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Ausgabe 11: Hopeful News

In dieser Ausgabe:

  • Vigil: Neuer Fall für „Silvacre”

  • Neue Folgen deutscher Krimiserien

  • Sichtbarkeit in deutschen Serien: Geht doch!

  • Kurze Notizen zu Mythic Quest, Monarch, Grey’s Anatomy, The Crow Girl und GZSZ

Liebe Serienfans,

es wurde mal wieder Zeit für eine neue Ausgabe des Newsletters. Tatsächlich hat sich ein bisschen was angesammelt an News und Infos über Serien mit queeren Frauenfiguren. Und weil es genug Positives gibt, über das ich schreiben konnte, und wir das angesichts der aktuellen Nachrichtenlage wahrscheinlich alle ganz gut brauchen können, habe ich entschieden, in dieser Ausgabe die nicht so schönen Nachrichten - vor allem welche Serien mit queeren Frauenfiguren leider nicht fortgesetzt werden - einfach mal wegzulassen.

Beim Lesen dieser Ausgabe werdet ihr feststellen, dass es einen Schwerpunkt gibt, den ich so gar nicht geplant habe, über den ich mich aber sehr freue. Denn ich erwähne sehr viele deutsche Produktionen, und zwar positiv! Dabei geht es nicht nur um regelmäßige Rollen, sondern auch bei Figuren, die nur in einer Episode dabei sind, haben sich Sichtbarkeit und Art der Repräsentation wie ich finde erfreulich entwickelt.

Nun aber viel Spaß beim Lesen!

Eure Meike

Vigil: Neuer Fall für „Silvacre”

Den Anfang macht die Nachricht, über die ich mich in den vergangen Wochen am meisten gefreut habe, auch weil sie so unerwartet kam: Es wird eine weitere Staffel von Vigil geben!

Der neue Fall soll auf einer abgelegenen Forschungsstation in der Arktis spielen, auf der ein Mitglied einer britischen Spezialeinheit erschossen wird. Und dieses Mal wird nicht nur Amy, gespielt von Suranne Jones, vor Ort ermitteln. Zitat Rose Leslie in der Pressemitteilung der BBC (Öffnet in neuem Fenster):

“And this time, Kirsten will get to pack her bags and join Amy on what's set to be Vigil's most high-stakes mission yet!”

Die zweite Staffel von Vigil, die erst Anfang des Jahres in Deutschland Premiere hatte, kann übrigens noch bis April bei arte gestreamt werden.

Neue Folgen deutscher Krimiserien

Bei der ARD lässt man sich mit Fortsetzungen ja manchmal ein bisschen länger Zeit und wenn dann eine kommt, ist man oft ganz überrascht. So war es u.a. mit dem Flensburg-Krimi und auch jetzt mit Tod am Rennsteig. In der ersten Folge, die vor zwei Jahren ausgestrahlt wurde, deutete sich schon an, dass die Kriminalpsychologin Annett Schuster, die nach einem Auslandsaufenthalt in ihre Heimat Erfurt zurückkehrt, um dort das Team der sogenannten “Operativen Fallanalyse” zu unterstützen, queer sein könnte. Unter anderem schien sie sich mit der Gerichtsmedizinerin besonders gut zu verstehen. Die ist in der zweiten Folge, die kürzlich im Ersten lief und in der Mediathek verfügbar ist, leider im Urlaub, aber es wird auch so klargestellt, dass Annett zumindest mal mit einer Frau zusammen war, denn sie erwähnt kurz “ihre Ex”. Ein Flirt ist in der Folge aber leider nicht ihr, sondern nur ihrem Kollegen vergönnt.

Auch bei der ZDF-Krimireihe Wendland dauerte es lange, bis die Serie nach der Pilotfolge fortgesetzt wurde, aber inzwischen ist in der Mediathek die vierte Folge verfügbar. An der Seite von Hauptkommissar Stiller ermittelt weiterhin die queere Kommissarin Kira Engelmann.

Und da wir gerade bei deutschen Krimiserien sind: Aktuell läuft die dritte Staffel von WaPo Duisburg im Ersten. Davor waren es neue Folgen der WaPo Elbe, die auch noch in der Mediathek verfügbar sind. Die Chefinnen beider WaPo-Teams sind mit Frauen verheiratet.

Sichtbarkeit in deutschen Serien: Geht doch!

