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Der 28. Juli in der Geschichte

Eine Menge rollende Köpfe und ein Haufen bebende Erde ...

754 – Pippin der Jüngere lässt sich von Papst Stephan II. zum König der Franken krönen. Und weil es so schön ist, sagt er zum Papst: »Keule, mach mal meine Söhne Karlmann und Karl, der später mal der Große wird, auch gleich zum König, nur so zur Sicherheit.«

1353 – Nachdem sie ein paar Tage zuvor schon Karl IV. von Böhmen geheiratet hat, wird Anna von Schweidnitz mit 14 Jahren nun zur Königin von Böhmen gekrönt. Und weil ihr Mann, der 23 Jahre älter ist als sie, recht erfolgreich ist, wird sie später auch noch Königin und Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches. Dafür stirbt sie schon mit 23. Man kann halt nicht alles haben.

1364 – Bei Cascina in Italien treffen die Truppen von Pisa auf die Truppen der Florentiner, weil ... na ja, vermutlich konnten sie sich nicht leiden. Die Truppen aus Pisa werden vom Engländer John Hawkwood angeführt, einem Söldner, der auch gleich 800 eigene Truppen mitbringt. Obwohl Hawkwood clever agiert, sind die Soldaten aus Pisa doch noch so grün hinter den Ohren, dass er letztlich den Vorstoß auf Florenz aufgeben muss. Von den rund 5000 Männern sterben um die 2000. Einige davon treiben den Arno herunter in Richtung Pisa, wo sich die Familien bestimmt freuen, als ihr Mann oder Sohn zeitig nach Hause kommt, wenn auch tot.

1540 – Heinrich VIII., der immer wieder für eine Geschichte gut ist, lässt seinen ehemaligen Berater Thomas Cromwell einen Kopf kürzer machen. Buchstäblich. Im Anschluss an die Hinrichtung heiratet er zum fünften Mal. Catherine Howard, die Frau, die er heiratet, lässt er im Jahr darauf köpfen. Was soll man sagen? War halt ein Hobby von ihm.

1655 – Cyrano de Bergerac stirbt. Der französische Schriftsteller gilt als einer der Erfindes des Science-Fiction-Romans und ... Moment mal ... Cyrano de Bergerac gab es wirklich? Und er hat Science-Fiction-Romane geschrieben?! Wat?! »Diente als Inspiration für Edmond Rostands Versdrama ...« Das muss ich jetzt erstmal verarbeiten.

1794 – Maximilien de Robespierre, eine der prägenden Figuren der Französischen Revolution, und 21 seiner Anhänger werden ohne vorherigen Prozess durch die Guillotine enthauptet. Das Parlament, das bisher den Terror von Robespierre mitgemacht hatte, war dann doch irgendwann mal auf den Nenner gekommen, dass es vielleicht wenig ratsam ist, wenn man die halbe Bevölkerung umbringt. Aber bei Robespierre und seinen Leuten macht es noch eine kleine Ausnahme. Tags darauf richtet man noch weitere 83 Anhänger Robespierres hin. Aber dann ist auch gut. Wirklich.

1821 – José de San Martín denkt sich: »Mensch, ich hab ja schon Chile von den Spaniern befreit, dann kann ich das jetzt auch mit Peru machen«, fällt in Lima ein und ruft die Unabhängigkeit aus. Vermutlich wäre er auch noch König oder so geworden, wenn die Spanier nur Ruhe gegeben hätten, aber so musste er den venezolanischen General und Revolutionär Simón Bolívar zu Hilfe rufen, der meinte: »Ein König? Nee. Wenn ich helfen soll, dann wird das hier höchstens eine Republik.«

San Martín: »Manno.«

1914 – Einen Monat nach der Ermordung des Kronprinzen Franz Ferdinand und zwei Tage nachdem man den Serben ein Ultimatum gestellt hat, von dem klar war, dass sie es niemals annehmen würden, erklärt Österreich-Ungarn Serbien den Krieg.

Russland sagt: »Ey!«

Deutschland sagt: »Österreich, we got you, bro!«

Frankreich sagt: »Ey!«

Großbritannien sagt: »Ey!«

Italien sagt: »Wat is’n los?«

Und im Endeffekt hat man den Ersten Weltkrieg.

1932 – US-Präsident Herbert Hoover lässt die sogenannte »Bonus Army« aus Washington D.C. schmeißen. Von der Army. Im Grunde hatten sich jede Menge Veteranen des Ersten Weltkriegs versammelt, die nun wegen der großen Depression verarmt waren. Ihnen stand vom Krieg noch ein Bonus offen, bei dem die Regierung allerdings sagte: »Jungs, den könnt ihr euch 1945 abholen.«

»Aber wir brauchen den jetzt!«

»Ja, pffft.«

Die Vereinigten Staaten sind also schon immer total super mit ihren Veteranen umgegangen.

1976 - In Tangshan, China, kommt es zu einem Erdbeben der Stärke 7,8. Nach offiziellen Angaben sterben 242.000 Menschen, inoffiziell sogar bis zu 800.000. Da kann man mal wieder sehen, dass in China immer gleich Monsterzahlen bei den Todesopfern erreicht werden.

1981 - Ein Erdbeben der Stärke 7,3 im Iran fordert etwa 1.500 Todesopfer. Vergleicht man das mal mit dem Erdbeben in China, kann man nur erneut betonen: Was zum Teufel läuft in China nicht richtig, dass da immer gleich Hunderttausende sterben?

1984 - Die XXIII. Olympischen Sommerspiele in Los Angeles werden eröffnet. Da allerdings der Großteil des Westens bei den vorherigen Sommerspielen in Moskau gestreikt hat, weil die Russen in Afghanistan eingefallen sind, sagt diesmal das Gros des Ostblocks: »Ätsch, dann kommen wir eben auch nicht!« Es sind also eher Sommerspielchen, weil ein Großteil der Spitzensportler fehlt.

Außerdem lässt das IOC erstmals die Spiele privatwirtschaftlich durch Sponsoren finanzieren. Und sich selbst vermutlich auch.