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Der 25. Juni in der Geschichte

Die erste studierte Frau, ein gewagter Architekt und ein Sultan mit einem recht medizinischen Namen

841 – In der Schlacht von Fontenoy stehen sich mehrere Nachfahren von Karl dem Großen gegenüber, die zudem noch Brüder sind: Lothar, ältester Sohn von Ludwig dem Frommen, auf der einen Seite, und seine jüngeren Brüder Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle auf der anderen Seite. Es geht darum, wer eigentlich wo und wie was im Frankenreich zu sagen hat, ob es ein Reich bleibt und bei wem als nächstes Weihnachten gefeiert wird. Lothar unterliegt seinen Brüdern und das Reich wird daraufhin aufgeteilt. Aus den beiden größten »Stücken« entstehen später die Länder Frankreich und Deutschland.

1080 – Nachdem der deutsche König Heinrich IV. vom Papst aus der Kirche geschmissen wurde, sagt er: »Weißte was, ich wähle jetzt meinen eigenen Papst.«

1678 – Als erste Frau der Welt erhält Elena Piscopia einen Doktortitel. Sie promoviert in Philosophie, weil die Kirche ihr ein Studium in Theologie mit der Begründung verweigert, dass Frauen in der Kirche gefälligst die Schnauze halten sollen. Steht nämlich so in der Bibel (1 Kor 14,34).

1852 – Der spanische Architekt Antoni Gaudí wird geboren. Besonders in Barcelona tobt er sich ausgiebig aus und baut dort unter anderem das Casa Batlló, das Casa Milà, den Park Güell und vor allem die Sagrada Familia. Im Grunde kann man sagen, dass wenn irgendein Gebäude in Barcelona merkwürdig oder wie Kleckerpampe aussieht, es vermutlich von Gaudí stammt.

1861 – Der Sultan des Osmanischen Reiches Abdülmecid I. stirbt. Abgesehen davon, dass er den Sklavenhandel unterdrückt hat, bleibt er vor allem deshalb im Gedächtnis, weil sein Name klingt, als handele es sich um ein Medikament gegen irgendwas. »Abdülmecid forte – hilft bei Unterleibsschmerzen, Hornhautverkrümmung und appem Bein!«

1876 – General George Armstrong Custer hält es für wahrscheinlich, dass er ein paar Indianer in der Schlacht schlagen kann. Die Indianer unter den ihren Führern Sitting Bull, Crazy Horse und Gall, die mehr Leute haben, denken sich: »Nee, dit sehen wir anders.« Und sie behalten recht.

Die Schlacht am Little Big Horn geht in die Geschichte ein. Zunächst für den »heldenhaften Kampf eines Generals gegen die Wilden«. Mittlerweile wird das Ganze glücklicherweise etwas differenzierter betrachtet. Zumindest ist es eine der wenigen Schlachten, die die Indianer für sich entscheiden konnten. 

1948 – Die Sowjetunion blockiert die Stadt Berlin zu Land und im Wasser, sodass die Alliierten die Stadt nicht mehr auf diesen Wegen versorgen können. General Lucius D. Clay sagt: »Na wat soll’s, dann machen wir das eben aus der Luft.« Die Berliner Luftbrücke beginnt.

1950 – Nordkoreanische Truppen überschreiten die Demarkationslinie und fallen in Südkorea ein, weil sie der Meinung sind, dass die ganze koreanische Halbinsel ein Korea sein sollte. Der Süden, der von Kommunismus nicht so viel hält, findet das aber doof und bittet die USA um Hilfe. Der Korea-Krieg beginnt und beschert uns später eine der besten Fernsehserien überhaupt: M.A.S.H.

1953 – Der Bundestag sagt: »Ey, wie wäre es denn, wenn wir nicht mehr jede idiotische Partei in die Parlamente ziehen lassen, wie es in der Weimarer Republik gehandhabt wurde?« Man beschließt, die Fünf-Prozent-Hürde einzuführen.

1958 – Die United States Air Force wählt neun Testpiloten aus, die Astronauten werden sollen. Das Ganze nennt sich MISS, Abkürzung für »Man In Space Soonest«. Und da »miss« auf Englisch auch »Fehlschlag« bedeutet, erreicht keiner von ihnen vor den Russen den Weltraum. Ohnehin wird nur einer der ausgewählten Piloten später tatsächlich Astronaut bei der NASA, die einen Monat später gegründet wird. Und wer ist der Glückliche? Neil Armstrong, der später als erster Mensch den Mond betritt.

1967 – Die erste weltweit über Satellit ausgestrahlte Fernsehsendung ist das BBC-Programm »Our World«. Das Beste an der Sendung: Die Beatles singen ihren neuen Song »All You Need Is Love«. Das Schlechteste an der Sendung: John Lennon kann nicht mal vor der Übertragung seinen blöden Kaugummi ausspucken.

1975 – Die Premierministerin von Indien, Indira Gandhi, hat Probleme mit einem Wahlkampfhelfer. Der Mann arbeitete bereits für sie, während er noch beim Staat angestellt war. Eigentlich eine Lappalie, aber gesetzwidrig. Die Opposition schreit Zeter und Mordio und die Presse leckt sich schon die Lippen. Da kommt sie auf die Idee einfach den nationalen Ausnahmezustand auszurufen, die Presse zu blockieren und auch sonst alles zu reglementieren. Plötzlich kommt das Land zur Ruhe, es wird nicht mehr gestreikt, Züge fahren mal wieder pünktlich und auch die Polizei kommt wieder dazu ihre Arbeit zu tun. Die Bevölkerung freut sich, die Presse natürlich nicht. Das Ganze macht einen etwas totalitären Eindruck, weswegen ihre Weigerung, den Ausnahmezustand zu beenden, ihr bei den Wahlen 1977 auf die Füße fällt. Am 21. März 1977 wird dann der Ausnahmezustand beendet.

1998 – Windows 98 kommt auf den Markt und ist damit eines der letzten Betriebssysteme, dass einem nach einem Update nicht gleich den ganzen Tag versaut.

2009 – Michael Jackson stirbt an einem Cocktail von Schlaf- und Beruhigungsmitteln, die ihm sein Arzt verabreicht, der offenbar nicht mehr alle Latten am Zaun hat. Jackson hinterlässt drei Kinder und etwa 400 Millionen Dollar Schulden. Das muss man erst mal schaffen. Resultierend aus seinem Tod verkauften sich weltweit in weniger als einem halben Jahr 29 Millionen Alben von Michael Jackson. In Deutschland steht er posthum sieben Wochen lang an der Spitze der Charts. Auch das muss man erst mal schaffen. Zumindest werden die Schulden dadurch etwas weniger.