Die oben erwähnten Krimiserien finden sich auch in der - übrigens frisch aktualisierten - Übersicht queerer Frauenfiguren in deutschen Serien (Öffnet in neuem Fenster) im Blog. Dort sammle ich aber nur Haupt- und Nebenfiguren, nicht bloße Episodenrollen. Auch in der Beziehung hat sich in deutschen Serien aber einiges getan. Während noch vor einigen Jahren queere Episodenrollen überwiegend in Krimis zu finden waren, und zwar in der Regel als Opfer oder Täter - keine besonders positive Repräsentation - dürfen sie inzwischen auch mal glücklich sein.

Ein Beispiel dafür ist gerade die deutsche Version der Comedy-Serie Ghosts, die seit Anfang März in der ARD-Mediathek verfügbar ist. Hier gibt es zwar keine queere Haupt- oder Nebenfigur - jedenfalls ist das in den bisher sechs Folgen nicht ersichtlich. In der fünften Folge geht es aber um die Hochzeit eines Frauenpaares. Dass es zwei Frauen sind, die heiraten, wird aber nur kurz thematisiert, da auch für die Geister, obwohl sie alle aus verschiedenen Jahrhunderten stammen, letztlich nur relevant ist, dass Claire und Shila sich lieben. Und dass sie das tun, wird sehr schön deutlich.

Auch im ZDF gibt es in letzter Zeit immer mal wieder queere Frauenfiguren in Serien und Reihen, wo man sie bisher eher nicht gesehen hat. Da war z.B. im vergangenen Jahr Das Traumschiff - darüber habe ich in Ausgabe 6 (Öffnet in neuem Fenster) des Newsletters geschrieben. Auch in der Hebammenserie Lena Lorenz ging es im vergangenen Jahr in einer Folge (S 10, Folge 3: „Kreuz und queer”) um zwei Frauen, die ein Paar sind und gleichzeitig Mütter werden. Obwohl die Grundidee - ein Frauenpaar, bei dem beide zur selben Zeit schwanger sind - ein wenig klischeehaft wirkt, schaffte die Folge es doch insgesamt, sonstige Klischees (“Wer ist denn bei euch der Mann?”) als solche zu entlarven und deutlich zu machen, dass es bei der Familiengründung bestimmte Fragen gibt, vor denen alle Elternpaare stehen, ganz unabhängig vom Geschlecht. Und in der ZDF-Reihe “Ein Sommer in …”, die auf dem Rosamunde Pilcher-Romantik-Sendeplatz am Sonntagabend ausgestrahlt wird, ging es im Januar in Ein Sommer in Italien u.a. um zwei Frauen, die im fortgeschrittenen Alter zueinander finden. Dabei wurde gleich mit klargestellt, dass auch Frauen über 60 noch eine Sexualität haben und sie ausleben.

Na also, geht doch!

Kurz notiert:

  • Bei Apple TV+ werden gerade wöchentlich neue Folgen von Mythic Quest veröffentlicht, in denen das Frauenpaar Rachel & Dana weiterhin dabei ist.

  • Und noch mal Apple TV+: Fans der Serie Monarch: Legacy of Monsters dürfen sich freuen, dass sie der Veröffentlichung der zweiten Staffel etwas näher gekommen sind, denn der Streamer hat auf Instagram (Öffnet in neuem Fenster) bekanntgegeben, dass die Dreharbeiten zu den neuen Folgen abgeschlossen sind. Mit dabei sind Anna Sawai als Cate und Kiersey Clemons als Mae, zwischen denen sich zum Ende von Staffel 1 etwas anzubahnen schien.

  • Die neue Staffel von Grey’s Anatomy mit diversen queeren Frauenfiguren wird ab dem 28.4. bei Disney+ veröffentlicht und dürfte wahrscheinlich kurz danach auch bei ProSieben zu sehen sein.

  • Bei Magenta TV+ kann man die erste Staffel der britischen Serie The Crow Girl (auf Deutsch: Krähenmädchen) streamen, in der die von Eve Myles gespielte Polizistin Jeanette sich mit der Psychologin Sophia etwas mehr als nur anfreundet. Aber Vorsicht: Die Serie ist nichts für schwache Nerven und obwohl es eine zweite Staffel geben wird, sollte man ein Happy End für die beiden eher nicht erwarten.

  • Wer nicht sowieso regelmäßig Gute Zeiten, schlechte Zeiten sieht, kann ja vielleicht am Montag, den 24.3., mal wieder reinsehen: Die Figur Nina taucht in die queere Szene ein und küsste eine Frau.

Das war’s erst einmal wieder. Mehr Beiträge über queere Frauenfiguren in Serien gibt es im Blog.