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Der 08. September in der Geschichte

Zwei tote Adalberts, ein kleiner Schniedel und eine Nazi-Filmerin

617 – In China findet die Schlacht von Huoyi statt. Da man innerhalb von zwei Sätzen die Namen derer, die involviert waren, sofort wieder vergessen hat, erwähne ich lediglich, dass da zwei Armeen gekämpft haben, die jeweils rund 25.000 Mann hatten und vermutlich auch ungefähr so viele gestorben sind, denn ... China.

780 – Leo IV., byzantinischer Kaiser, stirbt an Tuberkulose. Nachfolger wird sein Sohn Konstantin, der gerade mal neun ist und deswegen von seiner Mutter, Leos Frau Irene, bei den Regierungsgeschäften vertreten wird. Die hat später, als er mit sechzehn die Macht allein übernehmen will, keinen Bock darauf, nimmt ihn gefangen und lässt ihn blenden, wie man das halt als liebende Mutter so macht.

987 – Adalbert I., Graf von Vermandois, stirbt. Kurz zuvor hatte er sich noch der Wahl von Hugo Capet zum neuen König von Frankreich widersetzt. Sein Tod kurz darauf hatte damit aber bestimmt nichts zu tun, weil Leute, die sich gegen Könige wenden, ja meistens nichts zu befürchten haben.

1030 – Adalbert I. Graf von Winterthur, stirbt und beweist, dass der 8. September kein guter Tag für Leute ist, die adelig sind und Adalbert heißen.

1276 - Der Portugiese Pedro Julião wird zum Papst gewählt, nennt sich Johannes XXI. und fragt herum, ob man nicht mal wieder einen Kreuzzug machen möchte. Und alle so: »Du, nee, lass ma.«

1504 – In Florenz präsentiert der 29-jährige Bildhauer Michelangelo seine 4m hohe Statue von David und alle Leute beginnen zu kichern, weil der so einen kleinen Schniedel hat.

1761 – Georg III., König von Großbritannien, heiratet Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, welche er kennen- und liebengelernt hatte, als sie sich vor zwei Sekunden gerade bei der Hochzeit begegnet sind. Scheint aber trotzdem zwischen denen gefunkt zu haben, denn sie kriegen letztendlich 15 Kinder. Oder sie hatten wirklich nichts Besseres zu tun.

1866 – Die erste bekannte Geburt von Sechslingen erfolgt in Chicago. Nach der Geburt sagt die Mutter: »Meine Güte, ich dachte, es nimmt gar kein Ende mehr.«

1926 – Deutschland wird einstimmig in den Völkerbund aufgenommen.

Deutschland: »Wir versprechen auch dreizehn Jahre keinen Krieg anzufangen!«

Alle anderen Länder: »Wat?«

Deutschland: »Wat?«

1944 – Zum ersten Mal wird London von einer deutschen V2-Rakete getroffen und die Leute fragen sich: »Wat zum Teufel war dit denn jetzt?«

1957 – Papst Pius XII. meint sich in einer Enzyklika zum Thema »Film, Funk und Fernsehen« zu äußern. Im Grunde sagt er: »Das ist schon echt cooles Zeug.«

1958 – Die Hafenstadt Gwadar wird von Oman an Pakistan für drei Millionen Pfund verkauft. Vermutlich sagte sich der Oman: »Dit is sowieso weit weg und es versteht eh keiner, weswegen das noch unseres ist, insofern können wir es wenigstens zu Geld machen.«

1961 – Das erste Heft einer auf 30 bis 50 Heften ausgelegten Serie erscheint unter dem Titel »Unternehmen Stardust« und erzählt die Geschichte des Raumschiffkommandanten Perry Rhodan, der auf dem Mond notlandet. 2019, 58 Jahre nach der ersten Veröffentlichung, läuft die Serie immer noch und ist mittlerweile auf über 3000 Hefte angewachsen. Es ist damit die längste fortlaufende Erzählung der Literaturgeschichte und lässt so manchen russischen Schriftsteller vor Neid erblassen.

1966 – Zum ersten Mal kreischt sich während des Vorspanns eine hohe Frauenstimme in die Herzen der Fernsehzuschauer, als die erste Folge von »Star Trek« in den USA ausgestrahlt wird.

1974 – US-Präsident Gerald Ford begnadigt seinen Vorgänger Richard Nixon. »Also dit, wat der da mit der Watergate-Affäre zu tun hatte ... Schwamm drüber. Interessiert ja keinen.«

Das amerikanische Volk: »Wat?«

2003 – Leni Riefenstahl stirbt im Alter von 101 Jahren in Bayern. Die Filmregisseurin, -produzentin und -schauspielerin sowie Drehbuchautorin, Schnittmeisterin, Fotografin und Tänzerin ist vor allem dadurch berühmt geworden, weil sie für Hitler so schöne Propagandafilme gedreht hat, die z.B. so markige Titel wie »Der Sieg des Glaubens« oder »Triumph des Willens« hatten. In der Nachkriegszeit sagten dann die Gerichte: »Ach, na ja, die war zwar Mitläuferin aber ansonsten halb so wild«, arbeiten wollte aber trotzdem keiner mehr so richtig mit ihr, bis Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jodie Foster und Madonna jeweils versuchten, ihre Lebensgeschichte zu verfilmen, dafür aber keine Unterstützer fanden.

Übrigens ist die Schlussszene aus »Krieg der Sterne« (oder »Episode IV«) direkt von einer Aufnahme Riefenstahls inspiriert, falls man sich mal in Ruhe gruseln will.

2006 – Der Vertrag von Semei wird unterzeichnet. Darin erklären die Staaten Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan, dass Atomwaffen voll doof sind und in ihren Ländern nichts zu suchen haben.

Daraufhin Russland: »Ach Mann, dabei hätten wir gerne bei euch ein paar Atomwaffen stationiert.«

Daraufhin die USA: »Nee, da hätten WIR gerne ein paar Atomwaffen stationiert.«