Der 09. März in der Geschichte
Der Typ, der Amerika den Namen gibt, wird geboren und Schweizer haben Bock auf 'ne Wurst
141 v. Chr. – Han Wudi – nach seinem Tod auch Kaiser Wu von Han genannt – besteigt den chinesischen Thron. Das Land ist eigentlich schon recht tuffig und super, aber weil es ja nie reicht, führt er dann so viele Kriege, dass sich die Größe des Staates ungefähr verdoppelt. Nebenbei bringt er seine letzte Frau dazu, Selbstmord zu begehen, und von den zwölf Premierministern, die er einsetzt, begehen zwei ebenfalls Selbstmord. Drei Weitere lässt er hinrichten. Er schien also ein ausgeglichener Mensch zu sein, mit dem man super auskommen konnte.
1009 – Litauen wird erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich steht in besagter Urkunde lediglich: »Bei denen fallen auch immer die Wikinger ein.«
1454 – Amerigo Vespucci wird in Florenz geboren. Der italienische Entdecker, Seefahrer und Kartograph segelt Anfang des 16. Jahrhunderts für Portugal nach Südamerika und ist endlich derjenige, der sagt: »Leute, wat is’n, wenn dit hier nicht Asien ist, sondern ein ganz neuer Kontinent?« Daraufhin alle: »Alter, du bist der Geilste, warum benennen wir nicht einfach den Kontinent nach dir!«
1500 – Pedro Álvares Cabral sticht mit einer Flotte von 13 Schiffen von Lissabon aus in See. Eigentlich will man nach Indien, biegt aber bei den Kapverdischen Inseln falsch ab und entdeckt aus Versehen das Land, das später einmal Brasilien sein wird. Hüpserchen.
1522 – In Zürich spitzt sich die Reformation in der Schweiz zu. Der Drucker Christoph Froschauer hat in seinem Haus mehrere Leute aus der Oberschicht und ein paar Geistliche zu Besuch, als er meint: »Scheiß drauf, ich esse jetzt ne Wurst!« Das war am ersten Sonntag der Fastenzeit natürlich eine ungeheuerliche Provokation für die Kirche und in etwa vergleichbar mit gewissen Thesen, die Martin Luther an eine gewisse Tür geschlagen hatte. Oder Froschauer hatte wirklich einfach nur Bock auf ne Wurst.
1566 - Der Privatsekretär von Maria Stuart, der Königin von Schottland, wird von Marias Ehemann und einer Gruppe von Knappen umgebracht, weil der Ehemann sich nicht ganz sicher ist, ob David Rizzio – besagter Sekretär – mit seiner Frau geschnackselt hat. Maria Stuart nimmt Rizzio zwar in Schutz, aber das nützt ihm auch nichts. Weil man sichergehen will, dass er das Zeitliche segnet, rammt man ihm 57 Mal ein Messer in den Körper und schmeißt ihn dann die Treppe runter. Maria Stuart und ihr Mann scheinen sich hinterher aber wieder gut zu vertragen, denn sie stellt sich irgendwann vor’s Volk und sagt: »Mein Gatte war total unschuldig am Tod von dem Typen. Echt jetzt.« Danach macht sie auch noch den Bruder des Ermordeten zu seinem Nachfolger als Privatsekretär, was bestimmt keinerlei merkwürdige Diskussionen zwischen ihnen hervorruft.
1776 - Adam Smith veröffentlicht sein Hauptwerk »An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations« oder zu deutsch »Der Wohlstand der Nationen«. Es ist das grundlegende Werk der Wirtschaftswissenschaft und sagt im Grunde aus, dass der Quatsch mit dem Geld echt kompliziert ist.
1862 – Im Amerikanischen Bürgerkrieg kommt es zum ersten Gefecht zwischen zwei gepanzerten Kriegsschiffen. Überraschenderweise macht die Panzerung das, was sie soll. Beide Schiffe beballern sich gegenseitig, aber keines geht unter. Am Ende sagt man: »Tja, hm, unentschieden?«
1908 - Eine Gruppe von Teilnehmern der britischen Nimrod-Expedition unter Leitung von Ernest Shackleton besteigt erstmals den »Mount Erebus« in der Antarktis, weil man in der Schweinekälte nichts anderes zu tun hat, also noch auf einen fast 4000 Meter hohen, aktiven Vulkan zu klettern.
1945 - US-Streitkräfte werfen über 1500 Tonnen an Bomben über Tokio ab. Ca. 7% des Stadtgebiets brennen ab und der entstehende Feuersturm ist noch aus 240 Kilometern Entfernung zu sehen. Man schätzt, dass 80.000 bis 185.000 Menschen ums Leben kommen. Nach dem Krieg sagt der Befehlshaber des Bomber Commands, dass er vermutlich vor ein Kriegsgericht gekommen wäre, wenn die USA den Krieg nicht gewonnen hätten. »Haben wir aber. Hehehehe«, fügt er noch hinzu.
1959 - Die Firma Mattel stellt auf der Spielwarenmesse in New York die Barbie-Puppe vor, die bald einen Siegeszug um die Welt antreten wird. Im Grunde hat man aber das Aussehen und die Idee von einer deutschen Puppe namens »Lilli« geklaut, die als Comic-Figur in der BILD-Zeitung ihren Ursprung hatte. Vorsichtshalber kauft Mattel 1964 dann auch die Rechte an »Lilli«, sodass die Produktion von dieser eingestellt und stattdessen Barbie auch in Deutschland verkauft werden kann. Vielleicht glücklicherweise, denn sonst hätten wir nicht Barbie & Ken, sondern Lilli & Diethard oder so.
1961 – Vom Raumhafen Baikonur startet »Sputnik 4«. Mit an Bord: Ein paar Mäuse, ein Meerschweinchen, ein Hund und ein Dummy im Kosmonautenanzug, dem die Offiziellen den Spitznamen »Iwan Iwanowitsch« geben, weil man offenbar keinen anderen Namen gefunden hat, der noch russischer klingt.
1978 – Der indonesische Präsident Suharto eröffnet die erste Mautstraße des Landes. Weiß man das auch mal. Ist ja nicht so, als käme in diesen Übersichten sehr oft was aus Indonesien vor.
2001 – Zwei Männer treffen sich zum Essen. Genauer gesagt, trifft sich Bernd Brandes mit Armin Meiwes, um sich von ihm und von sich selbst essen zu lassen. Man beginnt mit dem Penis, der sich aber schnell als zu zäh herausstellt. Und Brandes geht es nach dem Blutverlust bald auch nicht mehr richtig gut. Letztlich tötet Meiwes ihn und isst zumindest Teile von ihm über die nächsten zehn Monate, bevor er festgenommen wird.
Im Gefängnis wird Meiwes übrigens Vegetarier. Ob das jetzt was über die Qualität von Menschenfleisch oder das Knastessen aussagt, sei dahingestellt.