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Der 21. August in der Geschichte

Ein Sklavenaufstand, ein geklautes Lächeln und ein erfolgreicher Tanzfilm

1192 – In Japan beginnt die Herrschaft der Shōgune mit dem Kamakura-Shōgunat. Es gibt zwar noch einen Kaiser, aber im Grunde liegt ab jetzt die politische Gewalt in den Händen einer Militärregierung. Das bleibt dann auch die nächsten 700 Jahre so, weil sich herausstellt, dass böse aussehende Menschen mit langen, äußerst scharfen Schwertern andere Leute gut in Schach halten können.

1745 - Großfürst Peter Fjodorowitsch, der spätere Zar Peter III., heiratet die deutsche Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg. Die tritt deswegen zum russisch-orthodoxen Glauben über und nennt sich dann Katharina, weil man dann nicht eine halbe Minute braucht, um den Namen auszusprechen. Wirklich leiden können sich die Eheleute anscheinend nicht, denn sowohl Peter als auch Katharina haben außereheliche Beziehungen, die am Ende auch dazu führen, dass Peter als Zar abgesetzt und Katharina Zarin wird. Da nennt man sie dann Katharina die Große.

1772 – Der schwedische König Gustav III. sagt zum Reichsrat: »Wäre doch super, wenn ich ein absolutistischer Monarch wäre, oder?«

Die Mitglieder des Reichsrats, denen Waffen an die Köpfe gehalten werden: »Äh, klar, natürlich. Wo sollen wir unterzeichnen?«

1831 – Nathaniel Turner, schwarzer Sklave in Staat Virginia, bringt mit ein paar anderen Sklaven seine weißen Besitzer um und führt daraufhin einen Aufstand an. Bereits im Februar hatte er eine Sonnenfinsternis gesehen und hielt das für ein Zeichen von Gott, der ihm sagte: »Alter, bring alle Weißen um!« Genau das tun er und seine Leute dann auch drei Tage lang. Sie erwischen dabei 55 bis 65 Leute, bevor der Aufstand niedergeschlagen wird. Und weil die guten christlichen Sklavenhalter natürlich Rache wollen, werden insgesamt 120 Sklaven, auch die, die gar nichts mit dem Aufstand zu tun haben, von wütenden Mobs umgebracht. Turner kann sich zwar noch knapp zwei Monate verstecken, wird dann aber doch gefasst und gevierteilt. Im Nachgang denken auch noch ein paar andere Sklavenbesitzer, dass man vorsichtshalber ein paar von ihnen umbringen sollte. Lief also ganz großartig, der Aufstand.

1911 – Im Louvre wird die »Mona Lisa« geklaut. Wie sich später herausstellt, hat sich ein italienischer Tunichtgut einfach über Nacht einschließen lassen und lief am Morgen mit dem Gemälde unter dem Kittel wieder hinaus. Erst drei Jahre später kehrt sie wieder in den Louvre zurück. Einer der Leute, der während der Ermittlungen zu den Verdächtigen der Polizei gehört: Ein unbekannter Maler namens Pablo Picasso.

Die ganze Geschichte hier zusammenzufassen ist schwierig. Tatsächlich ist es eine der Storys in meinem Buch über kuriose Vorfälle in der Geschichte, an dem ich noch arbeite.

1944 - Die USA, die Briten, die Sowjetunion und China treffen sich in einem netten Landhaus, um mal die Nachkriegsordnung zu besprechen. Man ist der Meinung, dass so etwas wie »Vereinte Nationen« keine schlechte Idee wäre, wo dann mal alle gemeinsam ihren Mist ausdiskutieren. Dass es vielleicht nicht 100%ig super funktionieren wird, merkt man auf der Konferenz vielleicht daran, dass die Mitglieder der sowjetischen Delegation sich weigern, mit den Chinesen zu quatschen. Deswegen wird die Tagung auch in zwei Schritten abgehalten: Einmal ohne Chinesen, einmal ohne Sowjets. Man sieht also: Auch auf internationaler Ebene geht es wie im Kindergarten zu.

1954 – Karlfranz Schmidt-Wittmack setzt sich mit seiner Familie in die DDR ab. Sein Werdegang war recht interessant. 1938 wurde er NSDAP-Mitglied und war dann bei der Luftwaffe, wo er Offizier wurde. Nach dem Krieg war er Gründungsmitglied der Jungen Union Hamburg und später der stellvertretende Landesvorsitzende dort. 1952 wurde er dann Stasi-Informant und 1953 Mitglied des Bundestages und des Sicherheitsausschusses. Also eine echte »vom Nazi zum Tellerwäscher zum Stasi-Schergen«-Geschichte, wie sie im Buche steht. Oder so. 

1982 – König Sobhuza II. von Swasiland stirbt. Abgesehen davon, dass er mit 70 Frauen verheiratet war und 210 Kinder hatte, war er auch seit seinem vierten Monat Staatsoberhaupt. So konnte er auch 83 Jahre lang Herrscher sein und führt damit die Weltrangliste an.

1986 – Am Nyos-See in Kamerun sterben spontan rund 1700 Menschen und Tausende von Tieren. Zunächst wundert man sich, was passiert ist, findet dann aber heraus, dass in dem Kratersee in tieferen Schichten viel Kohlenstoffdioxid gespeichert wird. Man erkennt, dass durch einen Erdrutsch oder kleinen Vulkanausbruch das labile Gleichgewicht, welches das CO2 im Wasser hielt, gestört wurde und so 1,6 Millionen Tonnen des geruchlosen Gases freigesetzt wurden. Das Gas, welches schwerer als Luft ist, verteilte sich in die umliegenden Täler und ließ Menschen und Tiere ersticken. Und da hat man gleich eine neue Sache, über die man sich nachts im Bett Sorgen machen kann.

1987 – »Dirty Dancing« hat seine Premiere in den USA. Frauen auf der ganzen Welt sind hin und weg vom Hauptdarsteller.

»Der Patrick Schweizer ist einfach so süß.«

»DER HEISST NICHT PATRICK SCHWEIZER!«

1991 – Lettland zur Sowjetunion: »Ja, macht ihr mal euer Ding, wir machen unseres. Liegt nicht an uns, liegt an euch. Tschüssikowski.«

2016 – Die Schlussfeier der Olympischen Sommerspiele in Rio findet statt. Zu sagen, dass die Spiele irgendwie mit der heißen Nadel gestrickt waren, wäre wohl eine Untertreibung, z.B. wussten manche Fahrer nicht, wohin sie die Athleten zu bringen hatten, weswegen sich etliche Verzögerungen ergaben. Die Pools der Schwimmwettkämpfe verfärbten sich teilweise grün, weil man die falschen Chemikalien hineinkippte. Das Wasser bei den Surf- und Segelwettbewerben war derart verunreinigt, dass man den Sportler sagte: »Äh, fallt lieber nicht ins Wasser.« Obendrein gab es noch die Gefahr des Zika-Virus. Am Ende ist man wohl eher froh, dass es vorbei ist.