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The stretch zone

Burn out, Bore out, nicht geschlossene Fight or Flight Zyklen, Dauerstress, Dopamindepletion. Artikel über die moderne Arbeitswelt lesen sich gelegentlich wie Psychotherapielehrbücher.

Wir scheinen nur noch in Extremen zu existieren, zu viel oder zu wenig, nie passend.

Dabei ist nichts für unsere Entwicklung so wichtig wie passend. Erscheint logisch und dennoch scheinen wir es verlernt zu haben.

Was einfach klingt, aber manchmal schier unerreichbar ist, ist heute gut erforscht. Flow State heißt der Zustand, in dem sich alles effortless anfühlt. In dem Dinge ineinander klicken, in dem man die Zeit vergisst. Ursprünglich im Sport und der Musik erforscht lassen sich viele Erkenntnisse auf unseren Arbeitsalltag übertragen. Wünschen wir uns nicht alle völlig vertieft in eine Aufgabe zu sein, an nichts anderes zu denken, uns ganz dem hier und jetzt zu widmen, während die Gesetze der Zeit außer Kraft gesetzt zu seien scheinen?

Eines der wichtigsten in der Flow Forschung beschriebenen  Kriterien, um diesen Zustand zu erreichen, ist das richtige Challenge Level. Wir brauchen genug Stimulus, um angesprochen zu sein aber nicht zu viel um nicht überfordert zu sein. Befinden wir uns in unserer Komfortzone wird es uns ungleich schwerer fallen Flow zu erreichen. Das gleich gilt wenn wir überfordert sind, dann reagiert das Amygdala und der Fight or Flight Mechanismus setzt ein. Da tatsächlich kämpfen oder davon rennen in unserem modernen Leben meist eher unpraktikabel ist, äußert sich dieser Mechanismus in erhöhtem Stress, was auch nicht gerade dazu beiträgt in Flow zu kommen. Wir wollen also das optimale Anforderungslevel treffen und uns in unserer Stretch Zone bewegen.

Klingt simple und ist im Alltag doch oftmals schwer zu erreichen. Meist widmen wir uns ja nicht nur der einen Aufgabe für die wir gerade versuchen das Stretch Level zu treffen, sondern unterliegen vielen Einflüssen die unsere Stretch Zone im gegebenen Moment verschieben.

Jeder andere außerhalb der Aufgabe auftretende Stressor hat einen Einfluss. Ärger zuhause, der ausgefallene TÜV Termin, die etwas komische Reaktion des Kollegen gerade, die wir nicht ganz einordnen können. Alles was wir tun und erleben beeinflusst die Größe unserer Stretch Zone. Heißt oftmals ist sie viel kleiner als wir uns wünschen würden und wächst nur durch vorsichtiges Herantasten. Und sie verändert sich Tag für Tag. Was letzte Woche leicht fiel geht heute vielleicht gar nicht. Denkt daran und seid nachsichtig mit euch. Kleine Schritt bringen euch eher in den Flow und damit ins Lernen und die tatsächliche Weiterentwicklung.

Wer sich tiefer in die Materie einlesen möchte Hazel Findlay hat einen fantastische Onlinekurs zum Thema. Strong Mind. Aus der Kletterei kommend aber höchst anwendbar auf alle anderen Lebenssituationen.

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Kategorie Thoughts in motion