Um die Belange der kleinen Leute in Delaware sorgt sich die große (na ja, 1,53 Meter) Hoffnung dieser ehemaligen Volkspartei, die durch das Anwachsen der Bevölkerung auf durchschnittliche 1,78 Meter allerdings an Größe eingebüßt hat.  
Siegchancen: Winzig  

Joseph Biden, Gray Panthers: Der 107jährige Bewohner einer Seniorenresidenz in Washington D.C. setzt sich insbesondere für die Rechte als dement diskreditierter, aber noch (Selbstwahrnehmung) sudokufähiger Greise ein, die weiterhin Ambitionen auf höchste Staatsämter haben (»Uralterspräsident«).  
Siegchancen: Zug abgefahren  

Kermit »The Frog" Greenwood, Green Party: Die aus dem Straßenverkehr bekannte Idiotenformel »Grüner wird’s nicht« ist gleichsam Programm dieser einstigen Ökopartei, die inzwischen nurmehr für Greenwashing, Greenlighting, Greenkeeping und Greenhorning steht und deren Spitzenkandidat nicht nur hinter den Ohren grün ist.
Siegchancen: Chancenloser wird’s nicht  

DSch

Weitere wichtige Infos zu den US-amerikanischen Kleinparteien, mit denen Sie Ihre Gäste in der Wahlnacht beeindrucken können, finden Sie hier (Öffnet in neuem Fenster). Viele US-Amerikaner*innen haben bereits angekündigt, das Land zu verlassen, sollte ihr politischer Gegner die Wahl gewinnen. Spanien wappnet sich bereits gegen die drohende Flut der US-amerikanischen Einwanderer und Einwanderinnen.

Eine überschwemmte Allee in Spanien, dazu der Text: »Drastische Maßnahmen: So bekämpft Spanien Overtourism.«

Den Spanier*innen wird zum Glück trotz schlechtem Wetter nicht langweilig: Laut Google sind die in Spanien am häufigsten eingegebenen Suchanfragen »Pedro Sánchez nackt« und »Pedro Sánchez Füße«. Und in Deutschland?

Porno-Top-10

Welche Pornos gucken die Deutschen am liebsten (Öffnet in neuem Fenster)? Diese Begriffe werden bei Google am häufigsten eingegeben:  

Platz 1: »hot milf talks klartext about the green party«

Platz 2: »rowenta sauger power parkett«

Platz 3: »heiße kürbissuppe«

Platz 4: »barely legal steuertricks«

Platz 5: »liegefahrrad gangbang«

Platz 6: »MERKEL!!«

Platz 7: »unberührter wald«

Platz 8: »big windrad«

Platz 9: »markus lanz will es wissen«

Platz 10: »abgasuntersuchung«

FL

Und was googeln die TITANIC-Wochenrückblick-Abonnent*innen so? Laut den uns vorliegenden Daten ist die häufigste Suchanfrage »Nächste Ausgabe Torsten Gaitzsch Zweite Tasse, bitte! wann«. Bitte sehr!

Torsten Gaitzsch trinkt eine Tasse Kaffee und schaut in die Kamera

Hipp, hipp, hurra!

Ich hatte mir für diese Kolumne ein starkes, kulturtheoretisch sexyes Thema auserkoren, wollte schon mit Schreiben beginnen, da fragt mich meine Newsletter-Kollegin Laura Brinkmann, ob ich nicht etwas zum TITANIC-Jubiläum machen kann.

Puh! Ein Better-Living-Aufsatz über das Magazin, für das ich arbeite? Wie soll das gehen? Dazu fällt mir nix ein außer Zeilenschinden, etwa mit Einschüben à la »Wie soll das gehen?« Gerade eben kommt mir aber die rettende Idee. Lead-Layouterin Martina Werner sprach nämlich im Zusammenhang mit Lungenkrankheiten diese weisen Worte: »Fangt bloß nicht an zu rauchen! Das gilt besonders für dich, Torsten!« Worauf ich schelmisch antwortete: »Schade, das wollte ich mir demnächst als neues Hobby für die Midlife-Crisis zulegen.«

Und da dämmerte es mir: TITANIC befindet sich ja momentan auch mitten in der Midlife-Crisis! 45 Jahre, da interessiert man sich plötzlich für Sportwagen, teure Uhren, Golf, maßgeschneiderte Frisuren und gefärbte Anzüge. Entsprechende Strecken müssen wir ab jetzt verstärkt ins Heft bringen, idealerweise flankiert von passenden Werbeanzeigen, ka-ching! Leider habe ich zu all dem nichts beizutragen, ich interessiere mich null für Konsum, gebe viel Geld höchstens für Funktionskleidung aus, »ich tausch nicht mehr, ich will mein Leben zurück« (Wir sind Helden, inzwischen auch knietief in der Midlife-Crisis).

Fest steht: TITANIC muss und wird künftig gleichzeitig älter und jünger werden. Vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass die Redaktion seit Monaten eine schräge Obsession für Lachgas pflegt, die zum Glück rein theoretisch ist. Kein Tag, an dem hier nicht aufgeregt erzählt wird, wie viele Ballons gestern wieder ein Jugendlicher in der U-Bahn gezogen hat oder in welchem Park sich die größten Kartuschenberge häufen. Die Retrodroge Nikotin hingegen spielt kaum noch eine Rolle. Gut so! Obwohl: Die Lucky-Strike-Werbung in den Neunzigern hat uns den ein oder anderen Beleidigungsprozess finanziert.

Auf die nächsten 45 Jahre!

Ihr Torsten Gaitzsch

Verabschiedet sich und wünscht Ihnen ein gut informiertes Wochenende:

Ihre TITANIC-Redaktion

Finanzieren Sie die nächsten 45 Jahre TITANIC mit dem Abschluss eines Steady-Pakets!

Titanic verspricht: Die nächsten 45 Jahre werden nicht besser!

Aus den 540 Titelbildern, die seit 1979 entstanden sind, hat TITANIC die 53 legendärsten (umstritten) ausgewählt, auf feinsten Karton gedruckt und zum endgültigen Wochenkalender 2025 zusammengebunden. Das ideale Geschenk für sich selbst, für Freunde und Feinde.

Nur im TITANIC-Shop (Öffnet in neuem Fenster)!

(Öffnet in neuem Fenster)TITANIC-Logo

TITANIC-Verlag Georg-Büchner-Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KG Hamburger Allee 39
60486 Frankfurt am Main

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