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Der 21. Dezember in der Geschichte

Ein vierter Kaiser, ein dritter Kreuzzug und ein neues Element

69 – Vespasian wird römischer Kaiser. Damit ist er dann schon der Vierte in diesem Jahr. Was aus den anderen Kaisern geworden ist? Die hatten das, was man in Fachkreisen einen »unglücklichen Unfall« nennt. Größtenteils involvierten diese Unfälle  Schwerter in Körperregionen, wo ein Schwert normalerweise nicht hingehört.

1028 - Bei der Schlacht im Boknfjord kämpfen Olav II. Haraldsson – auch Olaf der Heilige genannt – und Erlingr Skjálgsson gegeneinander. Beide sind in Norwegen ungefähr gleich mächtig, obwohl Olav der König ist. Angeblich überlebt Erlingr als Einziger seiner Armee die Schlacht oder kann zumindest als Letzter noch stehen. Olav bietet ihm daraufhin an, dass er in seine Dienste treten kann, aber irgendein Depp tritt hervor und haut Erlingr mit der Axt nieder. Olav daraufhin: »Spinnst du? Du hast mir gerade Norwegen aus der Hand gehauen.« Tatsächlich geben die Leute Olav die Schuld für den Tod von Erlingr, weswegen keiner in seiner Armee kämpfen will und bald ein anderer König Olav aus dem Land vertreibt.

1192 - Auf dem Rückweg vom Dritten Kreuzzug wird Richard I. Löwenherz vom österreichischen Herzog Leopold V. bei Wien gefangen genommen. »Ach, Mist!«, sagt daraufhin Richard. Vermutlich.

1237 – Die Stadt Rjasan lernt, dass man nach einer Belagerung durch die Mongolen nicht mehr viel zu lachen hat. Sie wird fast vollständig zerstört.

1806 – Alexander von Humboldt starrt schon seit einem halben Jahr auf einen Kompass und stellt fest, dass der an dem Tag irgendwie gestört wird. Ein magnetischer Sturm sorgt in der Nacht dann dafür, dass selbst in Berlin Polarlichter zu sehen sind. 

1816 – In den USA wird die Amerikanische Kolonialgesellschaft gegründet. Ziel der Organisation ist es, Schwarze, von denen man grundsätzlich der Meinung ist, dass sie sich nie in die Gesellschaft integrieren können, wieder zurück nach Afrika zu schicken. Deswegen kauft man dort einen ganzen Haufen Land und nennt den Staat, wo man sie ablädt, Liberia.

1859 – Sam Houston, US-amerikanischer Politiker und General, wird Gouverneur von Texas. Das ist insofern interessant, weil er zuvor der Präsident der eigenständigen Republik Texas war und dann im US-Senat als Vertreter von Texas saß. Und er war Jahre zuvor auch mal Gouverneur von Tennessee, allerdings gab er den Posten schnell auf, nachdem er feststellte, dass seine frisch angetraute Ehefrau einen ganz anderen Kerl liebte. Einen Kongressabgeordneten hat er auch mal mit seinem Spazierstock verhauen. Fanden die Leute aber anscheinend nicht schlecht, immerhin wurde er so der bisher Einzige, der in zwei Staaten Gouverneur war.

1898 – Marie und Pierre Curie entdecken, dass gereinigtes Uran weit weniger radioaktiv ist, als das ursprüngliche Uranerz. Dann stellen sie fest, dass der Rest dafür umso radioaktiver ist und sogar ein anderes Element enthält. Wegen der Strahlung nennen sie dieses Element Radium. Und weil das eben so schön radioaktiv ist und auch leuchtet, sagt bis in die 1930er Jahre irgendwer: »Mensch, dass ist doch bestimmt total gesund, wir sollten das in Kosmetika und Uhren packen! Und es auch in Bädern verwenden!« Es dauert noch eine Weile, bis man merkt, dass es vielleicht eher das Gegenteil bewirkt.

1907 – Klara Hitler stirbt. Die Mutter von Adolf muss so zumindest nicht mit ansehen, wie ihr Sohn zum größten Arsch der Geschichte wird.

1913 – In der Wochenendausgabe der Zeitung »New York World« erscheint das erste Kreuzworträtsel und schon damals sagen manche: »Brrrgln? Ich schätze, das ist nicht richtig.«

1965 – Die UN-Generalversammlung verabschiedet das Internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung, kurz UN-Rassendiskriminierungskonvention oder, international gesprochen ICERD. Und siehe da: Schon gibt es keine Rassendiskriminierung mehr auf der Welt! Ist das nicht toll?

1968 - In Rom hat der Film »C’era una volta il West« von Sergio Leone Premiere. Der wohl beste Spaghetti-Western aller Zeiten, der übersetzt etwa »Es war einmal der Westen« heißen müsste, kriegt in Deutschland den Titel »Spiel mir das Lied vom Tod«, denn ... klar ... warum sollte man sich nicht irgendeinen bekloppten Titel ausdenken.

1991 – Die ehemaligen Sowjetrepubliken Aserbaidschan, Armenien, Kasachstan, Kirgisistan, Moldawien, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan und Gehtdichgarnichtsan treten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten - kurz GUS – bei. Da Russland auch dabei ist, ist das im Grunde so eine Art Sowjetunion 2.0. Nur die Balten-Staaten sagen: »Näh, lasst ma.« Georgien sagt 2009 »Tschüß!« Und die Ukraine 2018, was vielleicht kein Wunder ist, wenn man von einem anderen GUS-Staat, Russland, quasi überfallen wird.

2012 – Der Maya-Kalender endet. Grund genug, dass einige Leute denken, die Welt würde an diesem Tag enden. Spoiler-Alarm: Tut sie nicht.

2014 – Jürgen Udo Bockelmann stirbt im Alter von 80 Jahren, dabei hatte sein Leben gerade 14 Jahre zuvor angefangen. Meinte er jedenfalls. Vermutlich hatte er es in den Jahren doch schon mal irgendwann nach New York geschafft. Sein Künstlername war übrigens Udo Jürgens.