Der 04. Februar in der Geschichte
Was an diesem Tag geschah ...
211 – Nach dem Tod von Septimus Severus, werden dessen Söhne, Caracalla und Geta, wie vereinbart gemeinsame Herrscher im Römischen Reich. Findet aber Caracalla nicht ganz so knorke. Gegen Ende des Jahres, vermutlich um Weihnachten rum, lässt er seinen Bruder in den Armen der gemeinsamen Mutter erstechen. Er selbst macht wohl auch mit.
Mutter sagt: »Was zum Teufel?«
Das Volk sagt: »Was zum Teufel?«
Caracalla sagt: »Wenn ihr ein Problem habt, mach ich bei euch weiter.«
Daraufhin die Mutter und das Volk: »Nee, allet jut.«
1703 – Einige ehemalige Samurai sehen ihrem Schicksal entgegen. Nachdem zwei Jahre zuvor ihr Meister Asano in Rage mit dem Buttermesser auf den Hofbediensteten Kira losgegangen war – weil er ihn beleidigt hat oder ein Reissack umgefallen war oder so – , wurde ihm vom Shogunat nahegelegt, dass er doch Seppuku, also rituellen Selbstmord, begehen sollte. Daraufhin sagte Asano gleich: »Au ja!«
Als das erledigt war, fielen alle seine Güter und Ländereien an den Herrscher. Die Familie von Asano wurde von seinen Ronin – Samurais ohne Meister – in Sicherheit gebracht, die Rache für ihn schwörten. Nach zwei Jahren Vorbereitung gelingt es den 47 Ronin, in der Nacht Kira umzubringen, seinen Kopf zum Grab ihres Meisters zu bringen und sich dann zu ergeben. Einer der Ronin wird nach Hause geschickt, um Bescheid zu geben, dass die Rache vollzogen wurde. Das Shogunat, das eigentlich eine Vergeltung verboten hatte, sagte: »Ja, Leute, dit war schon irgendwie ehrenhaft, aber durchgehen lassen, können wir euch das jetzt nicht, wa? Wie wäre es denn, wenn nicht wir euch umbringen, sondern ihr euch selber. Ist dann auch total ehrenhaft und so.«
Am 04. Februar begehen dann die 46 Ronin Seppuku. Den Nachrichtenüberbringer ließ man netterweise begnadigen.
Und weil Geschichten, in denen es Rache und viel Blutvergießen gibt, immer gut ankommen, ist die Story mittlerweile legendär geworden und wurde etliche Male künstlerisch verarbeitet, sei es als Oper, Theaterstück, Gemälde, Roman oder mehrfach als Film, zuletzt als „47 Ronin“, in dem natürlich der Amerikaner Keanu Reeves eine der Rollen spielt, weil offensichtlich kein Mensch ein Interesse daran hat, sich einfach mal einen japanischen Film mit japanischen Schauspielern anzusehen.
1738 – In Stuttgart wird Joseph Süß Oppenheimer, manchmal diffamierend »Jud Süß« genannt, hingerichtet. Vorher hatte er als Finanzrat für den Herzog von Württemberg gearbeitet und dessen Finanzhaushalt mit allerlei Maßnahmen versucht, im Zaum zu halten. So gründete er verschiedene Manufakturen, veranstaltete Lotterien und besteuerte Beamte. Da er aber Jude war, die keiner wirklich mochte, nahm man ihn nach dem überraschenden Tod des Herzogs fest und sperrte ihn ein.
»Wat wirft man mir eigentlich vor?«, fragte er.
»Ja, hm, so Frauengeschichten mit Christinnen.«
»Aha, auch wenn da bekannte Damen drunter waren?«
»Hm, na, vielleicht lassen wir das lieber unerwähnt.«
»Also, was wirft man mir stattdessen vor?«
»Tja, hm, vermutlich ... bist du einfach zu jüdisch.«
Aus seiner Hinrichtung macht man eine große Schau. Man bringt ihn auf den größten Galgen im Deutschen Reich und erdrosselt ihn dort mit einem Strick. Dann steckt man ihn in einen Käfig und lässt ihn da drin baumeln, damit sich möglichst viele Juden erschrecken.
202 Jahre später dient die Geschichte als Basis für den Nazi-Propagandafilm »Jud Süß«. Selbst im Tod hat der Oppenheimer keine Ruhe.
1912 – Der in Österreich geborene französische Schneider Franz Reichelt probiert den von ihm entworfenen Fallschirm aus. Er ist nicht der Erste, der versucht einen Fallschirm zu entwickeln, aber bisher ist es niemandem gelungen, etwas herzustellen, dass kompakt und leicht zu tragen ist. Nachdem er mehr oder weniger erfolgreiche Tests bei sich daheim gemacht hatte, nahm er an, dass er für einen guten Sprung eine größere Höhe bräuchte. Also nervte er die Behörden so lange, bis er von der untersten Plattform des Eiffelturms ein Experiment starten durfte. Reichelts Freunde und die Behörden gingen bis dahin davon aus, dass er einen Dummy oder eine Puppe nutzen würde, aber am Tag des Sprungs stolziert er mit dem Fallschirm auf dem Rücken herum und proklamiert laut: »Ick spring gleich vom Eiffelturm!«
Diverse Leute versuchen ihn davon abzuhalten, aber vielleicht ist es Stolz, Erfinderehre, die Anzahl der Schaulustigen und der anwesenden Journalisten oder einfach nur gute alte Dämlichkeit, die ihn dazu bringen selbst zu springen. Jedenfalls landet er mit einem kräftigen »PLATSCH!« auf dem Boden. Er ist sofort tot. Hinterher misst man noch die Tiefe des Einschlags: satte 15cm.
Es ist auch einer der frühen »Selbstmorde«, die von Kameras festgehalten wurden. Man findet also im Internet ein Video, dass ihn bei den Vorbereitungen, beim Sprung und beim Aufprall zeigt. Wenn einen sowas interessiert...
1999 – Vier Polizeibeamte in New York verwechseln einen guineischen Immigranten mit einem gesuchten Serienvergewaltiger und schießen 41 Mal auf ihn. Kann ja mal passieren, dass man so ganz aus Versehen gleich sein ganzes Magazin leerschießt.
2004 – Weil es in Harvard kein ordentliches Studentenverzeichnis gibt, auf denen man Fotos und Grundinformationen der Kommilitonen versorgt wird, um sie dann ordentlich zu stalken, denkt sich Mark Zuckerberg: »Mensch, so etwas könnte man doch programmieren!«, und startet »The Facebook«, welches später das »The« fallen lässt. Ebenso wie sämtliche Datenschutzbestimmungen.