Wo ist die Brechstange, Alex?

Schade, eine weitere Heimniederlage.

FC St. Pauli 0 : Borussia Dortmund 2

Ich hatte beim wöchentlichen Tippen in der Bezugsgruppe einen Trotzanfall und wettete 3:0 für die Boys in Bown. Das war mein sehr bescheidener Beitrag, den 🐏 umzustoßen, wie das Stani immer nannte.

Gegen 17:00 Uhr am Samstag war klar, es hatte nix genützt. Es wird immer trauriger, den Boys in Brown zuzuschauen, wie sie hilflos einem Rückstand hinterher laufen.

So erschöpft, so hoffnungslos hab ich sie lange nicht mehr gesehen, denke ich dann. Aber das stimmt nicht. Das war gerade mal letztes Spiel.

Man steht denn da im Zug zwischen eingeschlafener Gegengerade und frohlockendem Gästeblock, und versucht verzweifelt, sich zu motivieren. Was schwer ist, wenn Jackson, Eric und Co. verkrampft versuchen die defensive Ordnung zu halten, statt wütend vorzustürmen. „Sie spielen immer noch so, als stünde es 0:0“, sagt J. neben mir.

Fahr doch mal einer schnell zu OBI und hol ne Brechstange, denke ich. Die scheint Bornemann im Winter vergessen zu haben.

Hoffnung, so sagt es ein uralter weiser Mönch aus Bayern auf Youtube immer, Hoffnung ist das Überraschende, die Wendung, die man mit seiner Erfahrung und seinem Können nicht vorhersehen oder hervorarbeiten kann. Die gute Wendung hat etwas Göttliches, hat auch etwas von Chaos. Dem Gegenteil von Ordnung.

Doch Chaos, das Fallenlassen in ein wütendes Anstürmen, das hat man unseren Jungs ausgetrieben. Ihnen fehlen nicht nur die Mittel, ein Spiel zu drehen; schlimmer noch, es fehlt ihnen der Mut dazu.

Es mag sein, dass am Ende der Saison das Torverhältnis nochmal wichtig wird. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es gegen Bochum zum Endspiel um die Bundesliga kommt. Spätestens dort brauchen die Boys in Brown einen Plan B, etwas, was sie Anzapfen können, wenn alles gegen sie läuft; den Glauben an sich selbst, an das was kommt, wenn sie hoffnungsvoll wütend sich selbst und das Millerntor entfesseln.

Dann erwacht sogar die Gegengerade 😉

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