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Der 25. Mai in der Geschichte

Hurra, hurra, die Pest ist da ... und ein kleiner Film, den kaum einer kennt

567 v.Chr. – Servius Tullius, der sechste König Roms, kommt von einer gewonnenen Schlacht gegen die Etrusker zurück nach Rom und sagt: »Na, nun feiert mich mal.« Er soll übrigens der beliebteste König Roms gewesen sein, was ihm freilich am Ende nicht viel nütze, weil seine Tochter ihn umbrachte. Indem sie ihn mit einem Streitwagen überfuhr.

675 – Der Kronprinz der Tang Dynastie, Li Hong, stirbt überraschend mit 23 Jahren. Vermutlich wurde er von seiner Mutter vergiftet, die ihn für herrschaftliche Dinge irgendwie zu nett fand, immerhin vertrat er die Meinung, dass Leute heiraten und essen sollten.

1720 – Das Schiff »Le Grand St. Antoine« schleppt aus Syrien kommend im Hafen von Marseille die Pest ein. Aus wirtschaftlichen Gründen hatte man die Quarantänezeit vorher von 40 Tagen auf 26 Tage herabgesetzt, was sich jetzt rächt. (Daher übrigens das Wort »Quarantäne« ... quaranta = vierzig auf italienisch, wo man ursprünglich mal mit Quarantänen begonnen hatte.) Zwei Jahre lang wütet die Pest in der Provence und ist damit eine der letzten großen Pestepidemien in Europa.

Ironischerweise war der heilige Antonius, nach dem das Schiff benannt war, Einsiedler, der unter diesen Umständen nie die Pest bekommen hätte.

1728 – »Wein trinkt sich so schlecht, wenn man ein ganzes Fass hochheben muss.«

»Wat?«, fragt König Ludwig XV. von Frankreich.

»Na, das ist so schwer.«

»Dann füllt den Wein doch in Flaschen ab.«

»Ach? Ja, jut ... machen wir.«

Ludwig XV. gestattet per königlichem Erlass, Wein auch in Flaschen zu transportieren.

1895 – Der Poet und Schriftsteller Oscar Wilde wird zu zwei Jahren Strafarbeit verurteilt, weil er schwere Unzucht – sprich: Homosexualität – begangen hatte. Das Gefängnis wird ihm seine Gesundheit kosten. Erst 2017 wird er posthum begnadigt.

1932 – Die Comic- und Zeichentrickfigur Goofy taucht zum ersten Mal in einem Mickey--Maus-Zeichentrickfilm auf und wird prompt von anderen Zeichentrickfiguren mit einem Hammer bewusstlos geschlagen.

1934 – Gustav Holst stirbt im Alter von 59 Jahren in London. Als Komponist ist er vor allem für seine Orchestersuite »Die Planeten« berühmt, die einen unglaublichen Einfluss auf Filmkomponisten in den folgenden Jahren hatte. Und mit Einfluss meine ich, dass bei ihm schamlos geklaut wurde. Wenn Darth Vader durch seinen Sternzerstörer geht? Yup, Musik bei Holst geklaut. Der erste Trailer von »Star Wars« nutzte gleich komplett die Musik von Holst. Hans Zimmer war derartig »inspiriert«, dass man ihm bei der Filmmusik von »Gladiator« Plagiarismus vorwarf.

Im Grunde dürfen wir uns bei ihm Bedanken, dass Darth Vader zum »Imperial March« laufen darf und Russell Crowe eine halbe Gladiatorenarmee im Alleingang besiegt.

1935 – Nachdem er am Vortag im Treppenhaus seines Wohnheims an der Uni nach einer Kabbelei gestürzt war, rät sein Trainer ihm von der Teilnahme an der Sportveranstaltung ab. Aber der junge James macht trotzdem mit und stellt innerhalb von 45 Minuten fünf neue Weltrekorde in der Leichtathletik auf, weswegen er im nächsten Jahr zu den Olympischen Spielen in Berlin fährt. Dort holt James »Jesse« Owens vier Goldmedaillen, sehr zum Verdruss von Adolf Hitler, der es gar nicht gut findet, dass ein Schwarzer den Weißen den Rang abläuft.

1955 – Die Erstbesteigung des Kangchendzönga gelingt. Der im deutschen Bergsteigerjargon nur Kantsch genannte Berg ist der dritthöchste Gipfel der Welt und der Achttausender mit dem bescheuertsten Namen.

1961 – Präsident John F. Kennedy kündigt an, dass die USA bis Ende des Jahrzehnts einen Mann auf dem Mond stehen haben wollen. Bis dahin hat zwar keiner eine Ahnung, wie sie das bewerkstelligen sollen, aber das ist dem Präsidenten eigentlich eh egal, weil der nur irgendwie sein blamiertes Image polieren möchte. Die NASA sagt sich trotzem »Challenge accepted« und schickt 1969 tatsächlich jemanden auf den Mond.

1973 – Mike Oldfields Debütalbum »Tubular Bells« erscheint. Oldfield selbst spielt fast alle Instrumente auf dem Album selbst und ist zum Zeitpunkt der Aufnahme gerade mal 19 Jahre alt. Erst ein Jahr nach er Veröffentlichung erreicht es Platz 1, bleibt dafür aber fünf Jahre lang in den Charts und rettet damit das kleine Unternehmen Virgin Records von Richard Branson, der dadurch andere »Virgin«-Unternehmen gründen kann, so auch »Virgin Galactic« mit dem er Touristen ins All schicken will. Vermutlich zu den Klängen von »Tubular Bells«.

1977 – In den USA erscheint ein kleiner Film, dessen Regisseur selbst nicht an den Erfolg glaubt. Die Schauspieler hatten sich schon bei den Dreharbeiten beklagt, dass man solche Dialoge zwar schreiben aber nicht sprechen könne. Die Geschichte um einen kleinen Bauernjungen, der mit einem alten Ritter, einem Gauner und einem großen Bären loszieht, um eine Prinzessin zu befreien, wird aber äußerst erfolgreich und revolutioniert die Filmbranche gleich mehrfach. Der Film und seine Nachfolger spielen insgesamt rund neun Milliarden US-Dollar ein und inklusive Merchandise und Spielzeugen schätzte das Forbes-Magazin 2015 einen Gesamterlös von 42 Milliarden US-Dollar. Ach so, der Name des Films? »Star Wars«

1979 – Eine DC-10 verliert während des Starts in Chicago ein Triebwerk und stürzt ab. Alle 271 Menschen an Bord (und zwei auf dem Boden) sterben. Hinterher stellt man fest, dass mit der Triebwerksaufhängung etwas nicht stimmte und alle sagen: »Ach?«